Lotoseffekt

Ein Regenschauer
streicht erfrischend vorüber.
Auf dem Lotosblatt
den Glanz der Abendsonne
spiegeln die Wasserperlen.

(Fujiwara Mitsukuni (1628–1700)) (Quelle: Schild im Arboretum Ellerhoop)

Ob der Lotos- (oder Lotus-) -effekt, nämlich „die geringe Benetzbarkeit einer Oberfläche“ eine praktische Verhaltensweise im menschlichen Miteinander darstellt, möchte ich eigentlich dahingestellt sein lassen. Sicherlich wäre es wünschenswert, ihn gelegentlich zuschalten zu können.

„Wasser perlt in Tropfen ab und nimmt dabei auch alle Schmutzpartikel auf der Oberfläche mit. Verantwortlich dafür ist eine komplexe mikro- und nanoskopische Architektur der Oberfläche, die die Haftung von Schmutzpartikeln minimiert. Auch andere Pflanzen, wie beispielsweise die Kapuzinerkresse […],  Frauenmantel (Alchemilla) oder die Akelei (Aquilegia) zeigen, genauso wie manche Tiere (viele Insektenflügel), diesen Effekt.“ (Quelle: Wikipedia)

Aber eigentlich ist mein Anliegen, drei meiner Fotos von Lotosblättern der indischen Lotosblume (Nelumbo nucifera) in unterschiedlichen Seinszuständen einen Auftritt zu verschaffen. Ihre Blüten sind so atemberaubend schön (finde ich), dass die Blätter immer dabei untergehen. Das soll nicht sein.

Quelle: ichmeinerselbst | KLICK MACHT GROSS

 

20 Kommentare zu “Lotoseffekt

  1. Die Blätter sind wunderschön, mein Favorit ist aber Nr1, weil auch das Wasser so gut getroffen ist.
    Hm, der Lotuseffekt auf Menschen umgelegt wäre dann alles von sich abrinnen lassen ?

    Gefällt 2 Personen

    • Ja, oder noch extremer im Sinne der Definition: gar nicht erst an sich herankommen lassen („geringe Benetzbarkeit“). Manchmal, wenn ich eine „Überdosis Mitmensch“ abbekommen habe, wünsche ich mir das, aber grundsätzlich will ich berührbar sein.
      Dann schaue ich mir die ganzen Leute mit den Stöpseln in den Ohren an und denke: Schützen die sich wirklich nur vor einem „Zuviel“?
      Nachdenkliche Grüße
      Christiane

      Gefällt 2 Personen

      • Verstehe. Ich denke, dass Offenheit und Berührbarkeit sehr große Stärken sind. Man wird ja nicht nur von Unangenehmem berührt sondern ist auch zugänglich für positive Gefühle, für Sinneswahrnehmungen, Empathie kann sich entfalten. Die Fähigkeit sich berühren lassen zu können ist eigentlich ein großes Geschenk.

        Einmal ganz abgesehen davon, dass es sehr egoistisch ist sich „unberührbar“ zu machen (im Rahmen des Möglichen) finde ich, dass es auch sehr einschränkend ist. Man erlebt dann die Schönheit und Intensität des Lebens nur wie durch einen Filter. Wenn man die negativen Seiten nicht ungefiltert aushalten möchte oder kann, bekommt man halt die positiven auch nur in gemäßigter Form. Und das finde ich schade.

        Was die Ohrenstöpsler betrifft, so glaube ich, dass sie ohne sich dessen bewusst zu sein ein „Zuviel“ durch ein anderes ersetzen …

        Gefällt 3 Personen

        • Das als Ersatz zu sehen, finde ich gut. Ich war bei der Flucht und war damit nicht zufrieden. Aber wer ins Gedröhne flieht, findet ja auch. Danke.
          Bei dem Rest stimme ich dir zu, wenn wir es grundsätzlich betrachten. Absolut und ganz.
          Liebe Grüße
          Christiane

          Gefällt 2 Personen

  2. Bild Nr. 1 erinnert mich an ein Boot, ein Boot auf dem See…
    Wundervoll sind Deine Bilder, eines wie´s andere und auch das letzte der drei berührt mich, liebe Christiane *lächel*

    Bei unberührbar denke ich sofort an Indien, die Unberührbaren, die es ja heute angeblich nicht mehr gibt, denn es gibt kein Kastenwesen mehr… offiziell…
    Keiner berührt Dich mehr, niemand fasst Dich an, Du hast einen Makel, ein Zeichen, ausgegrenzt bist Du.

    Da finde ich Dein Übermaß an Menschlichkeit entschieden besser, Deine BERÜHRBARKEIT, denn nur durch Berühren können wir uns selbst und dadurch auch andere spüren.

    Liebe Abendgrüße an Dich und Deine feinen Lotusblattbilder

    Gefällt 2 Personen

    • Liebe Bruni, ich danke dir, du bringst mit den indischen Kasten einen ganz neuen Aspekt hinein. Auch wenn ich das nicht meinte, stimmt, wie furchtbar, Menschen nicht anzufassen, nicht wahrzunehmen, weil sie einer bestimmten Kaste angehören.
      Wobei ich mich frage, ob es auf unseren Straßen nicht auch Menschen gibt, die nicht gesehen werden und daher quasi „unberührbar“ sind. Ich denke, diese These ließe sich vertreten, aber die Grenzen sind bei uns natürlich anders gelagert und leichter überschreitbar, von daher hinkt der Vergleich.
      Danke auf jeden Fall, freut mich, dass du die Bilder magst.
      Liebe Abendgrüße
      Christiane

      Gefällt 1 Person

  3. oh ja, wundervolle Bilder sind es, liebe Christiane

    und genau so ist es, *Unberührbare* haben auch wir.
    Es spricht nur keiner drüber…
    Im Wegsehen sind wir ganz gut

    Gefällt 1 Person

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.