Update Ende November 2022
Als wir mit den Adventüden anfingen, 2019, waren auf diesem Blog die Triggerwarnungen das große Ding, das die Schreibenden gespalten hat, vorletztes Jahr war es Corona, letztes Jahr hatten wir die Impfungen, dieses Jahr haben wir die Ukraine- und Energiekrise. Es wird nicht besser – und ich schweige an dieser Stelle über den Klimawandel.
Corona kommt allerdings auch dieses Jahr in den Etüden explizit selten vor.
Wieder mal gilt, dass Weihnachten für viele keine Zeit der Freude ist, die Ängste sind groß und vielfältig. Für mehr, als man denkt, sind die geballten Emotionen, die uns Medien, Werbung etc. als »schönste Zeit im Jahr« verkaufen, in Wirklichkeit eine Zeit von Alleinsein, Stress und Kummer – und vielfach auch Gewalt in allen Ausprägungen. Und natürlich gibt es auch Menschen, die Weihnachten aus verschiedenen Gründen gar nicht feiern. Die Verarbeitung einer anderen Seite der Realität hat auch in den Etüden ihren Platz, auch wenn viele Adventüden eher eine hoffnungsvolle Weihnachtszeit beschwören und ich das total gut verstehen kann. Man mag sich nicht immer fürchten.
Auch diese Etüden wurden im Rahmen des Etüdensommerpausenintermezzos (bis Ende August) geschrieben. 2019 hatte da die Debatte zum Thema Triggerwarnungen bei den abc.etüden noch nicht stattgefunden. Sieht man sich den scheinbar »normalen« Ton an, in dem inzwischen Debatten im Internet geführt werden, muss ich immer noch sagen, dass wir die Ausnahme geschafft haben: Wir sind nicht wirklich zu einem Konsens gekommen, aber das Wie (463! verdammte! Kommentare!; dabei allerdings auch Verlinkungen zu Etüden) war auf jeden Fall besonders und nachahmenswert – wir sprechen alle noch miteinander.
Unser Konsens sah/sieht so aus, dass sich jeder an den Etüden teilnehmende Blog entscheiden kann, ob er Inhaltshinweise setzt, speziell in den Stich-/Schlagwörtern, die man jedem Beitrag beifügen kann. Einführende Charakterisierungen des Textes haben die meisten Mitschreibenden abgelehnt. Die meisten (auch einige Betroffene) haben ferner argumentiert, dass Trigger zu speziell seien, als dass man sie benennen könnte, und dass buchstäblich ALLES triggern kann.
Aufgrund dieser besonderen Situation (siehe oben, die Etüden entstanden vor der Diskussion) und der Tatsache, dass die Adventüden über meinen Blog erscheinen, habe ich alle Etüden mit einem Link zu diesem Text versehen, außerdem sind alle verschlagwortet, ich hoffe, ausreichend, ich lerne da auch noch.
Schlussendlich möchte ich jede*n Lesende*n, der*die möglicherweise mit bestimmten Situationen Probleme hat, an seine*ihre Eigenverantwortung erinnern: Alle Adventüden sind zwar mit Stich-/Schlagwörtern bestückt, aber ich kann nicht beurteilen, ob sie gerade bei euch greifen. Wenn ihr im Zweifel seid, ob ihr etwas abkönnt, lest bitte nicht weiter.
Es kann nicht schaden, von ein paar Anlaufstellen zu wissen, für alle, die in der Realität Probleme haben oder bemerken und helfen möchten – ich bin sicher, dass es einige unter euch gibt, die wissen, wovon ich rede. Die Beratung ist kostenlos und anonym.
- das »Hilfetelefon« (Gewalt gegen Frauen, auch Beratung für Angehörige oder Freunde/Bekannte), Tel. 08000 116 016, www.hilfetelefon.de
- die »Nummer gegen Kummer« (für Kinder und Jugendliche; Eltern etc. andere Nummer, bitte über die Webseite aufrufen), Tel. 116 111, www.nummergegenkummer.de
- die »TelefonSeelsorge« (Sorgen von der Seele reden), Tel. 0800 111 0 111, www.telefonseelsorge.de
Habt viel Spaß beim vierten Etüden-Adventskalender, den Adventüden 2022!
Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir