Schreibeinladung für die Textwochen 10*11*12*13**23 | Wortspende von Werner Kastens

Liebe Etüdenfans, -schreiber*innen und -leser*innen, um die Frage, die euch wohl am meisten interessiert, zuerst zu beantworten:
Geht es weiter mit den Etüden? JA. Gibt es das Sommerpausenintermezzo und die Adventüden? JA. Also alles wie gehabt? NEIN. Die hauptsächliche Änderung ist, dass es nur noch einmal pro Monat eine neue Wortspende gibt, und zwar am ersten Sonntag des Monats.

Ich habe über eure Vorschläge bezüglich einer Änderung der Maximalwörterzahl, der Einführung einer Minimalwörterzahl und der Begrenzung der Etüdenmenge pro Monat nachgedacht. Es ist wahr, jeder davon hat etwas für sich, aber ich möchte nicht noch mehr Regeln, auch wenn ich es tatsächlich schöner fände, nicht mehrere Etüden eines Schreibenden an einem Tag gemeldet zu bekommen – wofür kann man Beiträge planen?

Ich habe sehr lange und reiflich überlegt, wo bei den Etüden eigentlich der Hund begraben liegt, und ihr habt mir ziemlich dabei geholfen. Ohne die Etüden bricht weder die Blogwelt noch meine Welt zusammen, aber viel mehr von euch, als ich erwartet hätte, haben bekundet, dass ihnen etwas fehlen würde, was offenbar ich einbringe, und DAS hat mich berührt.
Ehrlich gesagt würde ich mich ohne die Etüden mit Sicherheit einem ähnlich gearteten Schreibprojekt anschließen, ich mag die Idee und das Konzept, ich spiele gern mit Wörtern. Wenn das so ist, wäre ich doch blöd, die Etüden nicht zu behalten, oder?
Das ist es also nicht. Soll heißen, o Wunder, ich bin/habe das Problem, genauer gesagt, ist es meine Haltung dazu.

Ich habe 2017 die Etüden übernommen mit dem Wunsch, sie groß und attraktiv für jede*n zu machen, der mitschreiben möchte. Das unterschreibe ich auch immer noch. Mit dem Etüdenerfinder waren die Etüden so ein »Künstlerding«, wie eine Bloggerin das genannt hat, oftmals experimentell, schräg und exklusiv. Nun habe ich oft genug im Leben bei denen gestanden, die »nicht gut genug« waren, »exklusiv« sollen die Etüden auf keinen Fall sein, aber ich will auch wieder weg von »Hauptsache, die Wörter sind drin und der Text ist nicht zu lang«.

Wie? Keine Ahnung, auf jeden Fall nicht durch Vorschriften. Ich rufe jede*n Einzelnen von euch auf, bei den Etüden mitzuschreiben, wenn ihr eine Geschichte erzählen wollt und/oder was zu sagen habt, aber nicht, weil ihr euch vorgenommen habt, komme, was wolle, bei einem Projekt mitzuschreiben, obwohl eure Motivation zum Schreiben eigentlich nicht vorhanden ist, oder weil es in eurer Blog-Vita so gut aussieht, wenn ihr bei fünf Projekten mitmacht. »Ist nicht (mehr) mein Ding« zu sagen, ist keine Schande.

Meine Diagnose meines persönlichen Dilemmas sieht wie folgt aus: Ich habe die Etüden hochgepäppelt, aber Christiane, den Menschen dahinter, übersehen und mich selbst in ein Korsett aus »Ich will/ich muss« gesteckt. Ich bin gut darin, ich mag den Servicegedanken und es fällt mir lange Zeit leicht, keine Frage. Aber es ist nur die eine Seite von mir, und die andere möchte gern mehr spannende, schräge, herzliche, tragische, fröhliche, unkonventionelle und wahrhaftige Etüden lesen (und schreiben). Und das wiederum hat gar nichts damit zu tun, dass das Leben kein Wunschkonzert ist.
Mein Plan: die andere Seite zu stärken, das Etüden-Hamsterrad nicht mehr so bestimmend werden zu lassen, digital detoxen (soll heißen, weniger online sein) und »mehr Welt hereinlassen«. Wie? Keine Ahnung, ihr werdet es mitbekommen.
Ich freue mich auf eure Gedanken dazu.

Ich wiederum habe mich in euren Kommentaren sehr gesehen, wertgeschätzt und unterstützt gefühlt. Danke, dass sich so viele von euch Zeit dafür genommen haben, und danke von ganzem Herzen (nicht nur, aber besonders) einer gewissen Achterbande (virtuellen Neunerbande) für Zuspruch, Gummibärchen (von den 2 Kilo leben noch mehr als die Hälfte) und Sonstiges 😉.
Und jetzt erst mal genug von meinen Befindlichkeiten.


Das »normale Etüdengeschäft« startet wie immer mit der Statistik. Immerhin 15 Blogmenschen haben 22 Etüden beigesteuert: In Anbetracht der Umstände bin ich überrascht, dass es überhaupt so viele waren, und bisschen traurig für Myriades schöne Wortspende, dass es so wenige waren. Aber ich selbst habe mein Befinden auch nicht zu meiner Zufriedenheit in Worte gefasst bekommen – und das Gefühl zu haben, es nicht zu müssen, hat mir gutgetan.

Vielen Dank wie immer an alle, die Lust hatten, mitzuschreiben und/oder mitzulesen, die gelikt und kommentiert haben! Und es bleibt mein Extradank an jede*n von euch, den*die ich in den teilnehmenden Blogs getroffen habe und der*die dort kommentiert/mitdiskutiert hat.

Wie immer bitte ich euch, die Liste zu kontrollieren, ob jede eurer Etüden dort verzeichnet ist oder ob euch sonst was komisch vorkommt. Achtung: Zwischen dem 17. Februar und dem 2. März sind keine Pings bei der Schreibeinladung angekommen, fragt mich nicht, warum, aber falls ihr nicht kommentiert habt, kann es sein, dass ich nicht mitbekommen habe, dass ihr mitgeschrieben habt. BITTE MELDET EUCH! Ich trage gerne nach, wenn irgendwas nicht stimmt.

Disclaimer: Nach intensiver Diskussion bleibt das Setzen von Inhaltshinweisen (CN/Triggerwarnungen, z. B. in den Schlagwörtern) jedem teilnehmenden Blog freigestellt.

Bereit für die aktuelle Etüdenliste? Hier kommt sie!


Heidi auf Erinnerungswerkstatt: hier
Gerda von GERDA KAZAKOU: hier und hier
Puzzleblume auf Puzzleblume: hier
Werner auf Werner Kastens: hier und hier
Ulrike auf Blaupause7: hier
Kain Schreiber auf Gedankenflut: hier, hier und hier
Myriade auf la parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée: hier
Olpo auf olpo run: hier
Monika auf Allerlei Gedanken: hier, hier und hier
Fraggle auf reisswolfblog: hier und hier
Katharina auf Katha kritzelt: hier
Corly in Corlys Lesewelt: hier
Nina vom Bodenlosz-Archiv: hier
Gerhard auf Kopf und Gestalt: hier

Nachzügler:
Natalie im Fundevogelnest: hier


Die Wortspende für März bzw. die Textwochen 10, 11, 12 und 13 des Jahres 2023 stammt freundlicherweise von Werner Kastens und seinem Blog Mit Worten Gedanken horten. Sie lautet:

Dichterlesung
genügsam
verkuppeln.

 

Wie immer weise ich darauf hin, dass der obligatorische Etüden-Disclaimer weiterhin gilt: 3 Begriffe in maximal 300 Wörtern.
Eventuelle Inhaltshinweise (Triggerwarnungen) und die Überschrift zählen NICHT zum Text. Eure Beiträge verlinkt ihr bitte wie gewohnt hierhin und/oder postet den Link unten in einen Kommentar, damit eure Etüden auch ganz sicher von mir und von allen, die es interessiert, gelesen werden können. Wen ich nicht in den Kommentaren/Pings der zugehörigen Schreibeinladung finden kann (das ist diese hier), der kommt (höchstwahrscheinlich) nicht auf die nächste Liste bzw. muss meckern, ich merke mir nicht, was ich wann eventuell bei wem gelesen habe.
Die Illustrationen unterliegen nach wie vor meinem Copyright. Wie immer behalte ich mir vor, Kommentare zu moderieren, wenn nötig. Wer sich die Illustrationen herunterladen möchte, sollte sie vorher großklicken, danach kann man sie in der Regel downloaden und bei sich wieder hochladen.

Noch Fragen zu den Etüden? Hier habe ich das Kleingedruckte zusammengetragen. Wenn euch was auffällt – ihr wisst ja.

Die nächsten regulären Wörter gibt es am 2. April 2023.
Habt weiterhin ein schönes Wochenende und gute Einfälle! Danke, dass ihr hier seid.

 


Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 


Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 


Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

116 Kommentare zu “Schreibeinladung für die Textwochen 10*11*12*13**23 | Wortspende von Werner Kastens

  1. Liebe Christiane, es freut mich, dass die Etüden weiter gehen.
    Dass du den Abstand erhöht hast, finde ich persönlich nicht schlimm. Es hat auch seinen Reiz. So kann man länger seinen eigenen Text wirken lassen, bzw. man hat mehr Möglichkeiten, wenn man mal ein paar Tage keine Zeit hat.
    Ich glaube, dass da wegen der fehlenden Pings durchaus noch ein paar Etüden rumliegen in der Blogwelt.
    Ich bin gespannt auf viele weiter Etüden.
    Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag.
    Liebe Grüße Monika

    Gefällt 4 Personen

    • Liebe Monika, ich freue mich auch, dass sich diese Lösung aufgetan hat und es so erst einmal weitergeht. Also dann, machen wir das Beste draus!
      Auch euch einen schönen Sonntag! 🌞🌤️☕🍪

      Gefällt 1 Person

  2. Liebe Christiane, ich freue mich, dass du dich dazu entschieden hast, die Etüden weiter zu begleiten. Ehrlich gesagt fällt mir ein Gebirge vom Herzen, denn auch wenn ich bisher nur immer mal wieder mitgeschrieben habe, würden mir die Etüden doch sehr, wirklich sehr sehr fehlen, gäbe es sie plötzlich nicht mehr.

    Ich weiß noch, wie ich vor ein paar Jahren durch Zufall deinen Blog in WordPress entdeckt habe, das Querlesen in deinen Beiträgen begann, feststellte, dass wir beide Hamburgerinnen sind, und schließlich das Schreibprojekt der Etüden entdeckte. Und irgendwann war es dann soweit, und ich steuerte meine erste Etüde bei. Das müsste jetzt drei, vier Jahre her sein. So genau weiß ich das gar nicht, was typisch für mich ist, weil ich eine reine Lustschreiberin bin. Wenn es für mich passt, steuere ich eine Etüde bei, wenn nicht, dann nicht.

    Manchmal ist es tatsächlich so, dass ich die Wörtervorgaben lese und SOFORT eine Etüdenidee dazu habe. Und manchmal lese ich die Wörter und mein Kopf bleibt leer. Bei den gerade aktuellen Wortvorgaben hatte ich wieder sofort einen Geistesblitz dazu. Die Etüde dazu ist bereits fest in meinem Kopf verankert, ich muss sie nur noch aufschreiben. Ho, ho, ho, was für eine Drohung! 😉

    Eins muss ich dich noch fragen, weil ich es nicht verstehe: Wählst du für deine Blogeinträge manchmal aus, wer sie lesen darf und wer nicht? Ich meine, ich folge deinem Blog ja nun schon länger, aber ich bekomme bei einigen deiner Blogeinträge keine Benachrichtigungen von WordPress, bei anderen hingegen schon. Wenn du das in deinen Einstellungen vorher festlegen würdest, wer deine Beiträge lesen darf, was natürlich dein gutes Recht wäre, würde es das für mich erklären. Wenn nicht, muss es ein Fehler von WordPress sein.

    So, ich werde jetzt frühstücken und später vielleicht noch eine Etüde schreiben. Je nachdem, wie ich Lust habe. Ist ja Sonntag. Ich wünsche dir einen wundervollen entspannten Tag und nochmal danke dafür, dass du die Etüden fortführen und weiter begleiten wirst. You made my Day!

    Gefällt 4 Personen

  3. Guten Morgen Christiane, ich freu’ mich auch, dass die Etüden weiterleben. Ich konnte die letzten Wochen wenig mitmachen-ich bin umgezogen, neuer Job, aber immer mal zwischendurch mitgelesen, sonst fehlte mir was von euren Geschichten.
    Morgendliche Sonntags-Erstkaffeegrüße

    Gefällt 1 Person

    • Wie ich immer sage: Das Offline-Leben geht vor. Und Umzüge haben es oft in sich. Aber: neuer Monat, neues Etüdenglück 😉
      Herzliche Sonntagmittagkaffeegrüße ⛅☕🍪

      Like

  4. Liebe Christiane, lieben Dank für deine persönlichen Einblicke in deine Gedanken und Gefühle. Ich wünsche dir von Herzen, dass du die Christiane wieder besser berücksichtigen kannst, dass sie wieder einen wichtigen Platz bei deinen Entscheidungen bekommt.

    Ich habe lange nicht mitgemacht, da ich in letzter Zeit kaum mehr Literatur las, geschweige denn schrieb. Nun bin ich wieder zurück und schaue mal, ob mir diesen Monat etwas zu den drei Begriffen zufliegt.

    Liebe Grüsse und einen schönen Sonntag für dich
    Sandra

    Gefällt 3 Personen

    • Ich würde mich sehr freuen, wenn sich bei dir etwas entwickeln würde, was du teilen magst, liebe Sandra. Danke für deine Wünsche! 🧡
      Spätvormittagskaffeegrüße ⛅☕🍪

      Like

  5. Pingback: Dichterlesung 1960 (abc-etüde, autobiographisch) | GERDA KAZAKOU

  6. Pingback: Aber es ist nur die eine Seite von mir, und die andere möchte gern mehr spannende, schräge, herzliche, tragische, fröhliche, unkonventionelle und wahrhaftige Etüden lesen (und schreiben). – olpo run

  7. Guten Morgen Christiane!
    Wie viele Gebirge heute morgen wohl schon gepurzelt sind…(eventuell einschließlich deines eigenen, dies alles einmal mitzuteilen) und auch ich bin sehr froh; auch darüber in welcher Form du es fortführen willst/wirst – für uns alle!
    Danke, dass du weitermachen magst!
    Vier Wochen Zeit zu haben – so habe ich im letzten Monat gemerkt -, fühlt sich gut an. In jeder Hinsicht.
    Ich bin erleichtert, dass du diese neue Möglichkeit nutzen möchtest und hoffe sehr, dass es zu einem besseren noch schöneren Etüdenerleben führt!
    Für uns alle! und Dich!
    Hab einen zauberhaften Sonntag!

    Gefällt 3 Personen

    • Danke dir, lieber Kain, deine Fröhlichkeit schwappt bis hier. Ich bin auch sehr gespannt, was sich ergeben und wie es sich einschaukeln wird.
      Auch dir einen schönen Sonntag! 🌞
      Sonntagmittagkaffeegrüße ⛅☕🍪

      Gefällt 2 Personen

  8. Hmmm, der Punkt war doch dass du keine Lust mehr hattest, die Etüden zu betreuen und der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ergebnis stand. Hat sich das denn wieder verändert? Die Verlängerung der Frist ist sicher entspannend, aber sonst bleibt doch eigentlich alles gleich. Oder doch nicht? Ich bin gespannt.

    Gefällt 4 Personen

    • Ja, nachdem ich festgestellt habe, dass ich das Problem bin, weniger die Etüden, was mich sehr entlastet hat.
      Auf mich habe ich Einfluss, auf euch nur sehr begrenzt. Ich hoffe, dass sich was verändert, und wenn nicht, werde ich früher/anders reagieren. Ich bin selbst gespannt, aber es fühlt sich gut an. 😉
      Sonntagmittagkaffeegrüße nach Wien ⛅☕🍪

      Gefällt 3 Personen

  9. Pingback: ABC Etüde – Totale Geschmacksache | Verbalkanone

  10. Einen schönen Sonntagnachmittag wünsche ich dir, liebe Christiane, bedanke mich für den Etüden-Ping bei mir und noch mehr freue ich mich über deine Entscheidung, die Etüden nicht aufzugeben, sondern nur die Frequenz herunterzusetzten. Die Erleichterung ist gross und ich überlege schon, für welches deiner sehr einladenden Illustrationen ich mich entscheiden soll, auch wenn ich noch keine Idee habe, wohin die diesmalige Etüdenreise gehen wird. 🙂

    Gefällt 1 Person

    • Auf eine Dichterlesung vielleicht? 😉 Ich weiß es auch noch nicht, und/aber ich freue mich schon mal, dass du die Illustrationen als „einladend“ empfindest. Ich bin gespannt.
      Schönen Sonntag auch dir, hier wechselt der Himmel zwischen dunkel und hell 🌦️
      Nachmittagskaffeegrüße 🌼☕🍪

      Gefällt 1 Person

  11. Liebe Christiane, ich bin froh über deine Entscheidung und da ich den Kopf erst langsam wieder frei bekomme, ist dieser 4-Wochen-Rhythmus doch erst mal – auch für mich – ein guter Anfang.
    Du selbst wirst für dich sehen, ob diese Entscheidung für dich realisierbar ist und dich entlasten wird.

    Derweil einen lieben Gruß aus Brandenburg,
    Anna-Lena

    Gefällt 1 Person

    • Ich freue mich, dass du dich freust 😉. Bin gespannt, was für eine Geschichte aus dir herausmöchte und wie sie zu den neuen Etüdenwörtern passt 😉👍
      Sei ganz herzlich gegrüßt und hab einen möglichst unbeschwerten Sonntag!
      Spätnachmittagskaffeegrüße ☁️☕🍪

      Gefällt 1 Person

  12. Pingback: Aber es ist nur die eine Seite von mir, und die andere möchte gern mehr spannende, schräge, herzliche, tragische, fröhliche, unkonventionelle und wahrhaftige Etüden lesen (und schreiben). – olpo run

  13. Liebe Christiane

    Schön, dass es weitergeht. Ich hoffe, dass du dir erlauben wirst, auch später einen Schlussstrich zu ziehen, wenn es nicht passt und dich durch deinen heutigen Post zu nichts verpflichtet fühlst.

    Ich habe mich entschieden, die Wortspende an meine SuS weiterzugeben.
    Das war nicht so klar. Ich habe mich zwischendurch schwergetan, die Etüden gewisser SuS zu verlinken. Sie waren so langweilig, so platt. Andererseits arbeite ich auch mit vielen Jugendlichen (dieses Schuljahr beträgt deren Anteil rund 30 %), die intellektuell sehr schwach sind und nur mithilfe von Heilpädagog:innen und Schulassistentinnen in der Lage sind, teilweise am Unterricht teilzunehmen. Und – wenn diese Jugendlichen sich dann aufraffen, getrauen, etwas in Worte zu fassen UND noch zu veröffentlichen, dann ist das für sie eine Riesenleistung.
    Es ist (war) nett, wie ihr zu allen Etüden immer auch lobende Worte fandet und in den Kommentare hinterlassen habt. Aber das musst weder du noch die anderen Etüdeschreiber:innen (kann ich auch als Auftrag an die Schulassistenin formulieren).

    Der Forderung nach literarischen Texten werden meine SuS wohl nie nachkommen können. Allenfalls lassen sich ihre Werke der Trivialliteratur zuschreiben 🙂 .

    Und zuletzt. Falls du oder die Community hier unter den Beiträgen „meiner“ Jugendlichen leidet oder sie gar den ABC-Etüden schaden, dann teilt es mir doch bitte mit. Ich möchte mit meiner Arbeit, neue Optionen und Möglichkeiten zum Schreiben schaffen, aber keinesfalls gutes, bewährtes, liebevoll gepflegtes zerstören.

    Gefällt 4 Personen

    • Liebe Gabriella, für so etwas wie dein Schreibprojekt mit deinen Jugendlichen mache ich gern eine Ausnahme. Mein Text richtet sich primär an uns, die wir bloggen. Wer bloggt, soll heißen, wer schreibt, und dann an einem Schreibprojekt teilnimmt, der soll sich nicht irgendwie aus der Affäre ziehen, sondern etwas beisteuern, dem man das Herzblut anmerkt.
      Das sind aber nicht die Voraussetzungen, von denen ich bei deinen Jugendlichen ausgehen kann, wie du beschreibst. Wenn du deren Etüden also freischaltest, werde ich sie lesen, liken und zählen, und wenn mir ein gescheiter Kommentar dazu einfällt, werde ich ihn hinterlassen und hoffen, dass andere Mitschreibende das auch tun. Und sollte es irgendein Problem geben, schreibe ich dich einfach an. Wird schon klappen, ich mache mir da keine Sorgen. 👍
      Danke für deine offene Schilderung der Lage.
      Spätnachmittagskaffeegrüße ☁️☕🍪

      Gefällt 1 Person

    • Als Wortspender für diesen Monat möchte ich sehr darum bitten, dass von Deinen Kindern/Jugendlichen auch Etüden eingestellt werden. Wenn wir als Blogger-Familie dazu beitragen können, ihnen Wertschätzung zuzuwenden, dann ist das doch eine win-win-Situation für uns alle. Denn wer ist schon perfekt?

      Gefällt 3 Personen

    • Aha, das erklärt einiges. Ich habe mich bei manchen der Jugendlichen gewundert, dass sie an einem Freifach „Schreiben“ teilnehmen, obwohl das offensichtlich nicht so zu ihren Stärken gehört. Obwohl ich, nicht alle, aber einige der Texte, die bei der Impulswerkstatt gelandet sind, gar nicht schlecht finde. Bei einer zB, die als „1.Teil“ geschickt wurde, würde mich eine Fortsetzung echt interessieren 🙂

      Gefällt 2 Personen

      • Die SuS stellen sich ihren Stundenplan für die 9. Klasse aus einem breiten Angebot von Wahlfächern zusammen. Dazu gehören bildnerisches Gestalten, Arbeiten mit Holz oder Metall, Schmuckkurs, Auftrittskompetenz, Band, Chor, eine Vielzahl von sportlichen Angeboten (von Spielen bis Zumba), verschiedene sprachliche Fächer, teilweise Diplomkurse, Wald, Kochen, Literatur, Theater, Geometrie … und eben das Wahlfach Schreiben, in dem seit dem 2. Jahr gebloggt wird. 40 % der Lektionen sind obligatorische Fächer im Klassenverband (Deutsch, Mathe, Sport …), die restlichen Fächer können nach Vorlieben und Interessen gewählt werden.
        Im letzten Jahrgang machte ich sehr gute Erfahrungen mit schwachen Jugendlichen im Blogkurs. Sie wuchsen über sich hinaus und schrieben auch ausserhalb des Unterrichts an ihren Texten. Vielleicht auch, weil es sich um meinen Jahrgang handelte und sich beispielsweise meine ganze ! Klasse für dieses Wahlfach eingeschrieben hatte. Wir kannten einander bereits und wussten voneinander, wie wir ticken 🙂

        Dieses Jahr habe ich mehrere Jugendliche, die eigentlich nicht bloggen wollen (das Wahlfach war aber explizit so ausgeschrieben), nur während der Lektion (wenn überhaupt) was tippen, dadurch keine Erfolgserlebnisse erleben. Sie wählten das Fach, weil sie dachten, dass man da nichts lernen müsse, es keine Tests gäbe und man die Zeit locker absitzen könne.

        Gefällt 3 Personen

  14. Pingback: ABC ETÜDE DICHTERLESUNG-GENÜGSAM-VERKUPPELN -

    • Vorspanne sind völlig okay, wenn sie zur Einführung nötig sind, na klar. Die Kunst ist, ohne auszukommen, aber manchmal geht das halt nicht.
      Schönen Sonntag dir noch!
      Spätnachmittagskaffeegrüße ☁️☕🍪

      Like

    • Bei dir kann man nicht lesen.
      Ein Cookie-Fragebildschirm popt bei Aufruf auf und impliziert, schön bunt, man solle am Besten gleich alle akzeptieren (gegebenenfalls können auch ‚Einstellungen‘ vorgenommen werden, die Schaltfläche ist grau eingefärbt wie Knöpfe, die nicht aktiv sind).
      Will ich aber nicht.
      Und mir geht die Cookie-Fragerei prinzipiell auf den Geist, ich möchte damit nicht ständig belästigt werden auf jeder Liliputseite, die keine Geschäftsinteressen zu haben braucht, weil sie der Freizeitgestaltung dient.

      Like

    • Haha. Nein, das ist bestenfalls genügend, sorry, also ausreichend, und selbst dann stimme ich der Aussage nur sehr bedingt zu. 😉
      Du hast meinen Beitrag gelesen und folgst mir schon länger. Ich finde diese Ein-Satz-Kommentare in der Regel gequält (von allen!), soll heißen: nicht witzig, selbst wenn sie Sinn ergäben/ergeben. Ich wiederum weiß aus deinen Etüden, dass du besser bist als das. Also: bitte nicht so, und nichts für ungut. (Dies ist ein Versuch, Ärger zu vermeiden. Meinen.) 😉
      Abendgrüße 🌧️🍞🧀🍳🍷

      Like

      • Das ist und war nie ein Beitrag 😉
        Wenn du mal schaust, ich habe öfters diese Ein-Sätze gemacht und danach hast du deine richtige Etüde bekommen.
        Gut, wenn du den Spaß nicht magst, dann ist das eben so. Dann wars das. Keine Sorge, kommt nicht wieder vor.

        Gefällt 1 Person

        • Ja, ich weiß, und ich weiß auch, dass ich durchaus öfter gesagt oder zumindest angedeutet habe, dass ich diese Ein-Satz-Dinger nicht besonders mag, auch wenn sie gut sind. Wahr ist aber auch, dass wir nicht den gleichen Humor haben, was ich wiederum völlig in Ordnung finde 😉
          Ich will einfach nur nicht mehr alles abnicken, und wenn ich jetzt nicht damit anfange, wann dann.
          Danke dir.

          Gefällt 1 Person

  15. Pingback: abc.etüden: Die Sonntagsdichter – Erinnerungswerkstatt

  16. Pingback: _________________Dichdalesuŋ – olpo run

  17. Pingback: Das Geheimnis | abc.etüden | Irgendwas ist immer

  18. Pingback: Pelzmantel und Gedichte – ABC-Etüden – MYRIADE – La parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée

  19. Pingback: Business und Poesie (ABC-Etüde)

  20. Pingback: Besser hätte es nicht gehen können – Kopf und Gestalt

  21. Liebe Christiane,
    ich freue mich, dass es weitergeht! Das wollte ich erstmal sagen.
    Etüde folgt – wie immer finde ich eine Wortkombination, die bei mir eine eindeutige Assoziation hervorruft, besonders herausfordernd. Denn ich möchte ja nicht das Naheliegendste schreiben 🙂 Aber danke an dich und den Wortspender für diese Challenge.
    Herzliche Grüße
    Nina

    Gefällt 1 Person

  22. Pingback: Altersweisheiten – abcEtüde 10*11*12*13**23 #1 – Gedankenflut

  23. Pingback: Schreibeinladung für die Textwochen 10*11*12*13**23 | Meine literarische Visitenkarte

  24. Liebe Christiane, ich bin ganz glücklich über deine Entscheidung. 🙂 Wenn du dich irgendwann umentscheidest, ist das ok, aber für den Moment bin ich ganz glücklich. Punkt.
    Abendgrüße! 😊

    Gefällt 1 Person

  25. Pingback: Rufus und der Dichter | Stachelbeermond

  26. Pingback: abc-etüden: Der werdende Dichter – kata-strophisch | GERDA KAZAKOU

  27. Pingback: Ein entscheidender Augenblick – Denkzeiten

  28. Pingback: Genügsame Wesen – Allerlei Gedanken

  29. Pingback: abc-Etüde, SUP – wortverdreher

  30. Pingback: Im Halbdunkel | Das Bodenlosz-Archiv

  31. Pingback: Scheiß drauf | abc.etüden – Katha kritzelt by Katharina Kanzan

  32. Wir haben jetzt die Hälfte der Etüdenzeit für den Monat März hinter uns. Aber bitte glaubt nicht, dass ich als Wortspender genügsam wäre und nicht nach noch mehr Geschichten verlangen würde!
    Deswegen möchte ich Euch gedanklich mit einem der großen – wenn auch umstrittenen – Schriftsteller verkuppeln, den Nordamerika kennt: Charles Bukowski. Lediglich ein einziges Mal hat er ausserhalb der Vereinigten Staaten Auszüge von seinen Gedichten und Geschichten vorgetragen. Und das war im Jahre 1978.
    Wer gerne einmal in diese Zeit zurück versetzt werden möchte und gleichzeitig die legendärste Dichterlesung erleben möchte, die je in Deutschland stattgefunden hat, der möge den folgenden Link anklicken:

    Für diejenigen, die lieber ihren Amazon PRIME Vorteil nutzen möchten, bitte als Suchbegriff „Charles Bukowski in Hamburg“ eingeben, dann gibt es den gleichen Beitrag – oh Wunder – auch umsonst.
    Und diese Lesung, um die sich die Legenden ranken, fand natürlich statt in …. richtig, Hamburg. Wo denn sonst? Hier wurden auch die Beatles „geboren“, Hans Albers und die „sündigste Meile der Welt“ berühmt, der „König der Löwen“ wohl schon mehrere tausend Mal aufgeführt und wo natürlich der Sitz der ebenfalls legendären ABC Etüden zu finden ist.

    Also frisch ans Werk!

    Gefällt 3 Personen

  33. Pingback: abc.Etüden KW 10/11/12/13 2023 I – reisswolfblog

  34. Pingback: Vor allem möchte ich „Dichter“ werden – Annuschkas Northern Star

  35. Hallo Christiane, nach einer enthaltsamen Phase bin ich diese Runde gern wieder dabei.
    Und ich verspreche, ich versuche mich auch noch durch die vielen Kommentare zu lesen.
    Vorerst so viel: Ich freue mich total, dass du einen Weg gefunden hast, weiterzumachen und wünsche dir, dass es für dich nicht nur funktioniert, sondern auch richtig Spaß macht.

    Vor allem möchte ich „Dichter“ werden

    ist mein Beitrag.
    Abendgrüße, aus Gründen ohne Kaffee😉
    Anja

    Gefällt 1 Person

  36. Pingback: Die Widmung (ABC-Etüde) – Fundevogelnest

  37. Pingback: Der Plan – Annuschkas Northern Star

  38. So, liebe Christiane, ob es am reichlichen Wind liegt oder was auch immer der Grund ist, mir kam eben noch eine weitere Etüde in den Sinn:

    Der Plan

    Lass dich nicht wegwehen und Nachmittagskaffeegrüße
    Anja

    Like

  39. Pingback: ABC -Etüden – Wochen 10 bis 13 – Trotz Spoiler | Blaupause7

  40. Pingback: Das schwarze Tuch – abcEtüde 10*11*12*13**23 #2 – Gedankenflut

  41. Pingback: April, April | Das Bodenlosz-Archiv

  42. Pingback: Ein verregnetes Gedicht (ABC-Etüde) – schreibenblog

  43. Pingback: Schreibeinladung für die Textwochen 14*15*16*17*18**23 | Wortspende von Meine literarische Visitenkarte | Irgendwas ist immer

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.