„Lass doch deinen Kramladen mal hinter dir und lass uns was gemeinsam machen, für ein paar Tage, einfach so.“
Einfach so! Der so abschätzig titulierte „Laden“ war ein bekannter norddeutscher Publikumsverlag und er der stellvertretende Abteilungsleiter Presse. Sein Leben war Tag um Tag durchgeplant; einfach so ging da schon mal gar nichts. Leider war sie nicht damit zufriedenzustellen, sich mit ihm bei einem großen abendlichen Event, der Präsentation eines neuen Romans durch einen angesagten Bestsellerautor etwa, bei Mezze und Rotwein stilvoll zu verlustieren, wie alle Frauen wollte sie mehr, sie wollte Quality Time.
„Hör auf, von ‚emotionaler Resonanz‘ zu faseln, sei einfach. Mehr Verbindlichkeit, mehr Tun, weniger Gerede, du verstehst?“
Nicht wirklich, aber er verstand ein Ultimatum, wenn er eines hörte. Seine süße Traumfrau mit den schelmischen Augen und dem herzlichen Mund, deren pure Existenz in seinem Leben ihn seit Wochen lächelnd durch den übervollen Tag segeln ließ und die ihm in seine Träume folgte, die ihn sanft wie einen Bullen am Nasenring seiner uneingestandenen Sehnsüchte lenkte, sie würde verschwinden, wenn er sich nicht als fähig erwies, „Budder bei die Fische“ zu tun und zu sich selbst zu stehen.
Egal, wie er sich entschied: Wenn er ehrlich war, hatte er jetzt schon ziemlich Angst vor den Folgen …
Visuals: ludwigzeidler
Jaha, ich weiheiß, dass man Butter mit zwei t schreibt. Aber gesprochen, Freunde, gesprochen wird es nicht so, jedenfalls nicht, wenn sich der Hamburger an sich keine Mühe gibt. Dann ist das eine Sache mit einem dodderweichen d *gg*.
Und wer jetzt büschen mehr wissen will, warum man das hier oben so sacht, näch, der lese hier und hier.
Für die abc.etüden, Woche 22.17: 3 Worte, maximal 10 Sätze. Die Worte stammen in dieser Woche von Gerda Kazakou (gerdakazakou.com) und lauten: verlustieren, Kramladen, Angst.
Nachdem ich erst mal davon abgekommen war, mich im Kramladen verlustieren zu wollen und Angst zu haben, dass mir dabei der Himmel auf den Kopf fällt, wusste ich, dass die nächste Etüde vom Grundton her freundlicher werden würde 😉
Eine runde, toll geschriebene Etüde – gefällt mir!
Herzliche Grüße zum Monatsbeginn,
Anna-Lena
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Danke schön! *freu*
Liebe Grüße zurück
Christiane
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Du hast das clever gelöst, ich finde die Worte schwierig zu verbinden.
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Fand ich am Anfang auch. Aber ich habe inzwischen einige Übung. Und die lehrt mich, dass die Geschichten meist am besten werden (nach meiner Einschätzung), in denen ich es schaffe, die Wörter nicht miteinander auf Teufel komm raus in Beziehung zu setzen (also nicht: im Kramladen verlustieren).
Ich habe am Anfang unterschätzt, was die ständige Wiederholung bringt. Ich halte die Etüden nach wie vor für ein tolles „Spielzeug“ für Schreiberlinge.
Liebe Grüße
Christiane
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Du machst das klasse, ich mag besonders die dunklen….LG Ann
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Da bewege ich mich ständig auf einer inneren Kippe … danke!
Liebe Grüße
Christiane
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noch bist Du weit entfernt….so wirkt es jedenfalls auf mich;-)
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Entfernt … wovon?
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von der inneren Kippe;-)
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habe ich das missverstanden?
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Neeee. Das ist der Unterschied zwischen subjektivem und objektivem Eindruck, das ist schon okay. Ich mache online die berühmte Mördergrube (aus meinem Herzen) nicht auf, jedenfalls nur sehr dosiert, und ich frage mich immer, ob ich mit den Geschichten nicht zu seicht wirke.
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ich persönlich finde manche leicht, aber das bedeutet nicht seicht…leicht macht Spass….wie ein Eis essen….
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Und das ist völlig okay so, das will ich auch. Danke! 😀
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Deine dunklen wiederum wirken länger nach, sie sind einfach anders….beide Formen sind meiner Meinung nach gelungen.:-)
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Du ermutigst mich, und das in so schönen Worten … hach! 😀
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Mich nerven die oft pseudo intellektuellen Texte, nur weil derjenige Angst hat, „einfach“ zu wirken.
PS: Einfach und unterhaltend zu sein, ist nicht einfach, finde ich.
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Ohhhhhh nein, überhaupt nicht! Einfach (und nicht platt, sehr wichtig) und unterhaltend zu sein, ist eine hohe Kunst, das denke ich auch.
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Die nächsten Wörter bieten übrigens wieder Vorschub in die dunkle Richtung …
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fein 😉
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😉
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hallo! Aber toll, diese Kleine! Da soll er wohl Angst haben, dass sie sich absetzt. LG
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Jupp, sein Leben wäre ohne sie sicher ärmer, vor allem könnte sie ihn aus dem Hamsterrad holen …
Liebe Grüße
Christiane
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Hoffentlich klappt das dann doch noch bei ihm, denn ohne Budder bei die Fische wird das wohl eher nix mehr mit weiteren himmelhochstürmenden Wochen, auf die er sich doch schon so sehr gefreut hatte …
Liebe Grüße von Bruni, sehr zufrieden mit Deinem *Kramladen*
Schön locker klingt sie, Deine Etüde, und so ist sie gut.
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Soooooo isses, liebe Bruni, irgendwann muss man(n) sich bewegen, alles fließt …
Ja, locker, anders als die erste Kramladen-Etüde, ich bin auch zufrieden.
(Kommen die WP-Benachrichtigungen bei dir jetzt eigentlich an? Ich habe keine Benachrichtigung bekommen, dass du mir folgst, also vermute ich, dass nicht.)
Halb geschäftiger, halb philosophischer Vormittagsgruß
Christiane
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ne, klappt nicht mehr …
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😦 *grrrrr*
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ja, das find ich auch
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Ja, und jetzt?
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Ein Mann der versteht, ohne zu verstehen 😊
Sehr tolle Geschichte!
Liebe Grüße. Priska
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Danke, das finde ich eine prima Interpretation! 😀
Liebe Grüße
Christiane
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Gefällt mir sehr!
Mehr geht nicht, tut mir leid, heute sind mir schon wieder die Worte abhanden gekommen…
herzliche Grüße von der Wortlosen
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Das macht gar nix, Ulli, es gibt so Tage … und danke!
Ganz herzliche Grüße an dich zurück!
Christiane
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Wirklich gut zu lesen!
Bei der Aussprache von Butter auf Hamburgisch muss ich sofort an den Schauspieler Jan Fedder denken. Der ist für mich die Urfigur dafür.
Lieben Gruß von Clara
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Da hat er auch lange für gearbeitet 🙂
Ja, ich weiß, was du meinst. Er bringt dieses Typische wirklich gut rüber.
Liebe Grüße
Christiane
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