Eine Mail flatterte mir ins Haus … eine Einladung zu einem Schreib-und-Sprech-Projekt der wertgeschätzten Frau Graugans. Schnell stand fest, dass es nicht an mir war, den Reigen zu eröffnen, und dann ging das begierige, glückliche Warten los: Wie würde der Faden gesponnen werden? Welche Farben würde er tragen? Welche Enden würde man mir in die Hände drücken und … würde mir überhaupt etwas einfallen?
Nun, schon als ich das dritte Kapitel der Springerin hörte, wusste ich, dass ich die Sache mit den Flügeln meine war. Und nachdem der Herr Orangeblau diesem Punkt eher weniger Aufmerksamkeit widmete (immerhin brachte er Johann in die Psychiatrie), war es dann an mir, Johann mit seinen F…… zu konfrontieren.
Und überhaupt sollten, so Margaretes Idee, unsere Texte gesprochen daherkommen. Ich liebe das ja, meine Mitblogger auch mal zu hören, aber selbst sprechen und das dann aufnehmen? Hmhmhmhmhm. Nun kann man mit einem Smartphone ziemlich problemlos allerlei Dinge tun, trotzdem schwebte mir da noch etwas anderes vor …
Nur weg! Johann eilte die Straße entlang, bis er zum Hafen kam. Obwohl es schon später Vormittag war, war das Wetter noch reichlich diesig. Alle Geräusche schienen ganz nah, aber die wenigen Menschen blieben nichts weiter als Umrisse. Nichts erkennen zu können kam Johann gerade recht. Ein Schiff tutete heiser. Er fühlte sich sofort wohler.
Eine Hütte, deren weißer Anstrich auch schon bessere Tage gesehen hatte, entpuppte sich beim Näherkommen als Café. Er setzte sich davor, riskierte die Bitterkeit eines Espressos, zerteilte ein Plunderstück für die sturzfliegenden Spatzen, drehte sich seit Tagen die erste Zigarette und hustete gegen den plötzlich aufkommenden Wind, der sich anstrengte, die graue Schwere zu verjagen.
Alles war anders als die Tage vorher, nur er war immer noch gleich unzufrieden. Typisch, dachte er missgelaunt, wenn mal was passiert, ist es einem auch zu viel. Warum ist man eigentlich nie glücklich? Leben ist das, was einem zustößt, während man gerade andere Pläne macht? Schon fast ein Spruch für das Phrasenschwein. Wie zur Bestätigung warf die Sonne ein paar Strahlen auf ihn, bevor sie sich wieder hinter einer Wolke versteckte.
Seine Schulterblätter juckten plötzlich, und das erinnerte ihn daran, dass er gestern? war das gestern erst gewesen? das Gefühl gehabt hatte, dass ihm dort etwas Großes gewachsen war. Er tat so, als wolle er sich kratzen, und berührte unauffällig etwas, was eindeutig nicht auf seinen Rücken gehörte. Fühlte sich an wie … Federn??? Er war doch nicht verrückt! Obwohl … immerhin war er heute Morgen in einer Irrenanstalt aufgewacht. Das musste man auch erst mal schaffen.
Ihr wollt doch hoffentlich wissen, wie es weitergeht? Dann bitte hier entlang zum Blog der Frau Graugans, wo ihr euch meine Geschichte (und die aller anderen) anhören könnt …. jawohl, geschrieben, gesprochen und mit Sounds verbastelt von mir. (Neee, ich weiß nicht, warum sich der letzte Satz wiederholt. Ich wars nicht!) Ich bin gerade bisscher heiser, aber was solls, es hat so einen Spaß gemacht!!!
Habt einen schönen Sonntag!
Quelle: Pixabay
Sehr sehr feine Geschichte mit viel Atmosphäre.
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Danke, freut mich, dass du es magst, habs drüben ja schon gelesen. *Werbung|an* Immerhin warst du es, der „Johann“ sein erstes Gesicht gegeben hat.*Werbung|aus*
Liebe Grüße
Christiane
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Wie auch immer / du hast diese Geschichte geschrieben & gesprochen in Ohrfeiner Art.
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Danke *strahl* 🙂
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Herzlichen Dank, liebe Christiane, für Deinen Text hier, für Deine wunderbare Art, die Geschichte weiter zu verspinnen, ach einfach für alles, hat so große Freude gemacht mit Dir…möchte unbedingt die Zusammenarbeit irgendwann fortsetzen, vielleicht fällt uns ja wieder was ein! Spezialdank für das Möwengelächter, das gefällt sogar der Graugans, obwohl sie ansonsten mit Möwen nicht direkt befreundet ist…naja, Geflügelte sind halt durchaus etwas eigen…wie wir wissen! Viele liebe Grüsse zu Dir von mir, Margarete
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Liebe Margarete, sag einfach Bescheid, wenn du was hast, ich bin gern dabei. Freut mich, dass es dir gefällt!
Sehr vergnügte Grüße
Christiane
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Sehr schön geschrieben und gelesen! Mir gefällt die variationsreiche Modulation der Stimme!
Hörfreudige Grüße von Anna
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Und ich hab mich gefragt, ob ich nicht zu sehr leiern würde … hach! Vielen Dank für dein Lob, das erleichtert mich jetzt echt!
Liebe Grüße
Christiane
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Geleiert? Nein, gar nicht! Einfach sehr stimmig – im wahrsten Sinne dieses Wortes 😉 – gelesen!
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Danke! *strahl*
😉
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Ich war auch grad heiser und musste immer wieder neu von vorne zu lesen beginnen :o) … dass du die Flügel bemerkt und aufgegriffen hast, froit mich außerordentlich und sehr :o) …. wunderbar weitergesponnen! Herzlichst, eine noch immer hustende Springerin aus Wien!
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Ja, na klar, wo er doch deshalb in Ohnmacht fällt! Ich hab sofort angefangen zu hoffen, dass mein Vorschreiber speziell dazu keine coole Idee haben würde und war dann sehr erfreut, dass ich mich davon beflügeln lassen durfte … 😉
Chorhustende Grüße aus Hamburg
Christiane
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Wie schön. Es ist toll, deine Stimme zu hören, liebe Christiane. Es gefällt mir, was du liest und dass du liest und wie du liest.
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Dankeschön! Ich weiß noch, dass ich mir eine Aufnahme von dir auch sehr fasziniert angehört habe … 🙂
Liebe Grüße
Christiane
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Wenn der Mensch, mit dem du Worte wechselt, plötzlich eine Stimme bekommt, finde ich das sehr schön. Spannend, schön, bereichernd, das malt eine weitere Farbe hinzu.
Liebe Grüße zu dir, von der ich nun die Stimme im Ohr habe.
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So ist das, genau. Geht mir auch so.
Liebe Grüße zurück
Christiane
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