Regen in der Dämmerung

Der wandernde Wind auf den Wegen
War angefüllt mit süßem Laut,
Der dämmernde rieselnde Regen
War mit Verlangen feucht betaut.

Das rinnende rauschende Wasser
Berauschte verwirrend die Stimmen
Der Träume, die blasser und blasser
Im schwebenden Nebel verschwimmen.

Der Wind in den wehenden Weiden,
Am Wasser der wandernde Wind
Berauschte die sehnenden Leiden,
Die in der Dämmerung sind.

Der Weg im dämmernden Wehen,
Er führte zu keinem Ziel,
Doch war er gut zu gehen
Im Regen, der rieselnd fiel.

(Hugo von Hofmannsthal, Regen in der Dämmerung, Quelle)

 

Bin bisschen fiebrig, kränklich, kopfwehig und fühle mich reichlich weltabgewandt und in Bett und Buch vergraben. Wenn mir aber ein so schönes pluviophiles Gedicht über den Weg läuft, dann kann ich einfach nicht widerstehen …

 

Blick auf den Wald – 365tageasatzadayQuelle: ichmeinerselbst | Klick macht groß

 

53 Kommentare zu “Regen in der Dämmerung

  1. Ja, es ist ein wunderschönes Gedicht vom Herrn von Hofmannsthal. Alles stimmt, jede Zeile und nichts klingt künstlich verdreht. Er konnte es auch ohne *lächel*

    Dir wünsche ich gute Besserung, liebe Christina, und hoffe, der Couchtag hat schon etwas geholfen und die Hälfte aller Bakterien ist schon weitergewandert. Ich denke, ein Virus hatte sich nicht zwischen ihnen eingenistet.
    Ich habe da heute eine so wundervolle Schokolade probiert, sie scheint aus HH zu sein, ich erknne es an einem hilfreichen kleinen angeklebten Zettel, die würde gaaanz bestimmt auch gegen Schnupfen und Husten helfen und Fieber würde sie eilig sinken lassen, weil sie gar zu gut ist :-). Vielleicht kann sie der Fellträger auf seinen Beutezügen aus der Nacht mitbringen?
    Wäre es ein großer Umweg für ihn?
    Oder ist er gerade am Teekochen? Ich kenne da einen Tee, der könnte auch Dir helfen, alleine schon vom superfeinen apfeliggewürzigen Duft würdest Du schnellstens gesund werden!

    Lächelnde aufmunternde Grüße
    von Bruni

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      • Pssst. Ich hatte mal Latein, habe mich dann aber bedauernswerter Weise gegen eine weitere sprachliche Bildung gewandt. So blieb Englisch und noch etwas französisch. Naja. Zumindest kann ich behaupten, ich bin ein alter Lateiner!
        Ave atque vale!

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        • Muss man ja auch nicht. Allerdings bewahrheitete sich bei mir der Satz meiner Lehrerin (einer der übelsten Einschüchterungssätze überhaupt), dass wir „später alle noch mal dankbar dafür sein würden, dass wir hier gesessen hätten“. Ich muss gestehen, dass sie recht hatte, sie hat ein Fundament gelegt, das mich die meisten Fremdwörter lächelnd zur Kenntnis nehmen lässt …

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  2. Hallo Christiane,
    Wie sehr pluviophile Bilder doch berühren können 🙂
    Erstaunlich und beinahe genauso bewegend, wie Männer, die Frauen Füße in ihre Hände nehmen…wollen.
    Danke, für den Buchtipp. Ich habe angefangen „Medea“ zu lesen. Es gefällt mir, wobei gefallen wohl das falsche Wort ist…

    Gute Besserung und einen regenerativen Sonntag noch.
    Gruß Jenny

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    • Hi Jenny, ja, „gefallen“ fühlt sich bei einem Leseerlebnis immer zu wenig an, ich kenne das. Irgendwas ver-rückt sich in einem …
      Dir auch einen schönen Sonntag!
      Liebe Grüße
      Christiane

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  3. Ich hinterlege herzliche Genesungswünsche eingewoben in samtenen Teeduft und komplettiert mit einem duftenden Anishagebuttensträußchen.
    Gegen Unbill aller Art helfen Zwiebelpackungen. Man stinkt zwar wie ein Dönertier, aber dagegen hat man ja das Anisstrüssken.
    Alles Gute, Ihre Frau Knobloch, sonntagsentspannt.

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