… ich hab’s gestern gesehen. 😀
Es ist noch bitterkalt, fühlt sich aber schon mächtig nach Frühling in den Startlöchern an. Selbst hier steigen inzwischen die Temperaturen wieder, es dauert nur länger, Seeklima und so. Gestern waren wir immerhin mittags nur noch knapp unter Null.
Frühlingsahnung
Die Felder liegen weiß;
wohin ich schau
ins fahle Nebelgrau,
scheint Schnee und Eis.
Doch da – ein Sonnenstrahl
bricht durch den Flor
und zieht den Blick empor
mit einem Mal,
und von der Erden
ringt jung ein Duft
sich durch die Luft: –
will’s Frühling werden?
(Richard Dehmel: Frühlingsahnung. Aus: Erlösungen, Stuttgart 1891, S. 44, Quelle)
Vorfrühling
Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung
an der Wiesen aufgedecktes Grau.
Kleine Wasser ändern die Betonung.
Zärtlichkeiten, ungenau,
greifen nach der Erde aus dem Raum.
Wege gehen weit ins Land und zeigens.
Unvermutet siehst du seines Steigens
Ausdruck in dem leeren Baum.
(Rainer Maria Rilke: Vorfrühling. In: Die Gedichte 1922 bis 1926 (Muzot, etwa 20. Februar 1924), Quelle)
Noch ist die Zeit der blauen Bäume
Noch ist die Zeit der blauen Bäume,
Sie schauen mit kahlem Geäst
Weit in die funkelnde Ewigkeit
Und halten sich kahl am Himmelsblau fest.
Und nur die Wolken, weiß und breit,
Bauen im blauen Baum ihr Nest.
Die Winde fegten fort verjährten Blätterrest,
Und dein Auge im Baum weiten Raum hat
Für der verliebten Gedanken luftige Lagerstatt.
(Max Dauthendey, Noch ist die Zeit der blauen Bäume, aus: Lusamgärtlein, in: Gesammelte Gedichte und kleinere Versdichtungen, Albert Langen, München 1930, S. 232–233)
Quelle: Ichmeinerselbst, klicken macht groß!
Leider leider hat die Kamera meines Handys rechts eine Unschärfe, falls es wem auffällt, aber das Handy ist eh alt, deswegen mach ich jetzt keinen Aufstand mehr …
Kommt gut in die neue Woche!
Liebe Christiane, hier war es gestern tatsächlich schon frühlingshaft warm. Diese schnellen Wechsel sind krass. Viele Grüße aus dem sonnigen Do, Annette
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Ja, ich hab davon gehört, je weiter südlich, desto wärmer. Wir fassen uns in Geduld.
Liebe Grüße aus dem auftauenden Hamburg
Christiane
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Feine Poesie und interessante Brückenbilder!
Around Stuggi we already hat 12 degrees 🤗
Oh, the snow, is passing away…
Liebe Morgengrüße vom Lu
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Ja, wir hoffentlich auch bald, lieber Lu, aber noch lässt der Frühling auf sich warten. Der Morgen hat hier erst mal mit Eisregen angefangen.
Liebe Grüße
Christiane
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Ouuuhhh backe,
ich saß den Nachmittag über bei 20 Grad auf dem Balkon in der Sonne und habe nun einen kleinen Näschenbrand… *g*
Dir einen feinen Abend!
Herzlich, Lu
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20 °C? Echt? Mann, das war letztes Jahr bei uns der Sommer! 😀
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13 Grad im Schatten und 20 Grad in der Balkonsonne, yep! 🤗
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Unglaublich! 🙂
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Tja, und trotzdem wahr…
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Ja, die Eiszeit scheint zu weichen, der Übergang zum Frühling ist spürbar und deine Fotos sind doch eine schöne Impression.
Herzlichst
Anna-Lena
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Ja, das ist hoffentlich der Rest vom Schützenfest. Ich wollte die Bilder nur gemacht haben. Und Eisschollen auf der Elbe finde ich eh beeindruckend.
Liebe Grüße
Christiane
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meine Rilke-Lieblingszeile: „Wege gehen weit ins Land und zeigens“. Und deine beiden Brückenbilder, besonders das erste, großartig in seiner dunklen Kraft.
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Ja, das ist noch ein Bauwerk, diese Brücke, ein echtes Portal, jedenfalls wirkt sie so.
Deine Rilke-Zeile mag ich auch.
Liebe Grüße
Christiane
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*Kleine Wasser ändern die Betonung.
Zärtlichkeiten, ungenau,*
Das waren für mich die allerschönsten Zeilen, aber auch aus dem Rilke *g*
Liebe Christiane, bei mir im Auge, links, ist auch eine kleine Unschärfe *schmunzel*, die bemerke ich, bei Deinem Handy dagegen nicht …
Liebe Grüße von Bruni in den Vorfrühling
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Liebe Bruni, vielleicht muss man es wissen, um es zu sehen. Mich jedenfalls ärgert es sehr, und ich habe mehr als einen Knick in der Linse 😉
Frühlingfühlende Grüße
Christiane
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Zum Thema Hunde und Frühling (weil ich selbst auch Gassigeher bin):
Tucholsky hat sich auch damit auseinander gesetzt u.z. wie folgt:
Der Lenz ist da!
Das Lenzsymptom zeigt sich zuerst beim Hunde,
dann im Kalender und dann in der Luft,
und endlich hüllt auch Fräulein Adelgunde
sich in die frisch gewaschene Frühlingskluft.
Ach ja, der Mensch! Was will er nur vom Lenze?
Ist er denn nicht das ganze Jahr in Brunst?
Doch seine Triebe kennen keine Grenze –
Dies Uhrwerk hat der liebe Gott verhunzt.
Der Vorgang ist in jedem Jahr derselbe:
man schwelgt, wo man nur züchtig beten sollt,
und man zerdrückt dem Heiligtum das gelbe
geblümte Kleid – ja, hat das Gott gewollt?
Die ganze Fauna treibt es immer wieder:
Da ist ein Spitz und eine Pudelmaid –
die feine Dame senkt die Augenlider,
der Arbeitsmann hingegen scheint voll Neid.
Durch rauh Gebrüll läßt sich das Paar nicht stören,
ein Fußtritt trifft den armen Romeo –
mich deucht, hier sollten zwei sich nicht gehören …
Und das geht alle, alle Jahre so.
Komm, Mutter, reich mir meine Mandoline,
stell mir den Kaffee auf den Küchentritt. –
Schon dröhnt mein Baß: Sabine, bine, bine …
Was will man tun? Man macht es schließlich mit.
(http://gutenberg.spiegel.de/buch/20-gedichte-5825/8)
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Ha! Den hatte ich letztes Jahr in den Montagsgedichten und muss immer wieder lachen, wenn ich ihn lese. Danke dir dafür!
Muss doch gerade mal schauen, wo mein Fellträger abgeblieben ist … 😉
Abendgruß
Christiane
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… ich liebe diese Brücke… und ich kenne sie so gut… danke für deine feinen Bilder Christiane…
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Ach, das freut mich aber! 😀
Liebe Grüße zurück
Christiane
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(✿◠‿◠)
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Hoffentlich kommt das angenehme Wetter auch bald zu euch in den hohen Norden. Wir haben es hier im Rheinland mittlerweile sehr angenehm, mir war heute – o Wunder! – der dicke Wintermantel in der Mittagssonne zu warm!
Ich finde, das Gedicht von Tucholsky rundet deine Lyrik-Auswahl wunderbar ab.
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Fand ich auch, das mit dem Tucholsky-Gedicht. Und hätte ich es nicht letztes Jahr schon gehabt, hätte ich es vielleicht auch jetzt schon genommen. Aber noch versuche ich, Doppelte zu vermeiden.
Was das Wetter betrifft: Ja, es ist viel wärmer, obwohl sie für morgen wieder bisschen Schnee gerufen haben. Na ja, abwarten.
Liebe Grüße
Christiane
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