Immer, wenn es ihm richtig mies ging, verschwand er im Keller. Das Herumfriemeln an alten Armbanduhren oder an alten Weckern gab ihm das Gefühl, noch für irgendwas gut zu sein. Die Welt draußen mit Internet und Smartphones, die war nichts mehr für ihn. Zu laut, zu schnell, zu oberflächlich. Seine Enkelin, Laura, die flippte ja schon aus, wenn ihr beim Tippen auf dem Display mal ein Fingernagel abbrach. Und alle sprachen ständig davon, dass er das nicht verstünde, dass sie so gut vernetzt wären und wie viel Lebensqualität sie gewännen. Alle außer ihm. Er nahm sich einfach Zeit.
Mit einem großen Becher Schokoladenpudding mit Vanillesoße schlurfte er ins Wohnzimmer und setzte sich vor den Fernseher. Gleich kam Tatort.
Visuals mit freundlicher Genehmigung von ludwigzeidler
Für die abc.etüden des Herrn Textstaub, Woche 14/ 17: 3 Worte, maximal 10 Sätze. Die Worte stammen in dieser Woche von mickzwo (Alles mit Links.) und lauten: Pudding, Fingernagel und friemeln.
Super eingebaut die Wörter!
Kann mir die Szene richtig vorstellen.
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So wars gedacht! Freut mich, wenn es dir gefällt!
Liebe Grüße
Christiane
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Toll geschrieben, liebe Christiane 🙂 .
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Und der Witz war dieses Mal: Es purzelte einfach so auf die Tastatur. Komisch.
Schönen Tag dir!
Liebe Grüße
Christiane
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So geht mir das auch oft 🙂 .
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Ja, ich glaube nicht, dass ich damit allein bin. 😀
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immer wieder herzverzaubernd und einfach wunderschön… danke für deine geniale ART 🍭✍🏻🙏🏼
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Danke, freut mich, dass du es magst!
Liebe Grüße
Christiane
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Neee, ehrlich gesagt, bewusst nicht. Im Haus neben uns wohnte, als ich Kind war, ein alter Mann, der ein Händchen für derartigen Bastelkram hatte.
(Er hatte auf jeden Fall Kriegstraumata, das weiß ich heute. Mir hat seine Frau immer leidgetan, ich fand ihn unangenehm.)
Liebe Grüße
Christiane
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Sagt mir nix, muss ich mal suchen. Danke!
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Liest sich gut, deine Zusammenfassung. Danke dafür!
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Pudding
Fingernagel
Friemeln
Fein, dass Du mit den Etüden weitermachst! Einen lieben Gruß auch an den fleißigen Herrn Textstaub!
Fein, Deins. Gern gelesen.
Dank auch an Mick, den edlen Wort-Spender.
Zehn Sätze? Los geht es:
Wenn sie nicht gerade Schnürsenkel auseinanderfriemelte oder Rosinen aus dem Kuchen, friemelte sie woanders. Irgendwie erschien ihr alles was sie tat, ja, ihr ganzes Leben, wie ein einziges Gefriemele. Nix Ganzes, nix Rundes, nix Homogenes, so wie die glatte schwabbelige gelbe, noch warme Vanille-Puddingmasse in der blauen Porzellanschüssel. Mutter sagte, den könne sie nicht mit den Fingern essen, doch natürlich glaubte sie ihr wieder nicht, so wie immer. Dafür durfte sie jetzt den Vanillepudding unter ihrem Fingernagel herausfriemeln, pfui bah! Doch sie hatte die Schüssel leergeschöpft, geradezu orgiastisch mit den Fingern in der Masse herumgewühlt und es drängte sich ihr eine einzige schwammig gelbe Frage in den Kopf: Wie soll ich den anderen glaubhaft klarmachen dass ich nächstes Jahr schon fünfzig werde und nicht erst fünf? Ihr Mund war süßklebrig pudding verschmiert, ihre Finger klebten, ihre Nase sowieso. Sie eine Friemlerin vor dem Herrn und bacchianthisch von innen und von außen beckleckert mit Puddingseim. Woran erinnerte sie das nur? Sie grinste, selig und wissend.
Liebe Morgengrüße von der Fee✨
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Also, eigentlich, wenn ich das lese … frage ich mich, wieso die Verschlingerin dann nur Pudding unter einem Nagel hat, sie saut sich ja richtig mit Freuden ein 😉
Und nö, Mütter verstehen so was nie, die denken nur daran, dass man die Klamotten waschen muss, ob mit 5 oder 50 *ggg*
Danke sehr! für die Etüde,
Morgengrüße zurück!
Christiane
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Hier, an die hab ich beim Schreiben gedacht, ein Gutelaunesong:
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Stimmt! 😀
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Sie hat den Pudding nicht nur unterm Nagel, sie IST Pudding, von innen und von außen. Und sowas mit fast fuffzig…das ist der Fortgeschrittene Zustand der totalen Auflösung in die formlose Fülle von Vanillepudding….
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„Ich bin Pudding“. Tolle (na ja, gut, okay) Vorstellung. 😉
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Ich sehe den Mann vor mir und die Wecker und Uhren auch- und Pudding, mmmmh 😉
herzlichst
Ulli
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Ging mir auch so. Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, hat der Mann ein einem gewissen Umfang ein reales Vorbild, sein Enkel ist nur ein paar Jahre jünger als ich …
Herzliche Grüße zurück
Christiane
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So einen Praktiker könnte ich hier oben gebrauchen; er bekäme Pudding in allen Sorten von mir als Belohnung und den Tatort würde ich auch mit ihm gucken-:))) Grüß ihn von mir!
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Das reale Vorbild ist lange tot. Aller Pudding zu mir! 🙂
Liebe Grüße
Christiane
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Es echte und sehr feine Schmunzelgeschichte, liebe Christiane, in der so viel Wahrheitsgehalt steckt, daß ich alles wie in einer Filmszene genau vor mir sehe!
Herzlichst Bruni
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Das ging mir auch so, Bruni, ich fand es schon fast gespenstisch.
Schönen Abend dir!
Christiane
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und genau das macht die Güte der Geschichte aus!
Dir auch noch einen feinen Abend
bruni
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😀
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