Der Regen hatte sich seinen großen Auftritt nicht entgehen lassen, es strömte seit Stunden nur so herab. Schön, wenn es denn sein musste, aber warum hatte der Sturm das alte Vogelnest dann nicht an seinem Platz gelassen, vorhin war es ihm fast auf den Kopf gefallen. Selbst der Baum tropfte, ganz zu schweigen von den Lachen auf dem Gehweg, die er sorgfältig umgangen hatte, weil er Nasswerden hasste.
Warum machte sie nicht auf?
War er zu leise gewesen, war der Wind vielleicht zu laut?
Schlimmer: Musste er sich Sorgen machen?
Da!
Sie öffnete die Haustür und seufzte beim Anblick des triefenden Geschöpfes. Sinnlos, sich schlafend zu stellen, selbst zu nachtschlafender Zeit, wenn der Fellträger auf dem Dach krakeelte und Abgetrocknet-Werden*, Ansprache und Futter einforderte.
Eine Viertelstunde später kuschelten sie sich beide ins Bett; sein zufriedenes Schnurren beim Putzen vermischte sich mit ihrem ruhigen Atem und dem gleichförmigen Rauschen, das von draußen hereindrang.
* Es gibt ja Leute, die der Meinung sind, ich verzöge meine Katze. Denen sei lediglich Folgendes erwidert: Möchtet ihr eine tropfnasse Katze oder eine erheblich trockenere Katze im Bett? Denkt doch mal praktisch. Denn dass er ins Bett darf (schließlich ist er kein Hund und es liegt extra für ihn eine Decke darauf), steht eindeutig nicht (mehr) zur Diskussion. Zu Hause gewähre ich ihm das Recht, dort zu sein, wo ich bin. Mit wenigen Ausnahmen. 😉
Visuals as usual: ludwigzeidler
Aus aktuellem Anlass: Seit heute Nacht rauscht hier der Regen, mal stärker, mal schwächer. Ich finde es gemütlich (wir haben zum Glück kein Landunter wie die Berliner), der Fellträger inzwischen auch wieder.
Für die abc.etüden, Woche 26.17: 3 Worte, maximal 10 Sätze. Die Worte stammen in dieser Woche von Karin und lauten: Vogelnest, sinnlos, Auftritt.
Katzen kann man gar nicht verziehen. Denen gebührt eh jede Ehre, die man ihnen nur zuteilwerden lassen kann… zumindest schaut mich mein Kater immer so an.
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Klar. Meiner auch. Kennst du auch diese Blicke, wenn er vor seinem Futternapf fast verhungert (also ca. 3 x täglich) und du ihm dann das FALSCHE gibst? 😉
Liebe Grüße
Christiane
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Ich kenne den Blick aus grossen runden Augen, der besagt: Mein Napf ist leer. Kaum setze ich mich in Bewegung, rennt der Kater los, hüpft auf den Tisch, wo sein Essen steht, ist so im Schuss, dass er hinten wieder runter purzelt, und schaut mich dann noch grösser an: „Was hast du wieder gemacht???????“
Wenn ich beim Tisch ankomme, merke ich: Napf noch voll…
Liebe Grüsse
Sandra
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Genau. Und dann dieses souveräne Ignorieren des Restinhalts: Also DAS kann ich nun wirklich nicht mehr essen, das musst du doch verstehen. Ja, ja.
Liebe Grüße
Christiane
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ein solcher Regen – welche Wohltat wäre er hier!
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Ja, das versteh ich … Ich sags ihm, wenn er noch Kapazitäten hat, wenn er hier durch ist, würde er in Griechenland gebraucht … 😉
Liebe Grüße
Christiane
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Das mußt du doch nicht rechtfertigen 😉 super, die Regenetüde 👍
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Ich bin schon von Katzenhaltern (!) angemacht worden, weil ich mit ihm spreche! Gut, das war mir dann wirklich egal, aber wenn ich mich mit dem Handtuch hinter ihm herrennen sehe, muss ich schon selbst grinsen … 😉
Liebe Grüße
Christiane
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… das einzige Problem an sprechen mit Katzen ist, sollten sie alt werden, antworten sie dir sehr laut und eindringlich… 😉
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Tut er jetzt schon. Stört mich nicht 😉
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… glaub mir, die Dezibelzahl steigt mit den Katzengeburtstagen 😉
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Oha! Na gut, ich warte es ab … 😉
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*g*
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Wenn die Annahme der Tierärztin stimmt, wird er diesen Herbst 7. Hat also noch bisschen Zeit.
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… Katzo ist 13… noch Fragen… unda geht noch mehr 😉
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Das will ich hoffen! Für Katzo und für dich … 😉
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Katzen reagieren auch am Telefon auf Stimmen, die sie kennen. Das ist so, das kenn ich auch.
Und du hast ganz sicher recht mit der Tonlage. Klar „verstehen“ Katzen nicht die Worte, aber sie verstehen die Tonlage, und sie wissen, ob der dazugehörige Mensch gestresst ist, ob er krank ist, ob es ihm gut geht, ob er traurig ist … und sie reagieren entsprechend, wie es eben ihr Wesen ist, denn auch Katzen haben ja unterschiedliche Charaktere.
Reagiert der Kater deines Bruders darauf?
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Wäre interessant, was wäre, wenn du eine Katze hättest, die den menschlichen Background deiner Familie nicht hat, sondern nur dich. Aber okay, so wie du das schilderst, kann ich mir das gut vorstellen.
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Was vermisse ich das alles! Obwohl Sir Percy keinen einzigen Tropfen auf dem Fell vertragen konnte, die größte Zumutung in seinem ehemaligen Katzendasein. Ich hätte ihn auch abgetrocknet…..egal um welche Uhrzeit, wenn er denn Freigänger gewesen wäre. Euch einen schnurrigen Nachmittag mit liebem Gruss, Karin
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Natürlich hättest du das, na klar. Wir sorgen uns ja um unsere Hausgenossen …
Der Katerherr liegt zusammengerollt auf der Couch und schläft den Schlaf des Mäusefängers. Es regnet nach wie vor.
Liebe Grüße
Christiane
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mich erstaunt deine formulierung – wieso gewährst DU IHM das recht, dort zu sein, wo du bist??? bitte stelle dich der realität: ER erlaubt DIR, in SEINEM bett zu schlafen. 😉
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⭐
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🙂
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Nix da: Ich war früher in dem Bett als er! Katzen verstehen das. Die Katze meines früheren Freundes gab mir ständig zu verstehen, dass SIE die älteren Rechte auf ihn hätte. Das war manchmal sehr lustig. 🙂
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🙂 das kann ich mir vorstellen!
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Ich finde es immer so lustig, wenn ich Verhaltensweisen bei Tieren entdecke, die sich so typisch menschlich erklären lassen … 😉
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ja 🙂 und den tieren geht es vielleicht ähnlich 😉
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Will ich das wissen? Will ich das wirklich wissen? 😉
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hmm… 😉
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Eben.
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*g*
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😉
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… dein Kater zweifelt doch nicht… Katzenregenimpressionen vom feinsten Christiane!
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Ich glaube, manchmal fragt er sich, ob er mich überschätzt hat *gg*
Und ungeduldig ist er, wenn ich nicht schnell genug bin! 😀
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… OMG hat er dich gut erzogen… vorbildlich *lächel*
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Und meine Dressur war nach erstaunlich kurzer Zeit schon abgeschlossen! Ich denke auch, dass er im Allgemeinen ganz zufrieden ist. *gg*
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Sehr schön, und volle Zustimmung vom nassen Fellträger bis zum beruhigenden Regenrauschen. Unser FT ist auch nicht blöd, wenn seine Schüssel leer ist und ich sitze geht er gerne zur Tür, weil er weiß dass er immer rausgelassen wird. Sobald ich aufstehe, gehts in die andere Richtung zur Futterschüssel. Und der Blick dabei… Wobei der Sonnenschein eben ist auch gut… frohe Grüße!
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Mhm. Ich frage ihn dann immer schon, was er will. Immer mit denselben Worten. Dann schaut er sich um, ob ich ihm auch folge, und führt mich … entweder zur Futterschüssel oder zur Tür.
Wobei ich es okay finde, dass er brüllt, wenn er was will, muss ich auch ganz klar sagen.
Fröhliche verregnete Grüße
Christiane
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soooo viel habe ich noch nie über Katzen gelernt wie in all den Kommentaren 😉
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Echt? Das freut mich jetzt aber und überrascht mich ein bisschen. Andererseits habe ICH keinen Plan von Hunden, höchstens sehr rudimentär. 😉
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Und ich eben seeeeehr viel mehr von Hunden ;-)) und wie ich eben lernte, hilft mir das null bei Katzen 😉
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Ja, das ist so. Ich bin umgekehrt auch immer wieder erstaunt: Der Hund, ein unbekanntes Wesen … 😉
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genaus das denke ich von der Katze und finde das spannend!
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Wir sollten uns bei Bedarf austauschen ; -)
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stimmt 😉
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Supi! 🙂
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finde ich auch 🙂
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Hast du denn Katzeninformationsbedarf? 🙂
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Ein feiner Text und mein *Heimweh* wächst schon wieder
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Ach, Bruni, das versteh ich so gut! 🙂
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*schnief*
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Och Menno … 😦
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ich schleiche um jedes Kätzchen herum …
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Versteh ich gut …
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Was der einen die Katze,
ist der anderen der Hund.
Eins stimmige und schöne Etüde, mitten aus dem Leben gegriffen.
Herzliche Grüße
Anna-Lena
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Ja, das mit dem Leben stimmt schon irgendwie. Und klar hast du recht mit dem Hund.
Liebe Grüße
Christiane
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