The one and only?

Ich glaube, dass jede Katze gerne denkt, sie sei die einzige Katze auf der Welt.

(Colette, Sieben Tierdialoge, Quelle: Literarischer Katzenkalender 4.-10. April 2016)

Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Herr Fellträger so tickt. Nun ist er ein Kater, ein Einzelgänger, andere Artgenossen werden nur äußerst angespannt wahrgenommen, soweit ich das mitbekomme. Ich vermute, die einzige andere Katze, die gerade noch so geht, bin ich.

Gestern wurde ich von Campogeno mit dem „Fair zu Pfoten“-Award überrascht. Verglichen mit der Radikalität, mit der er lebt, bin ich freilich ein furchtbar kleines Licht. Eine simple Katzenvernarrte halt.

Trotzdem möchte ich seine Fragen beantworten:

1/ was für tiere leben bei dir, oder um welche tiere kümmerst du dich?

Ich lebe mit einem Fellträger, Katze genannt. Nur einer? Ja, nur einer. Das hat vor allem was mit ihm zu tun: Wenn er eines Tages mit einer anderen Katze vor meiner Tür stünde und mir erklären würde, das sei jetzt die/der, mit der/dem er sein Essen teilen möchte, dann wäre ich die letzte, die sagen würde: Kenn ich nicht, fütter ich nicht. Aber nachdem ich verschiedentlich mitbekommen habe, dass er bei allen anderen Katzen eigentlich eher sehr in der Defensive ist, habe ich gesagt, okay, your home is your castle, meinen Schoß musst du nicht teilen und auf der Couch liegt es sich auch besser, wenn nur ein Mensch und eine Katze drauf liegen. Wir teilen uns das Leben, und das darf auch gern so bleiben.

2/ wie hast du die tiere bekommen, oder woher kommen die tiere?

Er kam eines schönen Abends laut rufend den Platten- (Garten-) weg entlang an meine Tür: „Hallo, ist hier wer, ich habe nämlich Hunger, ich suche einen Platz zum Bleiben.“ Ich machte die Tür auf, sah ihn an, er sah mich an, ich nahm ihn auf den Arm, mein Herz floss über: Liebe auf den ersten Blick. Er entschloss sich zum Bleiben (Freigänger), ich suchte die Bäume und Laternenpfähle in der Umgebung nach Suchmeldungen ab und rief die zuständigen Stellen an: Keiner vermisste diese Katze, etwa einjährig (laut Auskunft Tierarzt), kastriert, sozialisiert (man stellt sich an den Kühlschrank und benutzt ein Katzenklo) und vom ersten Tag an ungeheuer menschbezogen.

3/ bist du veganer oder vegetarier?

Nein, ich bin bestenfalls ein Immer-weniger-Fleischesser, versuche aber, gerade was Fleisch angeht, sehr bewusst zu konsumieren. Auch möchte ich nicht auf Milchprodukte und Käse verzichten.

 

Die Katze und der Arm – 365tageasatzaday„Nicht den Arm wegnehmen, schläft sich gerade so gut!“
Quelle: ichmeinerselbst mit dem Handy und dem Fellträger meines Herzens

 

 

44 Kommentare zu “The one and only?

  1. Ach ja, nein, ich komme nicht mit der alten Leier, die inzwischen ca. ein Jahr alt ist, ich sage nur, zur Zeit bin ich ohne jegliches Katzentier, obwohl ich immer einige oder auch mal nur eine hatte.
    Manche Katze mag keine anderen neben sich und ich glaube, man muß es auch sehr mögen, überall eine Katze vorzufinden, auf jedem Sessel und auf jedem weichen Polster.
    Es muß nicht sein.

    Da ich lange Mutter und Sohn hatte, konnte ich gut beobachten, wie sie sich liebten und kratzten und zimperlich sind sie dann nicht. So wie die Menschen auch *g*

    Ich würde Dich um Deinen Fellträger beneiden, liebe Christiane, aber ich tue es nicht, glaub ich wenigstens *lächel*
    oder doch?

    Liebe Grüße von Bruni

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    • Ich hab an dich und deinen Katzenkummer gedacht, Bruni, als ich es reinsetzte. Ich würde meinen auch nicht vergessen können.
      Aber wie schon mal gesagt, ich glaube, er ist glücklich als Freigänger und Einzelkatze, und das ist okay so. Da ich mit einer Katze aufgewachsen bin, weiß ich, dass sich nach und nach überall Katzenhaare einfinden *achselzuck*. Mein Immunsystem kann mit ihm, seins kann mit mir, also, was solls. Für den Rest gibt es Decken und Staubsauger.
      Liebe Grüße
      Christiane

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        • Ich kann mich über die Leute in rauhen Mengen aufregen, die Tiere haben, ihnen dann aber jeglichen Dreck vorhalten, den sie in die Wohnung bringen und damit dann vielleicht die geheiligte Couch beschmutzen. Hunde, die nur in die Küche dürfen etc. Okay, ich sage nichts, wenn die Küche ein erkämpfter Kompromissort ist. Mein ja nur … *seufz*

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          • *schmunzel*, tja, die gibts wohl, aber ich kenne solche nur vom Hören und das ist gut so… meine Mißbilligung sieht man mir immer schon an der Nasenspitze an *g*

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  2. „…man stellt sich an den Kühlschrank…“ sicher nicht tonlos, vermute ich 😉 . Glückwunsch zum Award und zum Fellträger sowieso. Irgendwann, wenn ich dazu bereit bin, läuft mir auch wieder eine(r) durch die Beine ❤

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    • Och, das ist variabel. Er hat bei mir schnell gelernt, dass er sich nur nachdrücklich vor seinen Napf setzen und ihn anstarren (und dann mich) muss, damit ich begreife, was er meint 😉

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  3. Dein Text passt fast haargenau auf meinen Hund Tito und mich (und meinen Mann), mit dem Unterschied, dass Tito weiblichen Artgenossen gegenüber ein fast demütiges Zurücktreten kennt: kommt so eine ins Haus und geht an sein Essen, setzt er sich auf seinen braven kleinen Hintern und schaut zu. Bei männlichen Tieren lässt er sich sowas nicht bieten.

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  4. … wer auch immer ihn nicht mehr haben wollte, dein Echthaarpelzträger hat es gut getroffen und du auch… meiner fordert mich immer auf das Katzenklo zu reinigen, er kommt lieber rein seit dem ich das passende Streu gefunden habe… 😉

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  5. Mein alter mit Gelenkschmerzen gebeutelter Sir Percy mit struppigem Fell weil er sich nicht mehr putzen kann, weil es weh tut, aber ich ihn auch nicht kämmen darf, weil es auch schmerzhaft ist, ich habe Angst davor, dass beim nächsten Besuch bei der Tierärztin die Diagnose kommt, es wäre besser, ihn einschläfern zu lassen .Er ist so sanft und geduldig und ich akzeptiere auch, dass ich vors Katzenklo inzwischen Zeitungen legen muss, weil er in weitem Bogen aus der Öffnung macht, weil das Hinkauern nicht mehr so klappt. Er führt mir die irgendwann auf mich zukommen Gebrechlichkeit vor Augen. Sein Schnurren irgendwann zu entbehren, es wird schwer werden, aber noch ist es nicht so weit.
    Katzennärrische Grüsse vom Dach an Dich und den bildhübschen Fellträger

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    • Ach Karin, der Arme. Tabletten, die du ihm geben kannst, gibt es nicht? Schmerzmittel?
      Aber wer will schon die Dagnose stellen, ab wann ein Katzenleben nicht mehr lebenswert ist? Ich hatte das schon, meinem Kopf war es jedes Mal begreiflich, aber mein Herz hat immer gehadert, auch viel später noch …
      Ich glaube, ich würde warten. Aber was weiß denn ich, der Fellträger und ich sind noch weit am anderen Ende, hoffe ich.
      Liebe Grüße an euch beide
      Christiane

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  6. hach, so sind sie, sie suchen sich selbst aus, bei wem sie bleiben wollen – freiwilig und gerne oder gar nicht. Das mag ich so sehr an diesen Fellnasen. Da kann manch Mensch noch viel von lernen 🙂 Liebe Grüße von mir zu euch, Annette

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