Unkaputtbar?

Wir leben alle so, als seien wir unverwundbar oder unkaputtbar. Bis es zum ersten Mal irgendwo so richtig hinschlägt, Krankheit, Tod, bei uns oder bei anderen, und wir feststellen: Verdammt, da war doch noch was.

Dieses Jahr war eh schon heftig. Wo ich sonst mit dieser „WirdSchonGutgehen“-Glückshaut lebe und meine kleine heile Welt pflege, kommt es mir vor, als ob die Einschläge näher kommen und heftiger werden, egal, wo ich hinschaue. Das ist nicht nur nicht lustig, manchmal ängstigt es mich schier zu Tode, was natürlich auch nichts hilft.

Vor ein paar Tagen klingelt mein Telefon, und man überbringt mir die Nachricht, dass jemand, den ich kannte, sich umgebracht habe. Vermutlich habt ihr alle Menschen in eurem Bekanntenkreis, wo ihr spontan sagen würdet: „Der/Die? Selbstmord? Nie!“ Dies war so einer. Mitte Dreißig. Lebenslustig. Einer, der in seiner Arbeit aufging, und die war weder eintönig noch unterfordernd. Ein Verantwortungsträger, dessen Stimme gehört wurde. Mit beiden Beinen und beiden Armen, Herz und Kopf im Leben und in einem festen Glauben. Hilfsbereit. Freundlich. Zupackend. Verlässlich. Mit einem Familiengeflecht, einem Adressbuch und einem Bekanntheitsgrad im „wirklichen“ Leben, um das mancher professionelle Netzwerker ihn beneidet haben dürfte. Der? Sich umbringen? Nie!

Und jetzt ist er tot und alle, wirklich alle, mit denen ich darüber spreche, werden ein bisschen blasser und stiller und haben einen Kloß im Hals und schütteln verzweifelt den Kopf. Undenkbar.

Die Frage nach dem Warum ist ziemlich hypothetisch und wird vermutlich nicht beantwortet werden (ich weiß bisher nicht mal Genaues über das Wie), schon gar nicht öffentlich, wozu ich gehöre. Ist auch okay so. Man scheint von einer Kurzschlusshandlung auszugehen.

Trotzdem lässt mich das nicht nur mit der bitteren Erkenntnis zurück, dass man in Menschen eben nicht hineinschauen kann, dass es hinter dieser Schale eben immer noch eine/n gibt. Eine Binsenweisheit. Klar ist das so, man trägt nie immer alles nach außen.
Aber dieser Mann wurde geliebt. Warum hat er es nicht gesehen, warum hat er keinen gefunden, mit dem er sprechen konnte, sich öffnen konnte, warum konnte er nicht loswerden, was ihn so bedrückt hat, so bedrückt, dass, als dieser letzte Anlass kam, er das Fass zum Überlaufen brachte und ihn in den Tod trieb? Warum gab es für ihn keinen anderen Weg? Meine kluge Freundin sagte, dass er einer gewesen sei, der immer gegeben und niemals (auf jeden Fall nicht genug) genommen habe. Sie mag recht haben, mein Kopf versteht den Mechanismus, aber mein Herz spuckt weiter seine emotionalen Abers aus.

Aber das kann doch nicht wahr sein.
Doch.
AchAchAch.

 

 

On and on the rain will fall | Like tears from a star, like tears from a star | On and on the rain will say | How fragile we are, how fragile we are. (Sting, Fragile – offizieller Text hier)

(Immer weiter fällt der Regen, wie Tränen von einem Stern, wie Tränen von einem Stern. Immer weiter spricht der Regen davon, wie zerbrechlich wir sind.)

 

Adler im Flug – 365tageasatzadayQuelle: Pixabay

 

67 Kommentare zu “Unkaputtbar?

  1. Ich gehe nicht von einer Kurzschlusshandlung aus und du hast recht, man kann niemanden hinter die Stirn gucken,wenn er es nicht will. Sein Problem war nicht geliebt zu werden, sondern sich ebenfalls zu lieben. Sehr traurig.

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    • Ich vermute, dass du recht hast, und ich meinte Kurzschlusshandlung in dem Sinn, dass es etwas gegeben haben muss, was das Fass zum Überlaufen brachte. Nein, er ist bestimmt nicht „aus heiterem Himmel“ auf die Idee gekommen, ganz sicher nicht.
      Ja, sehr traurig. Danke für deine Worte.

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    • Würden wir alle immer im Licht leben, würden wir es nicht als solches erkennen. So ist es. So ist das Leben. Ich sage ja nicht, dass das Prinzip an sich schlecht ist, aber …
      Danke.

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  2. Liebe Christiane, meine erste Reaktion auf solch schreckliche Nachrichten , daß sich mal wieder eine/r selbst getötet hat, ist immer: wie nah stehen wir uns wirklich? Warum merken die nächsten Menschen nicht, daß hinter den oft perfekten Fassaden dieser „Mir-gehts-so-gut-SchauspielerInnen“ die große Traurigkeit immer mehr Besitz ergreift? Wir wissen so wenig voneinander und wer von uns mag wirklich…wirklich!…die Antwort hören auf die Flosskel „Wie geht es Dir?“ Und wenn ich manchmal so nachdenke, wann ich das letzte Mal ernsthaft gefragt wurde nach meinem Befinden, was ich so denke, von was ich träume usw. und wann haken wir nach, wenn wir das Gefühl haben, daß etwas nicht stimmt mit diesem: „Ja ja, es geht mir gut“…also, ich wär manchmal froh, wenn jemand nachfragen würde, wenn ich wieder mal schummle und vorgebe, eine andere zu sein, als ich bin…weißt Du, was ich meine? Wir brauchen viel, viel Zeit und Hingabe, um wenigstens in die Nähe eines Menschenherzens zu kommen…und selbst dann ist nichts gewiß…aber einen Versuch ist es wert, immer. Dank Dir sehr für Deinen Beitrag, geht mir unter die Haut. Liebe Grüsse

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    • Es ist schwer für Familienangehörige oder Freunde zu erleben, wie ein Mensch, der eigentlich doch immer gut drauf war, scheinbar „plötzlich“ aus dem Nichts heraus traurig, zurückgezogen, depressiv, irgendwie anders ist.
      Ich mache häufig immer noch ein „Gesicht“ – auch mir selbst gegenüber. Und dann ist es genau so, wie du schreibst, liebe Graugans – wenn das eine/r merkt und mal nachfragt, das gibt Raum für eine Begegnung, die dann echt sein darf.

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    • Ja, ich frage mich das auch. Warum die Nächsten nichts merken, oder das, was sie merken, wegschieben.
      Ich lebe die meiste Zeit nicht auf der „Alles easy“-Seite des Lebens, daher habe ich auch meine Erfahrungen mit den Fassaden, die jeder so vor sich herträgt, so wie du. Ich weiß eins: Ich bin so gut im Verstecken, dass ich mir immer wieder klarmachen muss, dass auf meiner Stirn NICHT das große Laufband „Hallo, mir geht es schlecht, frag mich bitte“ läuft. Das gilt auch gegenüber Freunden. Ich weiß, ich muss reden, und ich finde das nicht leicht.
      Und ja, ich bin ein guter Zuhörer, ich weiß, wie viel Zeit und Hingabe das braucht … und ich weiß auch, dass man diese Intensität nicht bei jedem leisten kann. Denn irgendwo muss auch der Helfer für sich selbst sorgen und darf sich nicht selbst überfordern, jedenfalls nicht ständig. Ach, Margarete. Ein weites Feld, ein schwieriges.
      Liebe Grüße in den Süden
      Christiane

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  3. Wir ahnen kaum, wie verletzlich wir sind, und wir verletzen uns gegenseitig und uns selbst doch ständig. Und dann bemerken wir unsere und die Verletzlichkeit anderer, weil wieder jemand ein Ausrufezeichen gesetzt hat. Und es hinterlässt immer ein bedrückendes Gefühl von Hilflosigkeit einerseits und die Frage, was man hätte tun können, ob man überhaupt etwas hätte tun können.

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  4. Selbstmord (Freitod) ist für uns Noch-Lebende ganz besonders schwer verdaulich. Irgendwie eine Provokation, eine Ohrfeige. Todesursache Unfall? Krankheit? Das Alter? Traurig, sehr traurig. Aber Selbstmord? Das ist wie eine direkte Frage: Warum lebst DU weiter? was ist denn der Sinn DEINES Lebens?

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    • Ja, das sind die fundamentalen Fragen, vor denen man sich irgendwann nicht mehr drücken kann. Noch dazu, wenn sie einem mit einem derartigen Ausrufezeichen vor den Kopf geknallt werden. Wobei ich nie verstanden habe, dass es Leute gibt, die sich das anscheinend NICHT fragen, unabhängig vom Anlass. Und komm mir jetzt bloß nicht mit Bequemlichkeit.

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  5. Ich hab heute eine Todesanzeige mit Auszügen aus dem Abschiedsbrief gelesen:Sorry,Leute;ich bin einfach nur müde.
    Und ich dachte:Ja. Dann ruh dich aus jetzt. Manchmal geht Leben nimmer. Und da hätte auch niemand helfen können. Das ist eine Art dee Selbstbestimmung über sein Leben selbst zu entscheiden. Trauer und Entsetzen bleiben aber zurück. Grüsse Kat.

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    • Ja. Es ist das Recht jedes Einzelnen, das finde ich auch, und ich verteidige es auch. Ich bin nur zufällig dieses Mal auf der entsetzten Seite. Und es ist so schade …
      Liebe Grüße
      Christiane

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      • Weisst du,wenn ich über Trauer nach denke und Trauer erlebe,dann frage ich mich,ob Trauer nicht purer Egoismus ist. Dann bin ich erschrocken. Trauer macht Angst und spiegelt mir die Endlichkeit meines eigenen Daseins. Und womöglich die Angst vor dem Danach. Und Natürlich weil er MIR Fehlt,der,der jetzt weg ist… Grosses Thema.. alles gute!und Trauer muss auch sein,um Frieden zu finden in sich selber. ☺

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        • Aber ganz sicher. Da ist ein Mensch, der hat sein Leben nicht mehr ausgehalten, und ich/wir habe/n es nicht bemerkt. Klar bin ich erschrocken. Ich finde das erst mal nicht egoistisch, sondern natürlich, es sei denn, es ginge in die Richtung von „Wie konnte der MIR das antun?“, was es ja auch gibt.
          Ich kann für mich mit dem Gedanken an meinen Tod und das Danach ziemlich gelassen umgehen, das ist es nicht … aber es treibt mich trotzdem um. Vielleicht ist es die Sinnlosigkeit, obwohl es für ihn in dem Moment sicher Sinn gemacht hat …
          Danke fürs Mitdenken! 🙂

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  6. … ein Freund von mir hat sich vor die S- bahn geworfen und ich war von der Nachricht geschockt. Im Nachhinein hatte ich festgestellt wie lange ich ihn schon nicht mehr gesprochen hatte, sein Rückzug war schleichend und leise…

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  7. Diese Frage ist nur eine Floskel. Richtig WISSEN will das der/die Fragende selten. Ich habe mal das Experiment gemacht, ehrlich darauf zu antworten. Es war sehr interessant, wie viele Leute auf die Antwort mit geantwortet haben und dann sofort weiter geredet haben über irgendwas, was sie selbst betraf. Traurig!

    Nun aber doch auch noch zu dir: Dich trifft keine Schuld. Indem du heute hier darüber gebloggt hast, setzt du ihm ein größeres Zeichen, als es jeder Blumenstrauß je könnte. Jeder, der deinen Blog liest, denkt heute nochmal darüber nach, wie er seinen Mitmenschen gegenüber aufmerksam sein sollte. Das ist wunderbar! ❤

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    • Das habe ich auch schon erlebt. Dieses kurze Stocken, dann redet die/der Andere weiter und sagt im schlimmsten Fall noch: „Ach, das kenne ich …. als ich ….“
      Nein – sage ich mal. Das kennt man nicht.
      Ich dachte vorher auch, ich könne einschätzen, was Depression bedeutet.
      Ich konnte es nicht.
      Ich wurde in ein schwarzes Loch gezogen, wo kein einziges Gefühl mehr existierte – nur noch Leere, und damit gleich Sinnlosigkeit.
      Nun habe ich eine Tochter (da galt es also irgendwie die Arschbacken zusammenzukneifen – ihr entschuldigt diesen Ausdruck) … und ich wusste – alleine schaff ich das nicht. HIER brauche ich jetzt tatsächlich Hilfe. Also bin ich SOFORT los zu einem Psychiater, hab mir eine Therapeutin gesucht etc. … und …
      es wird besser.
      Man kommt da auch wieder raus. Und es ist gut, sich Unterstützung zu holen.

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  8. Also nochmal von neuem:

    „Wie geht es dir?“ Diese Frage ist nur eine Floskel. Richtig WISSEN will das der/die Fragende selten. Ich habe mal das Experiment gemacht, ehrlich darauf zu antworten. Es war sehr interessant, wie viele Leute auf die Antwort „Schlecht“ mit „Das nist gut!“ geantwortet haben und dann sofort weiter geredet haben über irgendwas, was sie selbst betraf. Traurig!

    Nun aber doch auch noch zu dir: Dich trifft keine Schuld. Indem du heute hier darüber gebloggt hast, setzt du ihm ein größeres Zeichen, als es jeder Blumenstrauß je könnte. Jeder, der deinen Blog liest, denkt heute nochmal darüber nach, wie er seinen Mitmenschen gegenüber aufmerksam sein sollte. Das ist wunderbar!❤

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    • Kommt darauf an, wer die Frage stellt. Ich bin in der glücklichen Lage, Leute zu kennen, die das wirklich wissen wollen. Ob sie ggf. die Antwort „Schlecht“ nicht völlig überfordern würde, steht auf einem anderen Blatt.
      Ich habe dieses Frage-Phänomen vor vielen Jahren unter Afrikanern beobachtet (Uni), wo die Frage zur Standardbegrüßung gehörte und immer mit „Gut, und dir?“ beantwortet wurde. Wobei man im Verlauf des gleichen Gesprächs durchaus nochmal fragen konnte und dann sehr häufig eine wahrheitsgemäße und durchaus abweichende Antwort bekam.
      Ich danke dir, dass du mich trösten willst, aber dass mich keine „Schuld“ trifft, weiß ich, das war nie meine Frage, ich weiß, wo ich in dieser Sache stehe, wenn ich auch daran herumknabbere. Wenn ich aber damit, wie du sagst, andere zum Nachdenken gebracht habe, würde ich mich sehr darüber freuen. Danke dir!
      Liebe Grüße
      Christiane

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  9. Dieses Gefühl der näherkommenden Einschläge versus die eigene Sorglosigkeit setzte letztes Jahr ein und wenn ich manchmal an den Tod denke, hoffe ich er möge endlos weit weg sein.

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    • Ha, du hast mich erwischt. „Endlos weit weg“, klar. Aber ich denke nie daran. Was kommt, kommt. Allerdings, wenn ich um etwas bitten würde, bäte ich darum, dass er schnell kommt.
      Grüße zur Nacht
      Christiane

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      • Du bist jung. Man merkt es. Anders ist es, wenn der Tod tatsächlich nah ist. Da will man plötzlich gar nicht mehr, dass er schnell kommt. Schmerzlos – ja. Aber bitte nicht heute. Und auch nicht morgen, wenns beliebt.

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        • Keiner will sterben. Okay, der Post dreht sich um die Ausnahme, trotzdem. Aber wenn ich es mir aussuchen könnte (und das meinte ich mit darum bitten), möchte ich nicht über Monate hinweg bettlägrig sein und wissen, dass es nie wieder „gut“ wird. Ich empfinde „Umfallen und Totsein“ als eine Gnade.
          Und nein, nicht heute, nicht morgen, nicht übermorgen. 😉

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      • Offen gestanden habe ich große Schwierigkeiten mit der Vorstellung, meine Eltern könnten eines Tages nicht mehr gesund sein…

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        • Sieh der Angst ins Gesicht. Eltern sterben vor ihren Kindern, es ist der „normale“ Lauf der Welt, und es ist immer furchtbar.
          Es gibt nicht viel, was man tun kann, um sich darauf vorzubereiten. Aus meiner Erfahrung würde ich dir wünschen, dass du ein Umfeld hast, in dem du deine Ängste aussprechen, aushalten und weinen darfst, in dem du schwach sein darfst und trauern kannst und das dich dabei unterstützt, das zu tun, was dennoch getan werden muss. Das muss nicht eigene Familie sein, das können auch Freunde.
          Mich hat es grundlegend verändert.
          Dir einen guten Morgen!
          Liebe Grüße
          Christiane

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          • Danke, das Umfeld ist auf jeden Fall da und das gibt mir etwas Zuversicht für den Fall X. Danke für Deine Worte und auch Dir einen guten Morgen.

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          • Es ist zwar sehr preußisch, aber du wirst es aushalten, weil du musst, was anderes gilt nicht (hätte meine Mutter gesagt). Und Zen würde dich ermahnen, im Moment zu leben und dich nicht verrückt zu machen, solange es nicht angesagt ist. 😉
            Liebe Grüße
            Christiane

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  10. Warum sollte man ihn vom Sterben abhalten? Vielleicht ist er gar nicht aus Verzweiflung aus dem Leben geschieden , für ihn war das bisher gelebte Leben genug, er wollte kein weiteres. Warum setzen wir unseren Wunsch, möglichst lange zu leben, als für alle gültig voraus. Er hat für sich seinen Frieden gefunden, wir sollten das respektieren, auch wenn es schwerfällt.
    Nachdenkliche Grüsse an Dich, liebe Christiane

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    • Karin, natürlich hast du recht mit deinem Einwand. Es könnte so sein, sogar bei einem jungen Kerl Mitte 30.
      Nur, ich glaube, wenn du ihn gekannt hättest, dann hättest du das nicht geschrieben. Es passt einfach nicht – immer mein Gefühl.
      Und hallo, natürlich respektiere ich seine Entscheidung. Ich bedaure sie bloß. Laut und deutlich.
      Liebe Grüße zur Nacht
      Christiane

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      • Um jedes zu früh beendete Leben ist es schade.Wir sträuben uns gegen so ein Schicksal, weil wie Du schreibst, es nicht paßt.
        Mein Nachdenken bezog sich nur darauf, daß viele Kommentatoren Schuldgefühle ins Spiel brachten, warum man nicht früher die Antennen ausgefahren hat, um so etwas zu erkennen.
        Dein Bedauern, Deine Ohnmacht kann ich gut nachvollziehen, mich beschäftigt es ja auch.

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  11. Darum geht es wohl. Dieser Mensch ist nun einfach nicht mehr da. Man kann nicht eben mal anrufen oder whatsappen, man kann sich nicht mehr umarmen, und man bleibt mit einer Frage zurück.
    Was bleibt ist das Gefühl des Verlustes und der Trauer.
    Und selbst Trauer ist in unserer Kultur schwer zu leben, weil das niemand so richtig gelernt hat.
    Ich wünsche dir, liebe Christiane die für dich bestmögliche Verarbeitung damit.
    Ich bin mir sicher, selbst wenn der Mensch weg ist, der Körper unter der Erde liegt, wenn es eine tiefe Verbindung war, dann ist da noch eine Verbindung spürbar. Und die trägt man immer mit sich.

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  12. Das ist eine schreckliche Sache, die zurückgebliebene Freunde und die Familie sicher noch lange beschäftigen wird, besonders, wenn es keine Erklärung gibt. Da kann wohl nur sein, was du schreibst, dass ‚unter der Haut‘ noch ganz anderes steckte als das, was die meisten sahen.
    Sehr traurig, wenn er es war, der immer geholfen hat … Da muss man sehr aufpassen, dass man nicht selber auslaugt.
    Nachdenkliche Grüße, Ingrid

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    • Ja, geb ich dir recht, eine von vorne bis hinten ziemlich schreckliche Sache. Und auch ja, er hat auf sich nicht genug aufgepasst, auch meine Meinung.
      Liebe Grüße
      Christiane

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  13. Pingback: Blogbummel Mai 2016 – Teil 2 – buchpost

  14. Ich habe bei den Selbsttötungen in meinem engeren Umfeld eins mühsam gelernt: Die unbegreifbare Entscheidung zu akzeptieren. Wir müssen alle sterben. Vielleicht hat ein Mensch, der dem vorgreift, bestimmte Gründe. Sicher sind es oft Ängste, Missverständnisse oder mangelnde Liebe. Aber es könnte auch ein Wissen um etwas sein, was nicht zu vermitteln ist. Oder eine unendliche Müdigkeit. Manchmal liege ich im Bett und denke, ich könnte jetzt auch gehen. Nicht, weil ich verzweifelt bin. Sondern weil das Leben gut war. Nein, es geht mir nicht darum, einen Tod schön zu reden. Aber ein Leben kann auch in der Fülle aufgebraucht sein. Oder einfach die Augen schließen.

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    • Ich akzeptiere und respektiere seine Entscheidung. Jede/r hat das Recht, über sein Weiterleben selbst zu entscheiden. Ich bin/war nur eine (für ihn) unwichtige Außenstehende und würde nur gern verstehen.
      Liebe Grüße, danke
      Christiane

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      • Würde das Verstehen etwas ändern? Oder kämen gleich Wertungen ins Spiel: Das kann ich verstehen/das kann ich gar nicht verstehen, usf.? Meiner Erfahrung nach ändert die Zeit oft auch die eigene Sicht. Und kommt einem Verstehen vielleicht sogar nah.

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        • Für mich ja. Ich trenne deutlich zwischen Verstehen und Bejahen/Ablehnen => Wertung. Im Moment zumindest würde es mir beim Begreifen helfen. Um später kümmere ich mich dann.

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  15. 😦 mein jahr hat auch mit der nachricht vom tod einer ganz lieben bekannten begonnen – nicht freiwillig, aber dennoch ein schock. sie hat nach zuviel schicksalsschlägen in ihrem leben wohl einfach aufgegeben… ich habe das gefühl, dass vor meinen augen diese momente irgendwie immer so auffällig neonbeleuchtet herumtanzen, dass ich sie nie loswerde, dass sie mir schon vor langem jegliche unbeschwertheit genommen haben, weil die begrenztheit der zeit omnipräsent ist.

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    • Ja, es reißt immer ein Loch, und man muss damit irgendwie fertigwerden und (mit Chance) irgendwelche Lehren daraus ziehen. Oder vielleicht auch nur lernen, dass man nichts ändern kann. Ich kann auch die Sache mit dem Mangel an Unbeschwertheit verstehen, aber ich finde es schade, immer überschattet zu sein.
      Liebe Grüße
      Christiane

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      • ist es auch. ich bewundere menschen, die diesen schatten von sich abwenden können, ich kann es nicht, oder noch nicht. ich denke, es lehrt uns auch, dass wir unsere zeit bewusst nutzen sollen, weil man nunmal nicht weiß, wieviel zeit man mit anderen hat. und dass das eigene leben nur einem selbst gehört. ich denke, man muss es nicht, man kann es gar nicht verstehen, nur akzeptieren, dass derjenige diese entscheidung getroffen hat.

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  16. Traurig ist das, dein AchAchAch kann ich gut verstehen. Der Tod macht immer etwas mit uns. Gerade, wenn wir in dieser Art damit konfrontiert werden, macht er besonders fassungslos. Wir können tatsächlich nicht in einen Menschen hineinsehen und es schmerzt, wenn wir im Nachhinein sehen, wieviel Kummer da in ihm gewohnt haben wird. Ich glaube, mit manchen Fragezeichen müssen wir leben.

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