Aus gegebenem Anlass und überhaupt und überhaupt.
Die Ratten töten, die meine Kirschen fressen, wozu? Ich kaufe mir lieber ein halbes Pfund Kirschen als ein halbes Pfund Rattengift.
Jules Renard (1864 – 1910), französischer Roman- und Tagebuchautor (Quelle)
Ich glaube nicht, dass es darum geht, nicht das zu tun, was zu tun ist. Ich glaube nicht, dass die Aussage getroffen wurde, weil Kirschen billiger sind/waren als Rattengift. Ich glaube, dass das eine grundlegende Aussage ist: eine Lebenshaltung. Wenn dem so ist, stimme ich so was von zu …
(Obligatorischer Korinthenkacker-Disclaimer: Ich habe keine Ahnung, ob das Zitat korrekt ist, es ist nicht in den gängigen Zitatesammlungen mit Quellenangabe und ich kann es dank mangelnder Sprachkenntnisse nicht weiter überprüfen. Bin für Hinweise dankbar.)
UPDATE: Dank der Freundlichkeit von Frau Myriade liegt das Zitat inzwischen im Original vor. Und zwar:
Tuer les rats qui mangent mes cerises, pourquoi ? J’aime mieux acheter une demi-livre de cerises qu’une demi-livre de poudre. (Quelle, Juli 1896, fast ganz unten)
Und nun, wertgeschätzte Sprachexperten, dürft ihr miträtseln/aufklären, warum die Übersetzerin aus „poudre“ (Pulver) „Rattengift“ gemacht hat, wie Frau Karin zu berichten wusste, die das Buch auf Deutsch besitzt.
Quelle: ichmeinerselbst mitten in Hamburg
Danke für den klugen Text und das zauberhafte Foto.
Herzliche Grüße
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Gerne, freut mich! 🙂
Liebe Grüße
Christiane
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Der grundlegende Fehler bei Renard und auch heutigen Menschen, ist der Kauf der Kirschen zum Selbstverzehr. Wäre es nicht besser sie den Ratten zu geben? Vielleicht blieben die dann dem Kirschbaum fern. 🙂
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Würde das Reflexion voraussetzen (auf Seiten der Ratten)? 😉 Ansonsten haben Menschen (wie Tiere) das Bedürfnis nach Nahrung …. Und neee, das Spiel „Du isst meinem Essen das Essen weg“ (wohin man diese Argumentation steigern könnte) möchte ich nicht mit dir spielen. 😉
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Interessante Gedanken, die sich in viele Richtungen weiter spinnen lassen. Zum Beispiel: Warum kann ich die Kirschen kaufen? Gibt es dort keine Ratten (mehr)?
Habe ich sie dann indirekt vergiftet? Und für mein reines Gewissen eben dann bezahlt?
Fragen über Fragen….
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Die Frage hatte ich mir auch gerade gestellt… bei Sauerkirschen erübrigt sich so einiges auch bei Ratten ;-D
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Richtig. Und Entscheidungen über Entscheidungen, die dann zu treffen wären, hättest du die entsprechenden Infos und wärest konsequent 😉
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Schöne Blütenpracht, aus Nachbarsgarten *neugierigkuck* LG 😉
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Nö, Hamburg, Nähe Hagenbecks Tierpark, gegenüber einem Café, wo ich in der Sonne saß und diesen weißen Blütensturm bewunderte 😉
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… man muss die Blüten genießen wo man kann! ;-D
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Unbedingt! 😀
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Gut, gut, ich fühl mich angesprochen 🙂 Das Zitat stammt aus „crime de village“ (Verbrechen im Dorf) und ist fast richtig. Im Original wird aber nicht Rattengift oder überhaupt Gift gekauft sondern Schießpulver. Freu mich auf die Kirschen 🙂
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Woher weißt du so was, zum Donner? 😉 Klar hab ich an dich gedacht, aber geglaubt habe ich es nicht ….
Und wieso wird aus Schießpulver Rattengift????? Fragen über Fragen.
Vielen vielen Dank & liebe Grüße
Christiane
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Tja, die unverständliche Psyche mancher Übersetzer
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*hmmmmmm*
*doofguck*
😉
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Kannst du mir mal den Originalsatz posten? Interessiert mich ja jetzt doch. Ich habe auch eben gefunden, dass die deutsche Übersetzung, in der Karin das gefunden hat, bei Amazon sehr kritisiert wird.
Abbittende Grüße
Christiane 😉
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Mich würde auch der Originalsatz interessieren ; vielleicht hat er ja aus den Tagebüchern diesen Satz später abgewandelt in crime de village übernommen? Die Ronte ist eine sehr bekannte Übersetzerin und ich kann mir nicht vorstellen, daß sie sich solche Schnitzer erlauben würde; aber wer weiß????
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noch etwas: es gibt zwei deutsche Ausgaben, einmal die bei Winkler und dann später eine bei dtv, ich weiß nicht, ob sie identisch sind oder ob es unterschiedliche Übersetzer sind..
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Ja, scheint identisch zu sein, schau hier:
http://www.eurobuch.com/buch/nr/88c8a5b6f06c924484312e0fc6b0b822.html
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Die Kritik bei Amazon bezog sich auf Frau Ronte, mehr kann ich nicht sagen. Warten wir ab, ob Myriade heute noch mal reinschaut.
Liebe Grüße
Christiane
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Dann guck, ich habe ihn oben im Text ergänzt. Bin gespannt, was du sagst.
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VOILÀ :“Tuer les rats qui mangent mes cerises, pourquoi ? J´aime mieux acheter une demi-livre de cerises qu´une demi-livre de poudre“
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MERCI! 😀
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Oh, und anmerken möchte ich noch, dass man hierzulande (Altes Land, groooßes Obstanbaugebiet) Kirschbäume mit Netzen schützt. Gegen fliegende Konkurrenz hilft das 🙂
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Sehr klug, die Sache mit den Netzen. Noch mehr Kirschen für uns *schmatz*
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Eindeutig. 🙂
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Ich folge diesem Satz leider – in Bezug auf unsere Granatäpfel, die meist ausgefressen und schwarz am Boden landen. Leider – denn es steckt hinter meinem Verhalten weder philosophische Einsicht noch ökonomisches Kalkül, sondern schlicht Nachlässigkeit.- Dieses Jahr, so habe ich den Rättchen geschworen, bin ich rechtzeitig mit Gift zur Stelle und mache ihnen den Garaus, bevor sie die Granatäpfel zu Fall bringen. Ob ich es zuwege bringe? Keine Ahnung, Momentan blühen meine Granatapfelbäume, es ist eine Pracht. Und Rättchen sehe ich keine, nur dann und wann eine Schlange. Vielleicht ergibt das eine gewisse ökologische Balance?
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Ratten killen Granatäpfel *staun*. Wieder was gelernt.
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In meiner Ausgabe von *Ideen,in Tinte getaucht* aus dem Tagebuch von Jules Renard ist dieses Zitat wörtlich auf Seite 110 unter dem Juli 1896 zu finden.
Winkler Verlag München 1986 ausgewählt und aus dem Französischem übertragen von Liselotte Ronte.
Mit Forschergruss stets zu Diensten 😊
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Ich bin ja so was von entzückt, jemanden unter meinen Lesern zu haben, der das Buch besitzt! Allerdings sagte mir die Frau Myriade, dass es im Original „Schießpulver“ heißen würde, und jetzt stehe ich dumm da und denke über „Tauben vergiften im Park“ nach, was so gar nicht hierhin gehört …
Liebe Grüße
Christiane
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*lach*, Tauben vergiften im Park liegt jetzt irgendwie nahe 🙂
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Ja, nicht? 😉
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und ob und sofort höre ich Georg Kreislers Stimme 🙂
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Ich habe Vivian (So nannte ich meine Hinterhofratte) meine überfälligen Winteräpfel gegeben. Sie lernte wohl das Teilen mit dem hiesigen Amselpäarchen, besonders der Amselrich erteilte so manche schnäbelhiebige Lektion. Jetzt lenzt es gewaltig, die Amseln brüteten und füttern nun fleißig und Vivian ist weg.
Meine erlernte Moral aus der Geschichte: Teilen und teilen lassen. Gilt wohl für alle…
Unabhängig davon wundere ich mich über die kirschfressenden Ratten, ich kenne Stare als invasierende Horden. Geliebt als Frühlingsboten, gehaßt als Kirschvertilger. Und mit Schießpulver vertrieben.
Herzliche Abendgrüße, Ihre Käthe, amselgesangbegleitet.
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Ich habe mich auch über Kirschen fressende Ratten gewundert, Verehrteste. Dazu passt, dass die des Französischen mächtige Frau Myriade berichtet, im Original sei von Schießpulver (!) die Rede, wohingegen Frau Karin in ihrer deutschen Übersetzung „Rattengift“ findet. Mysteriös.
Ich finde auch die Schießpulver-Variante sinnvoller: Schreckschüsse und Netze zum Schutz der Kirschenausbeute gegen das Starenvolk, so hält man es auch hier.
Liebe Grüße aus dem vogelumzwitscherten Hamburger Süden
Christiane
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hm, tja, über die Ratten habe ich mich auch sehr gewundert.
Es hieße ja, die Kirschen hätten am Boden gelegen, oder sollten Ratten so hoch klettern??
(Mein Kirschbaum zuhause hatte einen hohen Stamm und auch heute noch sind Kirschbäume nicht sehr niiedrig…)
Ich weiß nicht, ob sie wirklich so hoch klettern, kommt mir aber eher unwahrscheinlich vor.
Eßbares am Boden, oh ja, da kommen sie schnell aus ihren Löchern.
Meines Erachten sind die Kirschenvertilger alle Vögelein unter dem Himmel und auch die süßen kleinen Maden, die ich vorsichtshalber immer gleich mit vertilge, bevor ich sie gesehen habe *g*.
Schießpulver gleich Schreckschüsse klingt wahrscheinlich.
Netze kenne ich hier aus der Region auch und ich weiß, daß die Bauern gute Erfahrung damit machen.
Rattengift würde ich nicht kaufen.
Liebe Grüße von Bruni
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Ratten KÖNNEN klettern, und hier im Alten Land sind Kirschbäume nicht so hoch, allerdings halte ich das für eine Züchtung.
Ansonsten bin ich total auf deiner Linie, wie schon erwähnt.
Liebe Grüße
Christiane
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ach, sie klettern auch? Das wußte ich nicht, vor allem dachte ich, sie brauchen es nicht, finden ja genügend Delikatessen am Boden *g*
Liebe Grüße von mir
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Mäuse klettern auch. 🙂
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ach, ich sah sie immer nur am Boden *g* – s. Milli
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super Text und tolles Bild, liebe Christiane, ein schönes Wochenende wünsche ich
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Wünsche ich dir auch, Klaus, danke! 🙂
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Regt sehr zum Nachdenken an, herzlichen Dank!
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Oh gerne, freut mich! 🙂
Liebe Grüße
Christiane
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