Mari lehnte sich schwer atmend an die Hauswand, ihr Atem und ihr Herz rasten, als ob sie um ihr Leben gerannt wäre. Ihr Zorn auf diesen … diesen … Mann war immer noch so uferlos, dass sie am liebsten laut geschrien hätte. Stattdessen hatte sie die Tür mit der albernen Milchglasscheibe zugepfeffert und war auch nicht stehen geblieben, als sie das Klirren gehört hatte. Die lag jetzt wohl in Scherben, in Fragmente zersprungen, so wie ihr gemeinsames Leben, so ein Pech aber auch.
Sie spürte eine Berührung am Bein und erschrak: „Mau“, sagte eine entschiedene Stimme, die zu einer schmalen, schwarzen Katze gehörte. Gedankenverloren nahm sie sie auf den Arm und kraulte sie, bis das pantherhafte Wesen laut schnurrend die prüfenden Augen schloss und sie trotz allem lächeln musste.
„Komm mit, wenn du magst“, sagte sie nach einer gefühlten Ewigkeit und stellte sie wieder auf die Füße, „etwas Besseres als den Tod finden wir überall.“ So war das eben mit ihr: Andere zitierten den Zauberer von Oz, sie die Bremer Stadtmusikanten.
Mari stieß sich von der Wand ab und brach auf in eine ungewisse Zukunft. Die Katze reckte den Schwanz wie eine Fahne in die Luft und folgte ihr.
Visuals mit freundlicher Genehmigung von ludwigzeidler
Ohne Etüde fehlt mir was! Nun war ich diese Woche ja wirklich nicht untätig, aber was sprang mir gestern Abend in den Kopf? Eine kleine, feine Kürzestgeschichte für den Textstaub’schen Aufruf der KW 9/ 17, zu dem die famose Poeta Sandra Blume die wunderbaren Worte Atem, uferlos und Fragment beigesteuert hat. Vielen Dank!
Da finden sicher beide – Katze und Frauchen – etwas Besseres, der Anfang scheint jedenfalls gemacht.
Liebe Grüße
Anna-Lena
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Und den Anfang machst auch du mit deinem Kommentar hier, danke, liebe Anna-Lena! Dachte schon, der Beitrag wäre unsichtbar oder alle vor Schreck erstarrt … 😉
Liebe Grüße
Christiane
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Keine Sorge, liebe Christiane, er sprang mir förmlich ins Auge.
Liebe Grüße 🙂 .
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Das beruhigt mich 😉
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ich mag entschlossene Frauen, auch wenn dabei mal eine Milchglasscheibe in Facetten zerspringt und ich mag schwarze Katzen 😉
liebe Christiane, deine Etüde tut richtig gut 😉
Herzensgrüsse am Abend für dich
Ulli
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Ich mag schwarze Katzen auch, aber das sage ich nur laut, wenn der Fellträger nicht in der Nähe ist 😉 … und eine Tür habe ich noch nie so zugeschlagen, dass sie in Scherben fiel. Bin aber gar nicht sicher, ob man das gemacht haben muss 😉
Liebe Grüße und danke fürs Mögen
Christiane
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Nein, das muss nicht, kann aber mal passieren 😉
ich hab mal (ewig lang ists her) aus Wut vor eine solche mit der Faust gehauen, als sie nachgab war ich ziemlich erschrocken…
herzlichst
Ulli
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Ja, das kann ich mir vorstellen, dass mir das auch passieren könnte, stimmt … *lach*
Neee, besser nicht. Scherben sind so … äh, vor allem in größeren Mengen
Vergnügt zurück
Christiane
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Hach, was für ein tolles furioses Ende und der Anfang, ach ja,wie fühl ich doch mit und frau könnte schon manchmal vor Wut und tut es dann meist doch nicht, aber in dieserm Falle vermutlich verständlich *g* .
Wenns nun so weiter geht bei ihr, daß der Trost auf dem Fuße folgt, dann wird alles gut und immer besser.
Tolle Idee mit der Katze, liebe Christiane, gefällt mir ausgesprochen gut.
Liebe Grüße von Bruni
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Ich war mir zuerst nicht sicher, ob es ein Hund oder eine Katze sein sollte, Bruni, aber dann habe ich mich für eine Katze entschieden … liegt mir mehr.
Leider folgt der Trost nicht immer auf dem Fuß, aber man kann es sich ja wünschen …
Liebe Grüße
Christiane
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was würden wir nur tun, wenn wir nicht wünschen könnten *lächel*
Lieber Gruß von mir
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Aufgeschmissen wären wir. Einfach aufgeschmissen.
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wie trostlos wäre es, liebe Christiane!
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Sowieso.
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das eine verliert man das andere gewinnt man / eine schöne microetüde auf das leben und seine doch oft seltsamen wege. womöglich ist dir der panter näher als der grund für das glasfragment.
danke für deine mühe.
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Ja, ist wohl so, da gebe ich dir recht. Freut mich, wenn du es magst.
Liebe Grüße und danke
Christiane
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