30 Ein Bildband, der zum Schmökern einlädt
Es ist ungefähr 15 Jahre her, dass das alte Ägypten seine Hand nach mir ausstreckte. Da bewunderte ich nämlich zum ersten Mal bei einem Freund ein Bild an der Wand, das das altägyptische „Wiegen des Herzens“ zeigte (eine Szene aus dem Ägyptischen Totenbuch). Völlig fasziniert vertiefte ich mich in den Detailreichtum, nur um ihm dann irgendwann zu gestehen: „Ich weiß weder, wer dort Mensch oder Gott ist, noch, was dort eigentlich geschieht.“ Ich war das nicht gewohnt, um ehrlich zu sein.
Die Fragen waren schnell zu beantworten, aber danach sammelten sich über die Jahre Bücher zum alten Ägypten bei mir, meist zum Thema Religion. Und damit natürlich dann auch Bildbände, die mir eine Zeit lang regelrecht zuliefen – kennt ihr das, wenn ihr an keinem Grabbeltisch vorbeikommt, weil dort schon wieder das, was euch interessiert, verramscht wird?
Das krönende und m. E. fast unmöglich zu übertreffende Schmuckstück meiner Sammlung ist ein Bildband von Sandro Vannini, DEM Fotografen der Pharaonen und ihrer Gräber (SPIEGEL-Artikel), mit dem Titel „Tutanchamun. Die Reise durch die Unterwelt“. 25 x 34 cm, über 3 Kilogramm schwer, knapp 400 Seiten. Es begegnete mir 2018 auf der Buchmesse (Messerabatt, hurra!, hallo, Karin 😉 – Und oh, es gibt auch eine „kleine“ Ausgabe davon, aber von der spreche ich hier nicht). Nicht nur sehr kundige, knappe Artikel, die zwar mit King Tut beginnen, aber weit über ihn hinausgehen, sondern vor allem ein Schwelgen in Bildern, die so atemberaubend schön sind, dass mir schlicht die Worte für die Beschreibung fehlen – und glaubt mir, ich kenne mich inzwischen mit den Fotos aus, die man sonst in Bildbänden so sieht, speziell, was Altägypten angeht.
Dies ist die Premiumklasse.
Hier ist der Link zum Verlag (inkl. Leseprobe, inkl. Inhaltsverzeichnis), und auch zwei der drei Rezensionen beim großen A sind meiner Meinung nach zu empfehlen. Fragt mich nicht, warum der Verlag in der Leseprobe den englischsprachigen Text eingebunden hat, man kann es auch übertreiben … Ich besitze jedenfalls noch ein zweites Buch von Sandro Vannini – „Bilder der Unsterblichkeit – Die Totenbücher aus den Königsgräbern in Theben“ –, für Altägypten-Fans ebenfalls mehr als nur sehr zu empfehlen.
Ansonsten fallen mir zu diesem Buch nur Superlative ein. Es ist opulent und prunkvoll und sehr, sehr faszinierend, eigentlich ein Coffee Table Book, vergleicht man das Verhältnis von Bildmenge zu Textmenge, aber dennoch viel, viel mehr.
Es ist das einzige Buch in meinen Regalen, das in einem Ausmaß in Schwarz und Gold gedruckt ist, dass ich mir überlegt habe, dass ich beim Lesen Handschuhe bräuchte, damit sich meine Fettfinger nicht auf den Seiten verewigen – und ich bin ein mehr als schonender Leser. Reicht das an Schwärmerei? 😉
Und damit soll es genug sein.
Meine erste Challenge! Vielen Dank für Idee und Ausrichtung, liebe Ulrike. Teilweise waren die Fragen nicht meins und gingen mir auch bisschen auf die Nerven, aber alles in allem habe ich sehr gerne mitgemacht.
Quelle: Pixabay, bearbeitet von mir
Mein Dank verfolgt unverdrossen Ulrike von Blaupause7, von der die Aufgaben für diese Challenge stammen und die auch eine Teilnehmerliste führt.
Off topic: Adventüden (hier klicken): 8 bereits erhalten, 15 weitere Zusagen, den Etüden-Erfinder angefragt. Weiter so!