Löffelliste oder die Sache mit dem Apfelbäumchen

 

Ach komm, geh weg! Annäherung.

Ich kann nicht mit Listen, grummele ich, das ist doch voll unkreativ und engt nur ein. Ich mache mir höchstens Einkaufslisten, so! Aber Listen haben doch was mit Struktur zu tun? Struktur(en) finde ich sehr nützlich. Und Kreativität braucht auch Struktur, da erzähl mir keiner was anderes, am besten eine selbst entwickelte.
Außerdem liebte mein Vater Listen, daher KANN das schon mal nichts Schlechtes sein. Ja, sehr logisch, weiß ich. Hm. So weit, so gut.

Okay, Löffelliste. Du hast zugesagt, dass du mitmachst (Aufruf zur Challenge im Totenhemd-Blog, da war ich noch hoffnungsfroh, dass es easy werden würde, danke, Petra!), also setz dich hin, schreib eine: Was willst du in deinem Leben unbedingt noch auf die Reihe kriegen, bevor du den Löffel abgibst?

„Wenn ich wüsste, dass morgen der jüngste Tag wäre, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Okay, die erste Assoziation mal beiseite, darum geht es nicht. Wer weiß, dass er bald stirbt, wird das Bedürfnis haben, in seinem Leben ein paar Dinge zu klären und etwas dafür zu tun, dass ihn was überlebt. Klar.

Ich habe nicht mal Lust, mir Gedanken zu machen, meutere ich innerlich. Nicht darüber, den Löffel abzugeben, das ist unausweichlich, das juckt mich nicht, jetzt noch nicht, aber dieser ganze Bucket-List-Kram (das ist der englische Begriff dafür), das erinnert mich so furchtbar an „100 Orte, wo du im Leben gewesen sein musst“, „100 Dinge, die du gemacht haben musst, bevor du 30/40/50/60 bist“ – solche Sachen. Diese Listen zu lesen, das ist manchmal ja schon ganz witzig, aber genauso oft denke ich dabei, ich bin echt im falschen Film. Warum soll ich das jetzt machen oder wollen, wer hat mir das vorzuschreiben, das hat doch mit mir null zu tun? („Hast du schon mal bei Liebeskummer im Bett gesessen und einen ganzen Becher Eis gegessen, weil du im TV gesehen hast, dass man das dann so macht?“ Äh, nein, bin ich bescheuert?)

Aus mir ist in diesem Leben keine Reisende geworden, aber als Kind habe ich mir schon gewünscht, die Welt zu sehen, das bedaure ich irgendwo, die Zeit ist fast rum, wo das easy geht. Aber so viel von diesem ganzen hippen Scheiß von den Listen passt einfach nicht auf mich und mein kuscheliges Leben. Ich bin weder wahnsinnig gut (und begeistert), was Heim, Küche und Familie angeht, noch im Job der finanzielle Überflieger, noch der Fashion-/Party-/Serienvictim mit dem großen Freundes- und Bekanntenkreis und dem ach so aufregenden Leben, mit dem andere ihre Blogs und Bücher füllen. Das ist das Gefährliche, was die Medien einem vorleben und die Twitter- und Instagram-Kultur nachlebt: Die Messlatte liegt hoch, und wenn es nicht klappt mit der coolen Selbstinszenierung, fühlt man sich wie der letzte Versager. Das passiert mir ab und an, manchmal fällt es mir gar nicht leicht, das zuzugeben.

Fakt ist für mich: Ich stehe am Rand, egal wovon. Das verbessert zwar den Überblick (finde ich), aber verschiebt die Prioritäten.

 

Gesagt …

Es geht hier nur um die Löffelliste, hallo, komm mal wieder runter! Deine wird also nicht in die Top 100 der angesagtesten Listen kommen, aber was sollte denn nun rauf?

Okay, okay. Ich unterteile mal in den Teil, den man mit Geld kaufen kann, und in den ohne, und ich fange mit letzterem an, der ist kürzer.

Klar, es gibt eine Menge Sachen, die ich noch erreichen möchte, die ich noch machen möchte, wo Geld nur die nachgeordnete Rolle spielt. Ich möchte zum Beispiel wieder fit genug werden, zu Fuß auf den Michelturm steigen zu können. 452 Stufen (83 Meter), ist (noch) nicht drin, ihr seht den Turm in der Ferne auf einem der Bilder, da gibt es eine Plattform oben über der Uhr (und einen Fahrstuhl). Tolle Aussicht übrigens auch von da.
Lebensträume, Ziele, es gibt dafür viele Worte. Eins ist aber sicher: Davon wird hier nichts stehen, das geht die Öffentlichkeit schlichtweg nichts an. Schreibe nichts im Internet, was du nicht auch auf einem Marktplatz erzählen würdest. Danke also, nein.
Zu gegebener Zeit vielleicht, wenn was konkret ist und ich den Blog noch habe. Dann komme ich vielleicht auch auf die Sache mit dem Apfelbäumchen in meiner Fasson zurück (ein Zitat, das definitiv nicht von Luther stammt).

Würde mir dagegen dieser berühmte Pott mit Gold in den Schoß fallen, würde ich schon gern reisen. Ostafrika ist tatsächlich ein alter Traum, auch Neuseeland (ja, Herr der Ringe, ich geb’s zu), den Westen von Kanada würde ich ebenfalls gern sehen, die USA sind inzwischen mit einem weinenden Auge dauerhaft von der Wunschliste gestrichen, Asien lockt mich nicht, die Südsee muss auch nicht sein und mit Kreuzfahrten kann man mich jagen (okay, da gäbe es bei genauem Nachdenken mindestens eine Ausnahme). Mein Europa hat auch noch jede Menge weiße Flecken.
Wird mein Alltag ohne Lottogewinn aber eher nicht hergeben, und nein, das ist keine selbsterfüllende Prophezeiung, das sagt ein nüchterner Blick auf mein Bankkonto. Denn bevor ich reisen kann, muss der Alltag stehen, und wenn ich für eine hypothetische Reise auf den Ausflug am Wochenende, den Restaurantbesuch mit Freunden, Klamotten oder Bücher verzichten muss, um zu sparen, ich greife jetzt einfach mal was raus, dann weiß ich, was ich wähle, und bedaure es nicht.

Dann gibt es das, was ich in meiner Löffellisten-Etüde als „kreative Unwesentlichkeiten“ benannt habe. Das sind die Sorte Wünsche, bei denen ich entzückt „Oh ja, wollte ich auch immer mal“ sage, die Wünsche, bei denen ich breit grinse, wenn ich daran denke, und wo mein Herzchen hüpft. Wichtig, klar, gut für die Farbe im Leben. Aber „unbedingt haben müssen“? UNBEDINGT?

Davon kann ich gern etwas teilen, die Reihenfolge ist keine Wertung:

  • Heißluftballon fahren
  • Tandemsprung Paragliden von irgendeinem Berg oder größerem Hügel
  • Käse selber machen
  • Einen Tag mit Greifvögeln verbringen
  • Bei „Voice of Germany“ im Publikum sitzen, gern bei den Blind Auditions
  • Zu Silvester um Mitternacht auf der Cap San Diego (siehe Bild) das Horn betätigen (wer jemals Silvester im Hamburger Hafen war, weiß, wovon ich spreche)
  • Einen Baum pflanzen und ihn über Jahre hinweg wachsen sehen, und zwar NICHT in meinem Vorgarten, ja, siehe oben, dürfte auch ein Apfelbaum sein, ich mag Äpfel …

Falls es wer bemerkt hat, ein zweites Tattoo steht NICHT auf der Liste. Jedenfalls nicht im Moment, ich schließe langfristig nichts aus.

 

… getan!

Es ging auch darum, von der Liste irgendwas abzuhaken. Was hast du nun davon schon gemacht?

Zur letzten Kategorie gehörte eindeutig auch die Feststellung, dass ich mal in die Elbphilharmonie muss, sehr low-level, das Ziel. Nicht zwangsläufig ins Konzert, wobei ich das bestimmt auch noch hinbekomme, aber wenigstens mal rein, nachdem ich das Teil während des Baus nach Kräften ignoriert habe, und mich jetzt erst so langsam an die prägende Silhouette ohne Baukräne gewöhne. Man sieht das Ding gefühlt wirklich von überall, wenn man in der Stadt unterwegs ist. Über die Umstände, unter denen sie erbaut worden ist, Stichwort „Millionengrab“, rege ich mich dagegen immer noch auf.

In die Elbphilharmonie kann man auch so rein, nämlich in/auf die sogenannte Plaza (hier mehr darüber lesen), erreichbar mit Zugangskarte (um den Zulauf der Massen zu steuern) über die „Tube“ (Röhre), eine gebogene, lange Rolltreppe. Dort passiert zwar nicht sehr viel außer dem Elbphilharmonie-Shop und einem Café bzw. dem Restaurant (und Hotel) und den Aufgängen zum Großen und Kleinen Saal, also den eigentlichen Eingängen ins Konzerthaus, und den Aufzügen zu den Wohnungen, zum Hotel, dem Parkhaus etc., aber man kann dort ins Freie („Außenplaza“) und auf einem Drittel Höhe quasi einmal um die Elbphilharmonie herumgehen. De facto ist die Plaza eine Aussichtsplattform auf 37 Meter Höhe, nämlich an der Stelle, wo diese monströse Glas-Dingsda-Konstruktion auf den alten Kaispeicher A (Kakao, Kaffee, Tee) aufgesetzt worden ist. Deshalb stehen daneben auch (wieder) drei alte Schiffsentladekräne (Halbportalkräne), um zu zeigen, dass Hamburg die Geschichte des Ortes nicht vergessen hat *augenroll*.

Die Plaza ist schon sehr beeindruckend, aber sie hat den Charme eines neuen Bahnhofswartesaals, es herrscht Rauchverbot auch draußen auf der Außenplaza, es ist ein Eldorado für Fotografen, die Spiegelungen und Aussichten lieben, aber es zieht wie Sau, trotz dieser unglaublichen geschwungenen Glaswände. Mag bei Wärme ja ganz nett sein, ich spare mir jetzt aber weitere Ausführungen zum Thema Hamburg und Sommer. Die Aussicht jedenfalls ist zum Niederknien umwerfend, die Temperatur ist es ebenso, jedenfalls zurzeit *hust*.

Wer fotografiert, und ihr wisst, dass ich das tue, versteht, dass man da hoch MUSS. Ich habe also ein paar Außenaufnahmen, ein paar Innenaufnahmen und ein paar Aufnahmen von Blicken über Hamburg, gemacht von der Plaza, für euch. Wenn es wieder wärmer ist, gehe ich unbedingt noch mal hin. Ob der Kaffee taugt, weiß ich nämlich noch nicht; aber für die Schneekugel wäre ich mit EUR 29,90 dabei gewesen. Und jetzt kommt ihr.

 

Und die Moral von der Geschicht’? Ich für mich, ich weiß immer noch nicht, wofür für mich eine  Löffelliste dienlich sein soll. Was ich allerdings immer gut finde, ist, sich über seine Prioritäten im Klaren zu sein. So als Beitrag zu dem viel größeren und unendlich spannenden Thema „Erkenne dich selbst“. Wer bin ich, wer könnte ich vielleicht sein, was will ich (überhaupt, noch)? Sich dafür eine (Löffel-) Liste zu schreiben und sich auf diese Weise (von hinten durch die Brust ins Auge) auf die Spur zu kommen, tiefer in die eigene Seele einzutauchen, sich sich selbst und seinen Sehnsüchten, auch den enttäuschten, zu stellen, dafür ist so eine Liste nur eine Möglichkeit von vielen – und dann wiederum finde ich sie voll korrekt.

Tut mir leid, ist wohl ’n bisschen länger geworden. Schön, dass ihr alle noch da seid.  😉

 

 

 

 

 

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42 Kommentare zu “Löffelliste oder die Sache mit dem Apfelbäumchen

  1. Pingback: 15.11. Christiane: Löffelliste oder die Sache mit dem Apfelbäumchen | Totenhemd-Blog

  2. Guten Morgen, liebe Christiane, einmal mehr fühle ich mich dir „verwandt“, ich bin auch keine Weltgereiste und der Blick auf mein Bankkonto … lassen wir das!
    Aber ich weiß was auf meiner Löffelliste steht: mindestens noch einmal nach Hamburg reisen 😉
    herzliche Grüße
    Ulli

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    • Guten Morgen, liebe Ulli! Falls das ein Punkt sein sollte, der es leichter macht: Ich habe ein übernachtungserprobtes Sofa und einen freundlichen Fellträger … 😉
      Liebe Grüße
      Christiane

      Gefällt 8 Personen

      • Das lese ich gerne 🙂 und sage ich es einmal so, ich habe ja Freund*innen in Hamburg, also an Sofas hapert es nicht, mehr an dem wann, wie? Und wenn, dann treffen wir uns auf alle Fälle zum gemeinsamen Schlendern und Schwadronieren, mir würde wahrscheinlich der Fellträger nicht so gut bekommen: Katzenhaarallergie, seufz…

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  3. Liebe Christiane, auch durch dich fühle ich mich hier immer wohler, in dieser Gemeinschaft Löffelsuchender, die gar keine Löffel suchen? 😉Ich hatte tatsächlich ebenfalls gedacht, ich sei eine der wenigen, die sich genau wie du mit einer Löffelliste nicht so recht anfreunden könne. Weit gefehlt 🤔🙃😎Danke für diesen Beitrag. Ich fand ihn nicht zu lang, weil er gut zu lesen war. Herzlicher Gruß vom Niederrhein, neulich durch Hamburg gefahren, mit dem Vorsatz mal wieder vorbeizuschauen….

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  4. Guten Morgen, liebe Christiane,
    ich freue mich, dass Du bei unserer Totenhemd-Challenge dabei bist und mitgeschrieben hast.

    Das Apfelbäumchen, also das Pflanzen desselbigen, das trage ich auch schon eine Weile mit mir rum. Finde ich einen guten Gedanken. Käse selber machen schreib ich auf meine Liste. Danke für den Impuls.

    Sehr gut: Du hast aufgeschrieben, was Du schon gemacht hast, wo also ein Haken dran kommt auf Deiner Liste, auch wenn du sie nicht so magst. Ich finde toll, dass du schon mal drin warst in der Elbphilharmonie. Ob wir Normalsterblichen jemals eine Karte ergattern umd etwas anzuhören … könnte dann mal auf meiner Löffelliste stehen: zumindest die Plaza besuchen.

    Ich liebe Schneekugeln! Sehr schön die Elbphilharmonie en miniature im Schnee. Auf welchem Foto ist die San Diego? Da würde ich doch mal fragen ob Du das Horn betätigen darfst.

    Hamburg ist so toll! Danke für die schönen Fotos. Ich freue mich auf die Frühlingsversion.

    Schönen Tag.
    Herzlich vom See.
    Petra

    Ich werde meine Löffelliste übrigens die „Wenn-nicht-jetzt-wann-dann-Liste“ nennen … das kommt dem wie ich die Löffelliste verstehe näher. Mehr dazu dann bald.

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    • Geh rein in die Elbphilharmonie, geh unbedingt rein! Ich habe halt das ganze Gehassel und Gehühner und den ganzen Profilierungskram drumherum mitbekommen, ich werde da nie ganz neutral sein, aber inzwischen macht sie echt was her.
      Die Cap San Diego ist ein Museumsschiff und ein alter Stückgutfrachter. Schau hier:

      Ich glaube übrigens, dass das Horn automatisch betätigt wird, ich kann mir nicht vorstellen, dass da um 00:00:00 jemand persönlich mit einem Glas Sekt in der Hand steht und drückt … 😉
      Das mit dem „Wenn nicht jetzt, wann dann“ verstehe ich gut. Irgendwann, und den Punkt hatte ich auch schon, WEISS man, dass die eigene Lebenszeit nicht unendlich ist …
      Novembergraunasse Grüße an dich
      Christiane, fröhlich

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  5. Danke fürs Foto und ermutigenden Worten … ich sollte mich mal festlegen wo ich meinen runden Geburtstag nächstes Jahr feiere … da war auch HH schon eine Option mit der Elbphilharmonie … wenn nicht jetzt … ;-).

    Das Jahr eintuten mit dem Horn der Cap San Diego, das ist sicher auch gänsehautmäßig.

    Mal sehen was uns noch so über den Weg kommt heut in Sachen Löffel und Endlichkeit.
    Tschüss
    P

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  6. Huhu, ich bin noch hier, liebe Christiane! Kein bisschen zu lang fand ich deinen Text, grad weil er um die Löffelliste „herumredet“. Und viel von dem zeigt, was und wer du jetzt bist und wie klar du denkst und gut du schreibst – jetzt, heute, in diesem Augenblick. ich hab das Wünschen und Planen in meinem Leben nie hingekriegt, fand den Lebensaugenblick immer zu voll, konnte kaum genügend Aufmerksamkeit zusammenbringen, um das Hier und Jetzt zu begreifen. ZB die kurze Zeit, als wir uns mal in Hamburg begegnet sind. Da lernte ich flüchtig eine interessante liebbenswerte Frau kennen – sehr flüchtig, nicht viel mehr als eine Silhouette, und es blieb ein Bedauern, dass es mal wieder keine Zeit gab zum Bleiben und Vertiefen. Umso mehr freue ich mich, durchs Lesen bei dir immer noch ein paar Aspekte von dir hinzuzugewinnen, so dass du für mich sichtbarer und fühlbarer wirst. Da geht es mir ungefähr so wie bei der Elbphilharmonie, die ich noch nicht ganz fertig, aber doch schon in seinen Umrissen sah und dachte: schön wärs, darin zu wandeln, all die vielen Aspekte wahrzunehmen und ihrem vielfältigen Klang zu lauschen. 🙂

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    • Ach, liebe Gerda, das freut mich, dass du das schreibst. Ja, wir hatten zu wenig Zeit füreinander, noch dazu ein Programm und waren zu mehreren. Das ist nicht mein Lieblingssetting, es ist nämlich so, dass ich im persönlichen Umgang eher introvertiert bin. Ich mag mich total wohlfühlen, aber ich werde in so einer Situation erst mal nicht besonders viel sprechen, höchstens smalltalken, sondern nur viel lächeln und gut zuhören 😉
      Von daher: Aus unserer Begegnung weiß ich, dass du mir sympathisch bist und dass der Rest sich entwickeln könnte. Das war mir sehr wichtig. Was den Rest angeht, schaue ich immer wieder gern (auch fasziniert) bei dir vorbei, denn sicher ist: Du drückst dich ganz anders aus als ich, ich finde das spannend … 😉
      Sei herzlich gegrüßt aus dem verregneten Hamburg
      Christiane

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    • Ich weiß, du bist auch bald dran … 😉
      Ich komme bestimmt lesen.
      Vielen Dank, dass du durchgehalten hast beim Lesen, der Text ist schon ungewöhnlich lang für meine Blog-Verhältnisse.
      Liebe Grüße
      Christiane

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  7. Liebe Christiane, noch kenne ich Dich leider nicht persönlich, aber diesen Beitrag empfinde ich als so authentisch, als ob ich Dich leibhaftig vor Augen hätte. Mir hat das mit den Prioritäten gefallen, denn so geht es mir ja auch: entweder Reisen oder Kulturgedöns und Reisen mit Kulturgedöns, da würde ich heute meinen Mann an meiner Seite vermissen. Die Kreuzfahrt wäre das die Hurtige?😊Beim Betrachten Deiner Fotos bin ich froh, in der warmen Stube zu sitzen, ich bin ja eher dem Süden zugetan als dem (meist und dieses Jahr besonders)kalten Norden. Aber fotogen ist die Elphie schon 😊Lieber Gruss von mir mit Winzling 🐈 und wer weiß, vielleicht kommt doch eines Tages ein Goldreserven vorbei.

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    • Liebe Karin, ja, du kennst mich doch schon ganz gut: die Hurtige 😉
      Danke für die Blumen! Wir werden es doch bestimmt auch noch mal zu einem gemeinsamen Kaffee bringen, ich bin da sehr zuversichtlich.
      Kraul mal deinen Winzling von mir, meiner hat eben knochenkrachend eine Maus gefressen … 😉
      Liebe Grüße
      Christiane, die nach dem Esel Ausschau hält

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  8. Schön umkreist und angenähert an das Thema – das ich leicht skeptisch betrachte. Aber deine Liste ist ganz spannend, den sie bringt Erinnerungen und sie scheint plausibel. Einen Punkt, nein, der geht (bei mir) gar nicht, ein anderer, ja, ich habe mal eine Nacht und einen Tag in einem Wildgehege verbracht, mit Besuch im Wolfsgehege. Und da waren auch Greifvögel…. Das bleibt hängen. Auf ein Kreuzfahrtschiff bringt mich hoffentlich keiner, das Polarlicht würde ich aber gerne mal sehen…
    Übrigens ein tolles Novum für mich: das erste Mal sehe ich die Elphi von innen (außer dem Saal), das sind spannende Perspektiven, gefällt mir sehr, insbesondere auch der Lochkäsetunnel. (Zu den interessanten Perspektiven kann ich auch das Jüdische Museum in Berlin empfehlen, übrigens).
    So nach und nach kristallisiert sich heraus, was mich von solchen Listen abschreckt. Letzten Endes zeigen sie an, auf welche Art und wie man in unserer Gesellschaft eingebunden ist, denn es geht um Themen der inneren ‚Unzufriedenheit‘, die jederzeit ergänzt werden können, in der Regel Punkte deren Nichterfüllung auf andere Gegebenheiten schwenkbar ist. In anderen Kulturen wäre es das warme Essen, der Regen, das Flugzeug, das Schiff, Legospielzeug. Sobald ein Punkt abgearbeitet ist, ploppen 10 neue auf. Wer ist schon dauerhaft zufrieden. Ein Status Quo bewirkt eben eine neue Zielsetzung. Deshalb eher: Wunschliste.
    Erst wenn es wirklich zu Ende geht und man vielleicht die Chance hat, sich noch einen Wunsch zu erfüllen, und nur dann funktioniert imho diese Liste. Wobei ich behaupte, der letzte Wunsch muss sein, in Frieden gehen zu können, im Reinen zu sein mit sich und seinem Umfeld. Ob man auf dem Everst war oder nicht, no matter. Denn das ist es, was es zu überwinden gilt, sein eigenes Ego, kein Geld der Welt vermag das, kein Schiff und kein Polarlicht.
    Suchen wir vielleicht noch was Positives an der Bucket List: ja, Nachdenken über die relevanten Dinge, ab und an, kann kein Schaden sein.
    Aber ich bin jetzt still mit meiner Besserwisserei, denn wer im Glashaus sitzt….
    Zur Feier des Tages angepasst an deinen Beitrag mal etwas Hamburger Musik im Hintergrund: Selig / Kashmir Karma. Vielleicht spielen die ja mal in der Elphi, bis dahin schau ich sie mir in den kleinen Hallen an.

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    • Ah, du, schön! Okay, wo fange ich an: bei der Kreuzfahrt. Die eine Ausnahme, die ich machen würde, wäre eine, bei der ich Polarlichter sehen könnte, ich schrieb das schon an Karin.

      Ansonsten danke ich dir dafür, dass du den Bezugsrahmen der Liste(n) erweitert hast, denn natürlich ist das hochpolitisch, den Leuten immer die goldene Karotte der Must-haves und Must-dos vor die Nase zu halten, und ihnen zu suggerieren, das müsste es jetzt sein, und wenn es das nicht mehr ist, dann muss was Neues her. Teile und herrsche, so hält man Leute klein, und nicht nur so, und ich behaupte nicht, dass ich total frei davon bin, nur weil und wenn ich diesen Kreislauf durchschaue.

      Du hast nicht überlesen, dass ich die aufgeführten Punkte unter „kreative Unwesentlichkeiten“ gelistet habe, nein? Von daher: Ich bin da dann völlig deiner Meinung, ob ich in meinem Leben diese Punkte noch „abarbeite“, no matter.
      Allerdings kann ich den Spruch von der Überwindung des Egos nicht mehr hören und würde dich bitten, ggf. zu präzisieren, was du damit meinst. Wenn du damit meinen solltest, dass man sich selbst nicht mehr für den Mittelpunkt der Welt hält (was unsere Zeit mit ihrer Selbstdarstellungsmanie in extremo fördert), dann bin ich bei dir.

      Ich empfinde derartige Themen übrigens als höchst interessant und keineswegs als Besserwisserei, ich betrachte sie als Überlegungen und nicht als (allein seligmachende) Handlungsanweisungen, damit kann ich gut.

      (Schön, ich hatte gehofft, meine Elphi-Bilder würden dich locken, Mission accomplished.)

      Herzlichen Gruß
      Christiane

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  9. Jaja, kein Widerspruch, Fotos, das Lockmittel. Ansonsten etwas schwierig mit wenigen Worten auf ein solches Thema zu antworten, und dann sinds doch mehr Worte geworden. Ich hatte deinen Beitrag sogar etwa 2 mal und etwas mehr gelesen, das geht nicht alles auf einmal – bei mir. Die kreativen Unwesentlichkeiten habe ich auch nicht übersehen, deswegen kann ich mit deiner Liste auch gut leben (sofern ich da überhaupt damit leben muss…), denn der Begriff ‚Bucket List‘ trifft es dann vielleicht nur in Teilbereichen.
    Ja, die Überwindung des Egos, ich bin in eine Phrasen-Sprache weggedriftet. Was ich damit meine? Puh, jetzt wirds schwierig… Was auch immer als Mittelpunkt der Welt definiert wird, ich denke, man sollte sich von der ‚ich habe immer Recht, ich kann keine Fehler zugeben und auch keine andere Meinung akzeptieren‘-Einstellung wegkommen, auch wirklich innerlich, hin zu ‚das spielt keine Rolle, denn das ist nicht die Basis einer Beziehung/Verbindung‘ und sein Gegenüber und seine Umwelt als das begreifen, was er/sie ist. Manche Dinge, die eine Chemie zwischen 2 Menschen oder zwischen einem Mensch und seiner Umwelt stören, sind doch eher belanglos. Das sollte man erkennen. Meine ich. Innerer Frieden, Zufriedenheit (Phrasen?)
    In diesem Zusammenhang gefällt mir deine Formulierung der ‚Überlegungen‘ sehr gut, meine Antworten sind meist spontane Äußerungen aus einem Prozess, die keinen Anspruch auf Abgeschlossenheit hat, somit also Überlegungen. Ich habe ja nicht auf alle Weltthemen eine Antwort, ja nicht mal eine Meinung! Aber manchmal denke ich, mein Geschreibsel wirkt ein wenig so.
    LG aus der kalten Sternennacht.

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    • Jupp, da sind wir in die gleiche Richtung unterwegs. Die eigene Belanglosigkeit erkennen, zu versuchen, die Filter zu erkennen und abzuschalten, durch die man die anderen/die Welt sieht. (Ob man das dann auch wirklich will, sind wirklich spannende Fragen …)
      Und weißt du, es verlangt doch keiner, dass man auf alle Weltthemen eine Antwort hätte. Aber diese Themen spielen in unsere privaten Leben hinein, und da dürfen, zum Teil müssen wir eine Antwort, eine Haltung finden. Denke ich.
      Die Geschichte mit „die Welt retten“ ist für mich so typisch karikaturenhaft super-männlich, mit welchem Recht maßt sich da wer diese Verantwortung an …
      Okay, ich schweife ab.
      Liebe Grüße am Mittag
      Christiane, die Gedankenaustäusche mit losen Enden mag …

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  10. *lach* wirklich ein langer Etüden-Text. Ich hab was in Erinnerung mit zehn Sätzen, aber ich verstehe schon, es ist die überaus berühmte Ausnahme, die die Regel bestätigt, liebe Christiane. Oder ist es gar keine? Auf vorgegebene Worte konnte ich in der Fülle defr Worte nicht achten *g*
    Ich bin nicht die, die eine Löffelliste anlegt, oder schon lange angelegt hätte. Ich bin beschäftigt, sehr anders als Gerda, aber es geht mir ähnlich, ich denke nicht daran, mein Hirn nach unerfüllten und unerfüllbaren Wunschträumen zu durchforsten.
    Die, die mir wichtig sind, drängen sich schon von alleine vor und ich widme ihnen einen Teil meines Denkens.
    Die Elbphilosophie, oh ja, ihren Bau hab ich manchmal verfolgt und heimlich überlegt, wie gefährlich präsent doch dieser Wunderbau hier an dieser Stelle ist …
    Zu schön und irgendwie verrückt für die alltägliche Menschenwelt. Nachdem sie fertig war und ich mal einen Bericht über die ausgefeilte Aktustik des Konzertsaales gesehen habe, habe ich schon den starken Wunsch, da mal hineinzulaufen.
    Deine Bilder habe ich mit großem Interesse betrachtet und ich weiß, wie sehr mich dieses neue Wahrzeichen von Hamburg beeindruckt.
    Einen Turm besteigen, das will ich auch wieder, den des Freiburger Münsters, wenn er wieder freigegeben ist.
    Na ja, und dann die anderen *Kleinigkeiten*, die mir im Kopf herumspuken *schmunzel*.
    Aber ich brauche keine Löffelliste, auch nicht, wenn sie wunderschön bunt angemalt ist und auf mich wie ein Gemälde wirkt, auch nicht dann (obwohl ich da sehr anfällig bin)

    Liebe Grüße an Dich und meine große Bewunderung für diesen supertollen Text, liebe Christiane

    Gefällt 2 Personen

    • Jaaaa, Überraschung, liebe Bruni, ich schreibe auch noch was anderes außer Etüden, so hin und wieder mal! 🙂 Die Löffellisten-Etüde gab es übrigens letzte Woche, den Link findest du im Text.
      Sag Bescheid, wenn du dich mal nach Hamburg verirren solltest, jetzt hast du ja mindestens einen Grund mehr, Löffelliste oder nicht … 😉
      Freut mich, dass du mit meinem Text etwas anfangen konntest.
      Liebe Grüße
      Christiane

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  11. *lach*, ich liebe Überraschungen, liebe Christiane 🙂 und Deine hier war eine ganz besondere.
    Ich erinnere mich an die Löffellisten-Etüde *g*
    ‚Bin ich in HH, melde ich mich, versprochen, und ach, übrigens, eine Fellträgerallergie habe ich nicht, nie gehabt

    Liebe Grüße von Bruni am Donnerstagabend nach HH

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