The day after … Vatertag | abc.etüden

Hallo Schatz,

schön, dass du schon wach genug zum Lesen bist, Kopfwehtabletten liegen im Bad, falls du welche brauchst.
Du solltest wissen, dass Moppels Frau angerufen und gedroht hat, dass sie, wenn du das Bild von Moppel mit der Unterhose auf dem Kopf wie angekündigt im Internet versteigern würdest, rechtliche Schritte gegen uns einleitet – stell dir vor, die hat das wirklich so gesagt, unglaublich, was?
Außerdem hat dich x-mal eine Claudia angerufen. Beim ungefähr zehnten Mal bin ich ran, weil es mich nervte, und habe sie informiert, dass ich nicht glaube, dass du heute noch nüchtern genug werden würdest, um sie zurückzurufen. Hat sie aber nicht weiter gestört, also habe ich bei deinem Handy den Ton abgestellt. Weil die Galerie offen war und weil Moppels Frau sich so aufgeregt hatte, habe ich mir ein paar von den Bildern angesehen, die du gestern so gemacht hast. Falls diese Claudia also die wenig bekleidete Tussi mit der Pusteblume hinter dem Ohr ist, die mit Moppel knutscht, kannst du sie beruhigen: Ich sage es Moppels Frau nicht.
Ich bin erst abends zurück, ich gehe heute wie jede Woche mit deiner Mutter einkaufen. Eins noch: Keine Ahnung, wofür ihr den Käsehobel alles benutzt habt, ich glaube, ich will es besser auch gar nicht wissen, aber der ist endgültig hin.

Bis später, Kuss
Tina

 

lz abc.etueden schreibeinladung 2 andrea 21.17 | 365tageasatzadayVisuals: ludwigzeidler

 

Ein Zettel (schreibt man heutzutage noch Zettel?) auf einem Küchentisch am Tag nach Vatertag, irgendwo in Deutschland … Kommt gut ins Wochenende, nüchtern oder nicht   😉

Für die abc.etüden, Woche 21.17: 3 Worte, maximal 10 Sätze. Die Worte stammen in dieser Woche von meiner Freundin Andrea aus Bremen und lauten: Pusteblume, Käsehobel, versteigern.

 

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38 Kommentare zu “The day after … Vatertag | abc.etüden

  1. Morgän Christiane, du bist wirklich unglaublich!!! Deine sprühende Phantasie.

    Ich ömmel mich weg.
    Ganz nüchtern heut morgen bei schönstem Sonnenschein am See. Ich werde heut mit Freunden eine Kuh melken … hab ich mir gewünscht. Ich schreibe dazu.

    Schönen Freitag
    Petra

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    • Du, ich glaube, abgesehen davon, dass meine Protagonistin ziemlich relaxed ist, ist das Szenario jetzt nicht so ungewöhnlich …
      Bin gespannt auf deine Melk-Erlebnisse!
      Liebe Grüße
      Christiane

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    • Das ist das, was mich auch immer wieder an den Etüden fasziniert, liebe Clara. Wenn sie gut geschrieben sind, ist es eine ganze Welt in zehn Sätzen. Danke für dein Lob!
      Liebe Grüße
      Christiane

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  2. Herrlich mal wieder und zum Tag passend auch noch 😊Meiner war gestern angeblich zum allerersten Mal auf klassischer Bollerwagen-Sauftour. War aber noch zu ganzen Sätzen fähig, als er zurück kam 😊

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  3. bei der Arbeit…Donnerstag, gestern und heute auch…daher mal wieder mit Verspätung gelesen. Ich hab mich echt weggelacht – was für eine stoische Frau! Ich wäre AUSGERASTET! Und dann noch mit Schwiegermama einkaufen gehen! Bist du sicher, dass es sowas gibt?!?!
    Höchst amüsierte Grüße
    Carmen

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    • *grins*
      Hallo Carmen, ja, ich kenne solche Frauen, die beschlossen haben, sich über ihre saufenden Ehemänner nicht aufzuregen, wenn es nicht zu häufig passiert und im Rahmen bleibt. Ich hatte überlegt, sie wegen jener Claudia ausflippen zu lassen (Männer sind Männer, aber wenn Frauen mitsaufen …), hab dann aber aus Platzgründen drauf verzichtet (und auch aus Zeitgründen, das wäre dann eine ganz andere Geschichte).
      Aber ich stimme dir zu, dass die Geschichte genügend Zündstoff für Dramen aller Art liefern könnte. 😉
      Freut mich sehr, dass es dich höchst amüsiert hat. 😀
      Liebe Grüße
      Christiane

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  4. Genial – gesegnet sind die Handys mit der Kamerafunktion. Da kann man wunderbar Erinnerungslücken schliessen. Der Rest folgt dann auf Facebook…hihihihihi…

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  5. *grins*, nicht so einfach, dermaßen gelasssen zu bleiben, wenn der Angetraute höchst seltsame Wege geht und dem Alkohol dabei wohl ganz und gar nicht abgeneigt ist 🙂 Anders kann ich mir nicht erklären, was da alles abgegangen sein muß …

    Da hilft vermutlich nur eine ganz besondere Art von Humor, all seine Eskapaden durchzustehen und gleichzeitig darüberzustehen mit einem sehr großen Herzen, in dem total pragmatische Gedanken wohnen …

    Liebe Grüße von Bruni

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    • Liebe Bruni, solltest du übersehen/überlesen haben, dass wir doch Donnerstag Vatertag hatten und dass „Schatz“ demnach auf einer Vatertagstour war, mit Bollerwagen und Grillen und allem? Und ja, das erklärt sämtliche Vorkommnisse, auch schlimmere 😉
      Ich begreife meine Tina als eine pragmatische Ehefrau, die sich ihres Mannes/ihrer Ehe grundsätzlich sicher ist und ihn deshalb an der langen Leine laufen lässt, wenn er mit seinen Kumpels ab und an mal abstürzt, solange es beim Alkohol bleibt und nicht zu häufig vorkommt. Ich hatte überlegt, ein spitzes „Was hatte die denn da zu suchen?“ bezüglich Claudia einzubauen, das hätte es aber zu einer Geschichte mit einer eifersüchtigen Ehefrau gemacht und alles verändert, das wollte ich dann doch nicht.
      Liebe Grüße zum Abend
      Christiane

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  6. oh, verdammt, das hatte ich zwar nicht überlesen, aber schnell wieder vergessen …
    Ja, das erklärt alles 🙂 , als pragmatische Ehefrau kam sie bei mir auch an. Bei den Anrufen von Claudia schien sie mir besonders pragmatisch *g*

    Lieber Samstagabendgruß von Bruni

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  7. Ich musste tatsächlich kurz schauen, ob deine Geschichte zu den Etüden zählt, soviel Text in 10 Sätzen, eine gute Schulung sozusagen. Die Geschichte als Notiz ist der Knaller, eine tolle Idee. Inhaltlich kenne ich tatsächlich niemanden, der sich an Himmelfahrt regelmäßig mit den Kumpels die Kante gibt, in welcher Art auch immer. Aber da bin ich vielleicht falsch sozialisiert. Nicht dass ich dem Alkohol grundlegend abgeneigt wäre, ein guter Tropfen, von 2,5 bis 52% kann mich schon auch mal erfreuen.
    Nüchtern grinsende Grüße!

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    • Ich bin in einem Dorf großgeworden, da gehörte Vatertag wie der Maibaum zum Ritual. Momentan kenne ich auch keinen, der speziell auf „Vatertagstour“ geht, aber hier oben bei uns gibt es im Winter „Kohlfahrten“, die auch für Frauen offen sind, da gibt es gewisse Ähnlichkeiten (mitgeführte Getränke in höherer Umdrehung und Trinkspiele; das Ganze endet bei einem feucht-fröhlichen Grünkohlessen, und das ist dank seiner fleischlichen Beilagen sehr fett und daher eine extrem gute Unterlage). Was/wen du vielleicht kennen wirst, sind Leute, die sich zu jedem erreichbaren Anlass die Kante geben, das finde ich eher unschön …
      Ich bin ein Gesellschaftstrinker und bleibe beim Trinken eher im niedrigprozentigen Bereich – ich will ja was von dem Abend haben.
      Morgendlich erfreute Grüße
      Christiane

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