Mainacht | abc.etüden

„Sag mal, musstet ihr Typen wieder wetteifern, die schönste Braut im Ort zu beeindrucken, oder was sollte das gestern Nacht?“
„…?“

„Ich habe dich nämlich gesehen, als ihr wie bescheuert bei dem Maibaum zugange wart, du musst gar nicht so harmlos gucken! Ich meine, das in deinem Alter, Respekt!“
„…?“

„Und hinterher einen drauf machen, in der Lautstärke, das gehört dann zum guten Ton, vermute ich. Eure Kriegsgesänge waren jedenfalls ziemlich galaktisch, sagte Frau Schuster, ja, die, die Alte, die neben dem Grillplatz wohnt, die Ärmste.“
„…!“

„Du bist echt ein Spinner.“
„MI-AU?!?“

 

2018_18_1_eins lz | 365tageasatzadayVisuals: ludwigzeidler.de

 

Für die abc.etüden, Woche 18.2018: 3 Worte, maximal 10 Sätze. Die Worte stammen in dieser Woche von Frau Vro und lauten: Maibaum, galaktisch, wetteifern.

Tschuldigung, ich konnte der Versuchung nicht widerstehen.  😉

„Catsplaining“ nennt man das, habe ich auf dem Blog von den keinzahnkatzen erfahren (Katzenmenschen: LESEN!), nachzulesen auch hier im urbandictionary, oder ganz kurz meine Definition: mit dem Fellträger sprechen, als ob er menschlich wäre. Nicht dass ich das nicht eh täte, nur antwortet er nicht so regelmäßig.

 

29 Kommentare zu “Mainacht | abc.etüden

        • Ja, klar, nüchterner vermutlich. Auf dem Bauernhof sind alle Tiere primär Nutztiere, und was nicht nützlich ist, kommt ganz schnell weg, der Rest hat dann, äh, seinen „natürlichen“ Lebenszyklus. Ja, das berühmte Kaninchen im Stall zum Beispiel, oder die Martinsgans, das Schwein …
          Katzen haben, genauso wie Hunde, ihre eigene „Persönlichkeit“, was man bemerkt, wenn man mit ihnen zusammenlebt. Es gibt doofe und kluge, gutmütige und gereizte, Mauerblümchen und Könige etc. Wie man jetzt damit umgeht, ob man überhaupt darauf reagiert und wie, das ist natürlich in hohem Maße davon abhängig, was für einen Stellenwert man dem Tier in seinem Leben einräumen möchte und kann. Klar gibt es da Auswüchse, auch fürchterliche … 😉

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          • Nüchtern trifft es wohl ziemlich. Wenn die Tiere klein waren, hatten wir sie lieb und später haben wir sie gegessen. Also die Hasen, Ziegen, Schweine, Kühe. Die Bauernhofkatzen unterlagen einer natürlichen Selektion, kamen nicht aus dem Wald zurück, wurden überfahren. Mal gab es viele, mal wenige. Wir Kinder hatten alle unsere Lieblingskatze und wir haben immer auch Tränen vergossen, wenn sie starben.
            Meine Kinder hätten beide gern ein Haustier. Der eine eine Katze, der andere einen Hund. Ich wehre mich dagegen, weil diese Tiere einfach zu häufig alleine zuhause sein müssten. Bei einer Freigänger-Katze ist das vielleicht nicht so das Problem. Aber einem Hund würde ich das nicht antun wollen.

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          • Wenn ihr beide zusammen halten könntet, könnten sie einander Gesellschaft leisten. Klar, das Gassigeh-Problem kommt dazu. Erfahrungsgemäß bleiben ungeliebte Jobs an Mama hängen; und wie lange (an der Lebenszeit von Katze oder Hund gemessen) wären beide noch zu Hause?
            Alles Dinge, die man bedenken sollte, die aber Kinder null interessieren 😉
            Ich bin mit einer Katze aufgewachsen (Freigänger) und habe es geliebt.

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          • Nee, ist es wirklich nicht.
            Aber mit Hund ins Internat, das wird wohl nicht gehen, und wenn das eine dauerhafte Sache ist, würde ich es nicht machen, es sei denn, ihr alle wolltet einen. Wobei ich mir haben sagen lassen, dass sich auch Hunde „ihren“ Menschen aussuchen.

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  1. Bin auch jemand, für den catsplaining eine völlig normale Sache ist. Aber bis zur Pointe am Ende liest es sich wie eine völlig normale menschliche Standpauke 😊

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    • Oh, echt, du bist nicht draufgekommen? Sehr schön! 🙂
      Ich habe so eine Standpauken-Etüde schon mal geschrieben, ich dachte, das weiß jetzt bestimmt gleich jede*r, denn ich mache ja aus meinem mein Leben bereichernden Herrn Fellträger keinen Hehl … 😉

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  2. In jedem Mann steckt auch ein Kater🤗 und im Gegensatz zu Sir Percy ist Capucchio äußerst gesprächig. Fünf vor fünf haben wir den ersten Talk, von dem er erschöpft nach 15 Minuten dann im Bett weiterschläft, während ich hellwach bin.Ernsthafte Dialoge gibt es jetzt auf der Terrasse mit den brütenden Vögel, da kommt es auch zu Streitgesprächen. Singen ist bei ihm zum Glück noch nicht angesagt, er ist noch zu jung.purrh-mi, ist die zärtlichste Form, MI-AU ist Protest….aber wem schreib ich das ?
    Nicht widerstehen , schreibe bitte weiter solche Geschichten!!!
    Wir beide grüssen Dich herzlich, liebe Christiane

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    • Und wie eiskalt er meine Gemütsaufwallungen ausnutzt, das kleine Biest! Eben tappte ich an ihm vorbei auf dem Weg in die Küche, er schlief so schön und ich ließ mich verführen, ihn zu kraulen und ihm zu erzählen, dass er der schönste Kater unter der Sonne ist etc., woraufhin er aufstand, sich reckte, mir voran in die Küche ging und sich (wortlos) auffordernd vor seinen Napf setzte. Die Gunst der Stunde nutzen, nenne ich das. 🙂
      Kraul mal deinen von mir, liebe Karin!
      Frühlingshafte Grüße auf dein Dach
      Christiane

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  3. Eine tolle Idee und so überzeugend umgesetzt.
    Ich denke, Hunde sind da grundsätzlich nicht so anders gestrickt. Ich werde mit unserem Murphy mal ein ernstes Wort reden …

    Amüsierte Grüße
    Anna-Lena

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    • Ich habe viel zu wenig Ahnung von Hunden und Hundegedanken, aber prinzipiell stimme ich dir zu.
      Ich hoffe, dein Murphy ist geneigt, deine Bedenke zu erwägen. 😉
      Liebe Grüße
      Christiane

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  4. Da fällt mir der Kanon ein „Miau, miau, hörst du mich schreien, miau, miau, ich will dich freien …“ Mehr zitiere ich nicht, will ja nicht mit dem Urheberrecht in Konflikt geraten (obwohl ich den Text durchaus auswendig kann, grins).

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  5. 🙂 , was für eine feine Etüde
    Tja, die Kriegsgesänge der Kater.
    Seitdem ich keine Katze mehr habe, höre ich sie nicht mehr *schnief*

    Liebe Grüße an Dich

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    • Also, ich könnte darauf verzichten, dass sie sich hier anschreien, Revierkämpfe und so, meist muss ich meinem dann ein Stück Kralle aus dem Fell pulen oder abchecken, ob er verletzt ist. Ich habe auch schon erlebt, dass er den Abend dringeblieben ist, vermutlich um Kämpfen aus dem Weg zu gehen, ich wüsste allerdings zu gern, mit wem …
      Liebe Grüße, schönen Sonntag!
      Christiane

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  6. Seitdem ich einmal meine rollige Katze hab schreien hören, direkt neben mir, weil sie unbedingt zum Kater wollte, liebe Christiane, bin ich nicht mehr sicher, ob all das, was wir in den Nächten hören, immer nur die Kater mit ihren Revierkämpfen sind 🙂

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