Abendsegen

Ich beweine den unverhofften Tod eines meiner engsten Freunde. Man möge mir gewisse Dünnhäutigkeitsreaktionen nachsehen, was für mich normalerweise (aber was ist schon normal) schon damit anfängt, dass ich überhaupt davon spreche oder meine Schockiertheit öffentlich mache. Es ist alles gerade ein bisschen viel.

Ich bin so fassungslos.

Musikidee gefunden bei Arabella, danke.

 

 

 

63 Kommentare zu “Abendsegen

  1. Ach, liebe Christiane, fühl dich umarmt. Die letzten Tage waren intensiv für dich, was ich hier gelesen habe und nun auch das. Das schmerzt. Darf es auch. Irgendwann kommen die tröstenden Erinnerungen und der Schmerz darf trotzdem bleiben.
    Ich war heute bei der Eisernen Hochzeit meiner Tante und meines Onkels. Viel Verwandtschaft, innige Begegnung und Gespräche erlebt. Ein Tag voller Fülle. Eben erst dachte ich, was alles in uns wohnt, was jedes einzelne Leben trägt. Es gab heute die Freude, Dankbarkeit, Leid teilen, Vermissen derer, die nicht mehr da sind, Freudentränen und Trauertränen, alles kam mir entgegen, das Leben zeigt so vieles.

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    • Ja, so ist das Leben. Ich war gestern Abend an meinem See: Liebespärchen, Familien mit kleinen Kindern, die die Enten fütterten, Großmütter auf Bänken. Von der anderen Seite Musik und Grillgeruch. Und mittendrin ich mit meiner Trauer und der Blase aus Stille um mich herum und über uns ein sanftrosarötlicher Sonnenuntergang. Leben eben.
      Liebe Grüße an dich und danke
      Christiane

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  2. Es gibt keinen Trost, wenn ein Mensch geht, den man liebt. Aber die Hand möchte ich Dir geben, als Zeichen einer Brücke. Ich grüße Dich von Herzen, Margarete

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  3. Sei in Gedanken ganz fest in die Arme genommen und Du bist nicht dünnhäutig nur weil Du Deine Fassungslosigkeit ob des Geschehenen zeigst, es ist Trauerarbeit, die sehr wichtig ist und dieser Verlust wird noch lange schmerzen. Mit mitfühlenden Grüßen, liebe Christiane, Karin

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  4. Der Tod von Menschen, die uns nah sind, kommt immer unerwartet, selbst dann, wenn wir wissen, daß dieser Mensch geht.
    Wir wollen Liebe und Freude teilen und wenn ein uns wichtiger Mensch wegbricht…
    Es ist der Schmerz der verlorenen Nähe…Es fehlt Licht…

    Liebe Grüße,
    Frank

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    • Ich denke, wenn jemand Nahes stirbt, ist man definitiv in einem Schockzustand. Gestern habe ich mich den ganzen Tag ziemlich paralysiert gefühlt.
      Danke dir.
      Liebe Grüße
      Christiane

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  5. Liebe Christiane, einen trost will sich nicht finden, aber ich bin mit dir und hoffe, dass dich dies ein bisschen stärken kann.
    herzliche Grüße
    Ulli

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    • Da, wo er immer war, ist ein Loch. Ich starre hin und will es nicht begreifen, weil es gefühlt nicht sein kann.
      Das wird sich verändern, ich weiß es ja schon, ich weiß auch, dass es Zeit braucht. Bis dahin heule ich halt rum, wenn es mich überkommt, und finde auch das völlig normal.
      Und ja, ich sehe, dass um mich herum ein wunderbar sonniger Tag ist, dass die Vögel singen wie verrückt und der Fellträger verschlafen gähnt. Alles ist an seinem Platz. Aber ich bin momentan in dieser Blase aus Stille.
      Danke für deine Anteilnahme
      Christiane

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      • liebe Christiane, ja weine, wenn du weinen musst und überhaupt weiß ich gut, dass es nur eins gibt, dem zu folgen, was jetzt für dich stimmig ist. Solch ein Loch braucht seine Zeit und jede und jeder eine andere …
        mitfühlende Grüße und meinen Dank, dass du deine Trauer mit uns teilst.
        Ulli

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        • Liebe Ulli, ich heule gefühlt alle halbe Stunde Sturzbäche und finde das völlig okay. Das ist für mich ein erfreuliches Ergebnis eines echten Lernprozesses, ich war früher sehr anders, was das angeht, da war mir so was bei mir extrem peinlich.
          Was das Teilen angeht: Ich finde es immer wieder mal in den Blogs angesprochen (auch bei dir? Bin gerade nicht mehr sicher): Mensch redet nicht über das Sterben und über die Trauer, über diese ganz persönlichen Abgründe, in die mensch dann fällt. Erstens ist es nicht cool, zweitens als Thema ungefähr so beliebt wie Darmkrebs oder ähnliche Krankheiten, über die meist nur im Flüsterton gesprochen wird, drittens haben die meisten furchtbare Angst davor und viertens muss da jede/r allein durch.
          Ist auch so. Viertens meine ich. Dennoch hilft es mir gerade, nicht nur meine Freude am Leben, sondern jetzt eben auch meine Trauer mit „meinem“ fern/nahen Blogger/innenkreis zu teilen. Und deine/eure liebevolle/n Reaktion/en stützen mich. Danke dafür …
          Liebe Grüße
          Christiane

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  6. So bleib nur in dieser Blase aus Stille, liebe Christiane, es ist ein Kokon. Und fühle, lausche, flüstere, schreie. Sprich! Sprich zu dem, der jetzt mit dir in der Stille ist, gib Antwort auf das, was er dir zuraunt. Es gibt kein Loch. Das Nichts ist nicht vorgesehen. Ich umarme dich von weit. Gerda

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    • Stimmt. Es gibt kein Loch, nur eine … Verschiebung? Auf eine andere Ebene? Wie beschreibst du das? Mein Kopf weiß das, mein/e … (Passendes bitte einfügen) auch, aber die Gefühle hängen herum, hauen mit den Fäusten auf den Tisch und schreien: Verdammt, das darf doch nicht wahr sein! Okay, es ging ihm nicht gut, aber das ist doch kein Alter! Warum warum warum?
      Finde ich aber völlig okay so, es darf so sein, ich nehme mir das nicht weg. Trauer durchläuft Prozesse, Fassungslosigkeit gehört dazu.
      Ich danke dir.
      Christiane

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  7. Ach, Christiane… auch wenn jeder anders trauert, kann ich mir vorstellen, wie es Dir geht… kenne das… und finde vielleicht genau deshalb jetzt keine Worte mehr… und grüße Dich einfach mitfühlend. Anna

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  8. Das Paradoxe ist ja, dass sich „Fassungslosigkeit“ nicht einmal ansatzweise hinwegschreiben lässt, obwohl ich es gerade versuche (und mir geht es „nur“ um den Versuch Anteil zu nehmen). Mir fehlen die richtigen Worte. Deshalb bleibt mir vielleicht, dir zu wünschen, dass du irgendwann Worte zu deinem Erleben findest, damit du es irgendwie für dich einordnen kannst.
    Es tut mir leid für dich.

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    • Es gibt ein Gedicht von Mascha Kaléko (Ein kleiner Mann stirbt), das für mich diese Fassungslosigkeit transportiert. Es endet mit:

      Wenn einer stirbt, scheint denen, die ihn lieben | Es könne nichts so einfach weitergehn. | Doch sie sind auch nur „trauernd hinterblieben“. | Und alles läuft, wie es ihm vorgeschrieben. – | Und nicht einmal die Uhren bleiben stehn …

      Dieser letzte Satz, das ist Fassungslosigkeit. Für mich.
      Liebe Grüße. Und danke.
      Christiane

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  9. Ach, liebe Christiane,
    das muß nun von Dir durchfühlt und durchweint werden …

    „Es gibt Tage im Leben,da muß man irgendwie durch.
    Manchmal dauert das Jahre.“
    – Hanns Christian Müller –

    Ich denke liebevoll an Dich und hoffe, daß damit ein Tröpfchen Trost in Dein wehes Herz sinkt.

    Empfindsame Grüße von
    Ulrike

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    • Ja, das ist ein gutes Zitat, und ich weiß bereits, dass es wahr ist. Er wird immer fehlen. Wie das halt so ist. Und ich und wir alle, die ihn kannten, müssen damit leben lernen, dass er weg ist.
      Ja. Wehwehweh.
      Ach, danke dir einfach.
      Liebe Grüße
      Christiane

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  10. Mein herzliches Beileid. Mir fehlen die Worte :(.
    Ich habe ja früher dem Spruch geglaubt, die Zeit heilt alle Wunden. Dann aber habe ich bei dem Tod meines Partners festgestellt, dass dem nicht so ist, dass man sich nur an den Schmerz gewöhnt.
    Ich wünsche dir alles Gute und Linderung für deinen Schmerz soweit dies überhaupt möglich ist.

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    • Ja, man gewöhnt sich an den Schmerz, und hofft, dass er irgendwann weniger wird. Ist auch so.
      Tut mir leid, dass ich eben so genervt war, war keine böse Absicht. Danke, dass du lesen gegangen bist.
      Liebe Grüße
      Christiane

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