Tag 06 | 30 Days Book Challenge

 

06 Ein Buchtitel, der mehr als vier Wörter hat

Es ist schon erstaunlich, in wie viele Kategorien der berühmte Hundertjährige – sowie beide Bücher eines gewissen Herrn Olpo 😉 – fallen würden, wenn ich es mir mal recht überlege. Auf jeden Fall ist der heutige Tag für mich eine leichte Aufgabe.

Denn nicht nur, dass ich zwei Werke von dem bereits erwähnten Michael Ondaatje besitze, die diese Vorgabe erfüllen („In der Haut eines Löwen“, hervorragend, und „Die gesammelten Werke von Billy the Kid“, eher nicht mein Ding, aber das ist das Thema), mich sprang natürlich auch sofort ein Duden an, „Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle“ (hat mich schon aus mancher Bredouille gerettet). Ferner habe ich das ebenfalls von mir sehr geliebte „Was man von hier aus sehen kann“ (Mariana Leky) in meinem Regal freudig wieder begrüßt, „Choral am Ende der Reise“ (Erik Fosnes Hansen) gestreift und mich spontan in ein Zitat aus „Wo die Berge jung sind“ (Han Suyin, das Original ist 1958 erschienen) verguckt. Und von Rilke („Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“), Mascha Kaléko („In meinen Träumen läutet es Sturm“) und „Ins Ungebundene gehet eine Sehnsucht“ (Christa und Gerhard Wolf, Prosa und Essays über die Romantik) fange ich erst gar nicht an. Oder vielleicht doch. Später.

Aus verschiedenen Gründen habe ich mich aber für ein ganz anderes Buch entschieden. „Der lange Weg zu einem kleinen, zornigen Planeten“ von Becky Chambers. Nun scheiden sich bei Fantasy/Science Fiction und Utopien/Dystopien ja die Geister, und wie ich finde, nicht zu Unrecht. Andererseits kommt es mir bei moderner Science Fiction/Fantasy immer öfter so vor, als würden deren Ideen Dinge/Zustände vorwegnehmen, die durchaus Wirklichkeit sein könnten – später mal.

Okay, das ist eher die düstere Ecke, und ich bin kein Fan von Weltuntergangsschlachten, Unmengen von Blut und gepflegtem Halbdunkel, auch nicht, wenn es sich im Weltraum abspielt. Eigentlich war ich mal ein gestandener High-Fantasy-Fan, aber ich finde in den letzten Jahren relativ wenig, was mich fesselt. Daher lese ich gern bei Blogs, die Sci-Fi/Fantasy nicht ängstlich aussparen und auch mal Bücher aufgreifen, über die man nicht ständig stolpert. Dazu gehört fraggles „reisswolfblog“, auf dem ich zum ersten Mal auf dieses Buch stieß. Aus seinem Fazit: „Chambers legt den Fokus eher auf andere Dinge, wie die Frage nach dem Umgang miteinander. Dadurch, dass schon die Crew […] so unterschiedlich wie nur möglich ist, und man im Laufe der Handlung weiteren eher verhaltensoriginellen Personen begegnet, ergibt sich eine Chance, die die Autorin ergreift: Sie beschäftigt sich in ihrem Roman häufig mit Toleranz, damit, den anderen einfach so sein zu lassen, wie er ist, auch wenn ich sie oder ihn nicht verstehe.“ (HIER LESEN.)
Das ist in der Tat eine eher seltene Stoßrichtung. Noch dazu ist die Autorin Tochter einer Astrobiologin und eines Luft- und Raumfahrttechnikers – sie weiß, wovon sie schreibt, bzw. sie hat Leute, die sie fragen konnte, sodass sie nicht kompletten Humbug produziert. Und das Angenehme: Man merkt es nicht.

Wäre der Titel kürzer gewesen als „Der lange Weg zu einem kleinen, zornigen Planeten“, hätte ich ihn vermutlich wieder vergessen, aber als ich in den Hamburger Bücherhallen darüber stolperte, fiel mir fraggles Empfehlung ein. Tatsächlich ist dieses Buch genau mein Fall, und die Nachfolgebände, von denen es inzwischen zwei gibt („Zwischen zwei Sternen“ und „Unter uns die Nacht“) sind nicht minder interessant – nur anders – und ich habe alle drei mit großer Freude bereits mehrere Male gelesen. Schließlich möchte ich (schon wieder 😉, hallo, Ulrike) Ulrike Sokul zitieren, die alle drei Bände gelesen und besprochen hat und zusammenfasst: „Becky Chambers gelingt mit dem ersten Band der Wayfarer-Reihe eine attraktive Balance aus zukunftsmusikalischer Raumfahrt- und Alltagstechnik und komplexem, zwischenspeziärem Miteinander. Der ebenso tiefsinnige wie unterhaltsam-verspielte, philosophisch-sozialkritische und phantasievoll-visionäre Facettenreichtum dieses SF-Romans fasziniert von der ersten bis zur letzten Seite.“ (HIER LESEN.)

Das Lob gilt für alle drei Bücher, und ich kann mich ihm nur anschließen.

 

Tag 06 | 30 Days Book Challenge | 365tageasatzadayQuelle: Pixabay, bearbeitet von mir

 

Mein Dank geht unverdrossen an Ulrike von Blaupause7, von der die Aufgaben für diese Challenge stammen.

 

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19 Kommentare zu “Tag 06 | 30 Days Book Challenge

    • Gell? Ich weiß, dass ich mich auf dem Blog schon ein paarmal darüber unterhalten habe, ganz sicher mit Sabine Wortgeflumsel, aber bei dir war ich mir nicht mehr sicher … 😉
      Freut mich!
      Liebe Grüße
      Christiane 😁🌦️☕👍

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  1. Herzlichen Dank, liebe Christiane,
    für den erneuten löblichen Hinweis auf meine SF-Buchbesprechungen.
    Die versprochene Büchersendung, nebst Überraschungszugabe ist auf dem Wege.
    Intergalaktische Grüße von mir zu Dir

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    • Es war nur Zufall, liebe Ulrike, aber ein schöner, dass ich dich zweimal hintereinander verlinkt habe. Wie gesagt, es kann wieder passieren.
      Bin gespannt, wie schnell die Post ist 😉 Vielen Dank! 😁👍
      Liebe Grüße
      Christiane 😁🍷🌕

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