Das Geheimnis | abc.etüden

Julias Stimme schwoll bedrohlich an. Ruhig, dachte sie, ruhig. Reiß dich zusammen. Es ist nur deine verdammte Schwester. Du schaffst das.

»Was soll das heißen, du kannst heute Abend nicht kommen?«

Wochenlang hatte sie Alexander bekniet, doch auch Dr. Mohr zu ihrer Gartenparty einzuladen. Dr. Mohr, der neue Arzt in der Kleinstadt, der so hervorragend in die Runde ihrer gesellschaftlich nicht uninteressanten Feierlichkeit passen würde, und der, viel interessanter noch, unverheiratet und demnach auch hoffentlich ungebunden war. Was tat man nicht alles für die einzige Schwester, das Mauerblümchen. Natürlich scheute die davor, verkuppelt zu werden, deshalb hatte man ihr ja auch nichts gesagt, und war so eine Gelegenheit etwa nicht unverbindlich genug?

»Es tut mir leid. Du weißt doch, eure Gartenpartys sind nichts für mich, und du hast ja die Mädchen, die dir helfen können.«

»Wo willst du denn so plötzlich hin?«

»Literatursalon. Die Lesung. Sehr bekannter Autor. Lyrik.«

Das war doch ein Widerspruch in sich! Flippte ihre sonst so genügsame Schwester jetzt völlig aus und machte in Kunst? Sie musste es wenigstens probieren.

»Die ist doch abgesagt.«

Hörte sie ein Stocken in der Stimme ihrer Schwester?

»Ist sie nicht. Ich hatte vorhin Kontakt zu dem Veranstalter.«

Okay, es war den Versuch wert gewesen. Literatur interessierte sie eh nicht.

»Wenn du es dir anders überlegst, komm jederzeit her.«

»Gern, Julchen, danke. Ich wünsch dir einen gelungenen Abend.«

»Dir auch.«

Daniela legte auf. Puh, gerade noch mal gut gegangen. Sie war überzeugt, dass wieder ein, zwei unbeweibte Herren den Rasen schmücken würden und dass sie sich wie immer furchtbar gelangweilt und zu viel getrunken hätte. Eigentlich traurig. Hoffentlich war die Discokugel immer noch kaputt.

Aber jetzt war es langsam Zeit, sich für den Abend zurechtzumachen. Julia hatte irgendwie schon recht gehabt: Es gab keine Dichterlesung. Der Dichter las für sie. Privat.



Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

Für die abc.etüden, Wochen 10*11*12*13**2023: 3 Begriffe, maximal 300 Wörter. Die Wortspende stammt dieses Mal von Werner Kastens und seinem Blog Mit Worten Gedanken horten. Sie lautet: Dichterlesung, genügsam, verkuppeln.

Myriade, ist dir das Discokugel-Mosaikstück nah genug dran für die Impulswerkstatt? Falls ja, würde ich zu dir verlinken.

 

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Schreibeinladung für die Textwochen 10*11*12*13**23 | Wortspende von Werner Kastens

Liebe Etüdenfans, -schreiber*innen und -leser*innen, um die Frage, die euch wohl am meisten interessiert, zuerst zu beantworten:
Geht es weiter mit den Etüden? JA. Gibt es das Sommerpausenintermezzo und die Adventüden? JA. Also alles wie gehabt? NEIN. Die hauptsächliche Änderung ist, dass es nur noch einmal pro Monat eine neue Wortspende gibt, und zwar am ersten Sonntag des Monats.

Ich habe über eure Vorschläge bezüglich einer Änderung der Maximalwörterzahl, der Einführung einer Minimalwörterzahl und der Begrenzung der Etüdenmenge pro Monat nachgedacht. Es ist wahr, jeder davon hat etwas für sich, aber ich möchte nicht noch mehr Regeln, auch wenn ich es tatsächlich schöner fände, nicht mehrere Etüden eines Schreibenden an einem Tag gemeldet zu bekommen – wofür kann man Beiträge planen?

Ich habe sehr lange und reiflich überlegt, wo bei den Etüden eigentlich der Hund begraben liegt, und ihr habt mir ziemlich dabei geholfen. Ohne die Etüden bricht weder die Blogwelt noch meine Welt zusammen, aber viel mehr von euch, als ich erwartet hätte, haben bekundet, dass ihnen etwas fehlen würde, was offenbar ich einbringe, und DAS hat mich berührt.
Ehrlich gesagt würde ich mich ohne die Etüden mit Sicherheit einem ähnlich gearteten Schreibprojekt anschließen, ich mag die Idee und das Konzept, ich spiele gern mit Wörtern. Wenn das so ist, wäre ich doch blöd, die Etüden nicht zu behalten, oder?
Das ist es also nicht. Soll heißen, o Wunder, ich bin/habe das Problem, genauer gesagt, ist es meine Haltung dazu.

Ich habe 2017 die Etüden übernommen mit dem Wunsch, sie groß und attraktiv für jede*n zu machen, der mitschreiben möchte. Das unterschreibe ich auch immer noch. Mit dem Etüdenerfinder waren die Etüden so ein »Künstlerding«, wie eine Bloggerin das genannt hat, oftmals experimentell, schräg und exklusiv. Nun habe ich oft genug im Leben bei denen gestanden, die »nicht gut genug« waren, »exklusiv« sollen die Etüden auf keinen Fall sein, aber ich will auch wieder weg von »Hauptsache, die Wörter sind drin und der Text ist nicht zu lang«.

Wie? Keine Ahnung, auf jeden Fall nicht durch Vorschriften. Ich rufe jede*n Einzelnen von euch auf, bei den Etüden mitzuschreiben, wenn ihr eine Geschichte erzählen wollt und/oder was zu sagen habt, aber nicht, weil ihr euch vorgenommen habt, komme, was wolle, bei einem Projekt mitzuschreiben, obwohl eure Motivation zum Schreiben eigentlich nicht vorhanden ist, oder weil es in eurer Blog-Vita so gut aussieht, wenn ihr bei fünf Projekten mitmacht. »Ist nicht (mehr) mein Ding« zu sagen, ist keine Schande.

Meine Diagnose meines persönlichen Dilemmas sieht wie folgt aus: Ich habe die Etüden hochgepäppelt, aber Christiane, den Menschen dahinter, übersehen und mich selbst in ein Korsett aus »Ich will/ich muss« gesteckt. Ich bin gut darin, ich mag den Servicegedanken und es fällt mir lange Zeit leicht, keine Frage. Aber es ist nur die eine Seite von mir, und die andere möchte gern mehr spannende, schräge, herzliche, tragische, fröhliche, unkonventionelle und wahrhaftige Etüden lesen (und schreiben). Und das wiederum hat gar nichts damit zu tun, dass das Leben kein Wunschkonzert ist.
Mein Plan: die andere Seite zu stärken, das Etüden-Hamsterrad nicht mehr so bestimmend werden zu lassen, digital detoxen (soll heißen, weniger online sein) und »mehr Welt hereinlassen«. Wie? Keine Ahnung, ihr werdet es mitbekommen.
Ich freue mich auf eure Gedanken dazu.

Ich wiederum habe mich in euren Kommentaren sehr gesehen, wertgeschätzt und unterstützt gefühlt. Danke, dass sich so viele von euch Zeit dafür genommen haben, und danke von ganzem Herzen (nicht nur, aber besonders) einer gewissen Achterbande (virtuellen Neunerbande) für Zuspruch, Gummibärchen (von den 2 Kilo leben noch mehr als die Hälfte) und Sonstiges 😉.
Und jetzt erst mal genug von meinen Befindlichkeiten.


Das »normale Etüdengeschäft« startet wie immer mit der Statistik. Immerhin 15 Blogmenschen haben 22 Etüden beigesteuert: In Anbetracht der Umstände bin ich überrascht, dass es überhaupt so viele waren, und bisschen traurig für Myriades schöne Wortspende, dass es so wenige waren. Aber ich selbst habe mein Befinden auch nicht zu meiner Zufriedenheit in Worte gefasst bekommen – und das Gefühl zu haben, es nicht zu müssen, hat mir gutgetan.

Vielen Dank wie immer an alle, die Lust hatten, mitzuschreiben und/oder mitzulesen, die gelikt und kommentiert haben! Und es bleibt mein Extradank an jede*n von euch, den*die ich in den teilnehmenden Blogs getroffen habe und der*die dort kommentiert/mitdiskutiert hat.

Wie immer bitte ich euch, die Liste zu kontrollieren, ob jede eurer Etüden dort verzeichnet ist oder ob euch sonst was komisch vorkommt. Achtung: Zwischen dem 17. Februar und dem 2. März sind keine Pings bei der Schreibeinladung angekommen, fragt mich nicht, warum, aber falls ihr nicht kommentiert habt, kann es sein, dass ich nicht mitbekommen habe, dass ihr mitgeschrieben habt. BITTE MELDET EUCH! Ich trage gerne nach, wenn irgendwas nicht stimmt.

Disclaimer: Nach intensiver Diskussion bleibt das Setzen von Inhaltshinweisen (CN/Triggerwarnungen, z. B. in den Schlagwörtern) jedem teilnehmenden Blog freigestellt.

Bereit für die aktuelle Etüdenliste? Hier kommt sie!


Heidi auf Erinnerungswerkstatt: hier
Gerda von GERDA KAZAKOU: hier und hier
Puzzleblume auf Puzzleblume: hier
Werner auf Werner Kastens: hier und hier
Ulrike auf Blaupause7: hier
Kain Schreiber auf Gedankenflut: hier, hier und hier
Myriade auf la parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée: hier
Olpo auf olpo run: hier
Monika auf Allerlei Gedanken: hier, hier und hier
Fraggle auf reisswolfblog: hier und hier
Katharina auf Katha kritzelt: hier
Corly in Corlys Lesewelt: hier
Nina vom Bodenlosz-Archiv: hier
Gerhard auf Kopf und Gestalt: hier

Nachzügler:
Natalie im Fundevogelnest: hier


Die Wortspende für März bzw. die Textwochen 10, 11, 12 und 13 des Jahres 2023 stammt freundlicherweise von Werner Kastens und seinem Blog Mit Worten Gedanken horten. Sie lautet:

Dichterlesung
genügsam
verkuppeln.

 

Wie immer weise ich darauf hin, dass der obligatorische Etüden-Disclaimer weiterhin gilt: 3 Begriffe in maximal 300 Wörtern.
Eventuelle Inhaltshinweise (Triggerwarnungen) und die Überschrift zählen NICHT zum Text. Eure Beiträge verlinkt ihr bitte wie gewohnt hierhin und/oder postet den Link unten in einen Kommentar, damit eure Etüden auch ganz sicher von mir und von allen, die es interessiert, gelesen werden können. Wen ich nicht in den Kommentaren/Pings der zugehörigen Schreibeinladung finden kann (das ist diese hier), der kommt (höchstwahrscheinlich) nicht auf die nächste Liste bzw. muss meckern, ich merke mir nicht, was ich wann eventuell bei wem gelesen habe.
Die Illustrationen unterliegen nach wie vor meinem Copyright. Wie immer behalte ich mir vor, Kommentare zu moderieren, wenn nötig. Wer sich die Illustrationen herunterladen möchte, sollte sie vorher großklicken, danach kann man sie in der Regel downloaden und bei sich wieder hochladen.

Noch Fragen zu den Etüden? Hier habe ich das Kleingedruckte zusammengetragen. Wenn euch was auffällt – ihr wisst ja.

Die nächsten regulären Wörter gibt es am 2. April 2023.
Habt weiterhin ein schönes Wochenende und gute Einfälle! Danke, dass ihr hier seid.

 


Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 


Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 


Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

14.12. – C+M+B IV | Adventüden

M.: »Caspar, wir sind jetzt herabgestiegen aus den kühlen Höhen ins Tal der Hoffnung. Zeige uns nun den weisen Mann, damit er uns nach Galiläa führen kann.«

C.: »Melchior, das musst du falsch verstanden haben. Er kommt nicht mit uns, denn die Weissagung spricht nur von den DREI Eiligen Königen.«

M.: »Also gut, gib ihm seinen Lohn, damit er uns den Weg weise. Aber nicht all unsere Habe, denn wir brauchen noch Zehrgeld für die Reise und das Geschenk an den Heiland.«

C.: »Ja, das goldene Lametta, mit dem wir das Kind behängen wollen, habe ich sicher verwahrt in der Keksdose und vorsichtshalber zur Tarnung mit Kreuzkümmel aus Balthasars Gewürzschrank überdeckt.«

B.: »Und wenn er uns nun täuscht? Wie können wir da sicher sein?«

C: »Ich habe seinem Esel ins Maul geschaut. Er ist gepflegt und wohlgenährt, wie man es nur von einem tugendhaften Halter kennt. Er hat mir anvertraut, nach Bethlehem unsere Schritte zu richten. Wenn wir an dem Buttermilchgeschäft vorbeikommen, uns rechts zu halten und nach einer blonden Maria zu fragen.«

M.: »So, endlich haben wir es hinter uns, da ist das besagte Geschäft! Jetzt rechts und dann fragen, Caspar!«

C.: »Ja, sie sagen, es wäre heute Nacht bei außergewöhnlichem Sternenglanz ein Kindlein geboren. Melchior, lasst uns auf die Knie gehen und Gott danken, dass wir den rechten Weg gefunden haben und bei der Begrüßung des Messias dabei sein dürfen.«

M.: »Verdammt, Caspar, du Tunichtgut!! Ich habe gerade einen Mann gesprochen, der sich Josef nennt und sagt, er sei der Vater des neugeborenen Mädchens und er bräuchte diesen ganzen Rummel nicht!«

C + B.: »Was????? Ein Mädchen?????«


Autor*in: Werner                    Blog: Mit Worten Gedanken horten


Die Vorgänger dieser Etüde finden sich in den Adventüden der letzten Jahre:

C+M+B I (2019),  C+M+B II (2020) und C+M+B III (2021)


Adventüden 2022 14-12 | 365tageasatzaday

Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

Zum Thema Inhaltshinweise/CN/Triggerwarnungen in den Adventüden bitte hier lesen.

Nachdem viele Teilnehmer*innen und Leser*innen das Fetten der vorgegebenen Wörter als störend empfunden haben, wurde darauf verzichtet. In einem Text, der maximal 300 Wörter umfassen durfte, waren (mindestens) drei der folgenden fünfzehn Begriffe zu verwenden:

Adventskalender, Dezemberdilemma, Eintopf, Gebäckdose, Hefe, Lametta, Laubsäge, Liebeserklärung, Kreuzkümmel, Kulturschock, Sternenglanz, Sturz, Taschentuch, Tunichtgut, Weihnachtsputz.

Dieser Text erschien zuerst im Rahmen der Adventüden 2022, einem Projekt von »Irgendwas ist immer«.

 

Der Genussmensch

Ins Gesicht nannten sie ihn »behäbig«, was ein Euphemismus war, wie er sehr wohl wusste, hinter seinem Rücken tuschelten sie »Mein Gott, wie kann man nur so fett sein«. Es störte ihn nicht weiter, er bezeichnete exzessives Essen, oder besser, exzessiven Genuss, als seinen eigentlichen Lebensinhalt. Seinen Kardiologen, der ihn eindringlich gewarnt hatte, dass seine Tage gezählt seien, wenn er weiterhin einen derartigen Lebenswandel pflege, hätte er gern gewechselt, aber das hatte sich als zu schwierig erwiesen.

Sowieso hatte er in den letzten Jahren eher selten das Haus verlassen, meist für Reisen oder für Restaurantbesuche, alles andere konnte man liefern lassen. Schlemmerreisen waren sein Ding. Er wollte Neues kennenlernen und sein Geld genießerisch verprassen, und er war überzeugt, dass die (gesellschafts-)politische Situation in den nächsten Jahren das immer unmöglicher machen würde. Nach einer Bemerkung von Bekannten (keine Freunde, nicht mehr, wer seinen Lebensstil ablehnte, war kein Freund) hatte er sich heute im Internet nach einem verlängerten Wochenende auf See umgesehen. Bisher gefiel ihm die Schiffsreise nach Oslo am besten, Fünfsterneunterkunft und ebensolche Verpflegung an Bord, Fünfsternehotel in Oslo, exklusive Restaurants und Schlemmerbuffets, wohin man nur sah. Einschiffung ab Kiel, er würde so wenigstens Kattegat und Skagerrak durchqueren, leider hauptsächlich nachts. Er schwankte noch, ob er sich nicht doch eine längere Seepassage gönnen sollte, hatte aber kurzfristig nichts gefunden, was seinen Vorstellungen entsprach. Nun, wenn es ihm gefiel, konnte er ja jederzeit wiederkommen.

Gähnend stemmte er sich hoch – die Knie! – und mühte sich von seinem Computer zum Sofa, um sich dort einen letzten Schlummertrunk zu gönnen. Dabei stolperte er über eine Tablettenschachtel, die ihm wohl heruntergefallen sein musste. Er fasste verzweifelt nach der Tischkante, begriff wie in Zeitlupe, dass der Boden immer näher kam. Ein kurzer, heller Schmerz, als sein Kopf ungebremst auf den Perserteppich krachte. Danach war alles dunkel.


abc.etüden 2022 40+41 | 365tageasatzaday

Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

Für die abc.etüden, Wochen 40/41.2022: 3 Begriffe, maximal 300 Wörter. Die Wortspende stammt dieses Mal von Werner Kastens mit seinem Blog Mit Worten Gedanken horten. Sie lautet: Zeitlupe, behäbig, verprassen.

Liebe geografisch, wasser- und seefahrtbegeisterte Lesende, ich hätte gerne eure Antwort auf folgende Klugscheißerfrage: Heißt es DER Skagerrak oder DAS Skagerrak? Der Duden erlaubt beides, Wikipedia ist für DAS (»auch ›der‹«), Wiktionary für DER. Bevor ich angefangen habe, mir darüber Gedanken zu machen, war ich für DAS, inzwischen zweifle ich und frage mich, ob ich überhaupt jemals etwas anderes als »im/am Skagerrak« gelesen habe. Könnt ihr einen Artikel bestätigen oder entkräften? (DIE Skagerrak bezeichnet Schiffe, um das gleich auszuschließen.) Vielen Dank! 😉

 

Schreibeinladung für die Textwochen 40.41.22 | Wortspende von Werner Kastens

Nach einem relativ verhaltenen Anfang, wie ich Mitte September klagte, kann ich jetzt einen sehr erfreulichen Aufwind vermelden, liebe Etüdenfans, -schreiber*innen und -leser*innen. Scheinbar hat Wortspenderin Ellens „Regentonne“ (ich vermute, hauptsächlich die) vielen von euch den Anstoß gegeben, ihre Gedanken in Etüdenform zu gießen und nicht in besagte Tonne zu kloppen – wie dem auch sei, sehr lobenswert, ich freue mich.

Schnell zur Statistik: 29 Blogmenschen haben 52 Etüden eingereicht, eine feine Menge. Die Liste führen Ulrike, Gerhard und Kain mit jeweils 4 sowie Anna-Lena, Sabine und Christian mit jeweils 3 Etüden an. Der Schweizer Schreibenblog hat diesmal einige (Zahl schwankt, eine in der Zeit, der Rest Nachzügler) Etüden beigesteuert – schaut gern auch bei denen vorbei, das sind Schüler und Schülerinnen, die freuen sich doppelt, wenn noch wer anders sie liest.

Vielen Dank wie immer an alle, die Lust hatten, mitzuschreiben und/oder mitzulesen, die gelikt und kommentiert haben! Vielen Dank speziell an Ellen für ihre Wortspende, und auch immer wieder meinen Extradank an jede*n von euch, den*die ich in den teilnehmenden Blogs getroffen habe und der*die dort kommentiert/mitdiskutiert hat. 😀👍

Wie immer bitte ich euch, die Liste zu kontrollieren, ob jede eurer Etüden dort verzeichnet ist oder ob euch sonst was komisch vorkommt.
Ich trage gerne nach, wenn irgendwas nicht stimmt, und versichere wie jedes Mal, dass es keine böse Absicht ist. 😀

Disclaimer: Nach intensiver Diskussion bleibt das Setzen von Inhaltshinweisen (CN/Triggerwarnungen, z. B. in den Schlagwörtern) jedem teilnehmenden Blog freigestellt.

Bereit für die erste Liste im Herbst? Hier kommt sie!


Ulrike auf Blaupause7: hier, hier, hier und hier
Kain Schreiber auf Gedankenflut: hier, hier, hier und hier
Heidi auf Erinnerungswerkstatt: hier
Gerhard auf Kopf und Gestalt: hier, hier, hier und hier
Corly in Corlys Lesewelt: hier
Anna-Lena auf Meine literarische Visitenkarte: hier, hier und hier
Myriade auf la parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée: hier und hier
Stefan auf Gelassen ausgebremst: hier
Gerda von GERDA KAZAKOU: hier
Donka auf onlybatscanhang: hier
Judith auf Mutiger leben: hier und hier
Tanja auf Stachelbeermond: hier
Puzzleblume auf Puzzleblume: hier
Ellen auf nellindreams: hier und hier
Werner auf Werner Kastens: hier und hier
Alice auf Make a Choice Alice: hier
Monika auf Allerlei Gedanken: hier und hier
Olpo auf olpo run: hier und hier
Sabine auf Wortgeflumselkritzelkram: hier, hier und hier
Fraggle auf reisswolfblog: hier
Carmen in der wortwabe: hier
Anja auf Annuschkas Northern Star: hier
Natalie im Fundevogelnest: hier
Christian auf Wortverdreher: hier, hier und hier
Meine (Christiane) auf Irgendwas ist immer: hier
Katharina auf Katha kritzelt: hier
Doro auf DORO|ART: hier
Lene auf HerzPoeten: hier
Gabriella Rauber auf Schreibenblog: hier, hier, hier, hier, hier und hier

Nachzügler
Rika auf Rika liest: hier


Die Wortspende für die Textwochen 40/41 des Jahres 2022 stammt von Werner Kastens mit seinem Blog Mit Worten Gedanken horten. Sie lautet:

Zeitlupe
behäbig
verprassen.


Ihr kennt das, es gilt der obligatorische Etüden-Disclaimer: 3 Begriffe in maximal 300 Wörtern.
Eventuelle Inhaltshinweise (Triggerwarnungen) und die Überschrift zählen NICHT zum Text. Eure Beiträge verlinkt ihr bitte wie gewohnt hierhin und/oder postet den Link unten in einen Kommentar, damit eure Etüden auch ganz sicher von mir und von allen, die es interessiert, gelesen werden können. Wen ich nicht in den Kommentaren/Pings der zugehörigen Schreibeinladung finden kann (das ist diese hier), der kommt (höchstwahrscheinlich) nicht auf die nächste Liste bzw. muss meckern, ich merke mir nicht, was ich wann eventuell bei wem gelesen habe.
Die Illustrationen unterliegen nach wie vor meinem Copyright. Wie immer behalte ich mir vor, Kommentare zu moderieren, wenn nötig. Wer sich die Illustrationen herunterladen möchte, sollte sie vorher großklicken, danach kann man sie in der Regel downloaden und bei sich wieder hochladen.

Noch Fragen zu den Etüden? Hier habe ich das Kleingedruckte zusammengetragen. Wenn euch was auffällt – ihr wisst ja.

Die nächsten regulären Wörter gibt es am 16. Oktober 2022.

 

abc.etüden 2022 40+41 | 365tageasatzaday

Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

abc.etüden 2022 40+41 | 365tageasatzaday

Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

abc.etüden 2022 40+41 | 365tageasatzaday

Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

Adventüden 2021 04-12 | 365tageasatzaday

04.12. – C+M+B III | Adventüden

B.: »Melchior, seit Monaten lösen wir uns dabei ab, den Himmel zu beobachten, um vergeblich den vorausgesagten Stern zu entdecken. Wollen wir nicht langsam das Projekt ›Geburt des Heilands‹ zu den Akten legen?«

M.: »Nein, Balthasar, unsere Mission ist niemals zu Ende! Aber die Geborgenheit der Höhlen, in denen wir untergekommen sind, werden wir verlassen müssen. Aber sag, wo bleibt eigentlich Caspar? Er wollte doch nach einer Auszeit wieder zu uns stoßen! Hat er denn keine Sehnsucht nach uns? Das macht mir echt Kopfzerbrechen.«

B.: »Melchior, eigentlich sollte es vertraulich bleiben. Caspar wollte in Wirklichkeit Kontakt suchen mit Händlern, welche die geheime Handelsstraße von Oman über Jemen, den Hedschas und Gaza nach Damaskus für allerlei Tauschhandel benutzen.«

M.: »Balthasar, was sagst du da! Das ist doch die Straße des Bösen, wo sie mit einem geheimnisvollen Harz handeln. Wenn man es anzündet, soll es einen Rauch entwickeln, der die Sinne verändert! Mein Gott, er wird doch nicht unsere geheimen Aufzeichnungen, die ich ihm mit der roten Aktentasche anvertraut habe, gegen solches Zeug eingetauscht haben?«

B.: »Schau nur, Melchior, gerade kommt er um die Ecke. Oder sollte es ein Doppelgänger sein? Nein, er ist es! Welch Freude, Caspar!«

C.: »Grüß euch, werte Freunde! Ich bin zurück mit froher Botschaft!«

M.: »Erzähl, Caspar, was hast du zu berichten?«

C.: »Ich habe unten im Tal einen weisen Mann getroffen, der mich mit in sein rauchverhangenes Zelt genommen hat. Er hat mir seine Vision offenbart, dass in weniger als zwei Monden in einem kleinen Dorf in Galiläa der Welt ein neuer Herrscher geboren werde, dem alle Menschen huldigen sollten. Er rät deshalb, allem Mammon zu entsagen und uns all unseres Goldes und der Juwelen bei ihm zu entledigen, damit wir dem Retter rein und unbefleckt entgegen treten können.«

M.: »Auf was warten wir denn noch!«


Autor*in: Werner                           Blog: Mit Worten Gedanken horten

Die Vorgänger dieser Etüde finden sich in den Adventüden der letzten Jahre:

C+M+B I (2019) und C+M+B II (2020)

 

Adventüden 2021 04-12 | 365tageasatzaday
Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

Zum Thema Inhaltshinweise/CN/Triggerwarnungen in den Adventüden bitte hier lesen.

Nachdem viele Teilnehmer*innen und Leser*innen das Fetten der vorgegebenen Wörter als störend empfunden haben, wurde darauf verzichtet. In einem Text, der maximal 300 Wörter umfassen durfte, waren (mindestens) drei der folgenden fünfzehn Begriffe zu verwenden:

Aktentasche, Bratapfel, Doppelgänger, Eistee, Geborgenheit, Glitzer, Kartoffelsalat, Kekse, Kopfzerbrechen, Marzipan, Partitur, Schneeregen, Sehnsucht, Sturmwolkenblau, Weihnachtsschmuck

Dieser Text erschien zuerst im Rahmen der Adventüden 2021, einem Projekt von »Irgendwas ist immer«.

 

Great Wide Open | abc.etüden

Wo soll das alles nur enden?«, hatte die Oma früher immer gefragt, und er hatte sich daraufhin regelmäßig verkrümelt, weil er diese ängstliche, fast weinerliche Stimmung nicht aushalten konnte. Vielleicht müssen Frauen so sein, hatte er gedacht.
Es hatte ihn nicht weiter berührt, er war darüber hinweggegangen, weg von zu Hause, into the great wide open, was sollte schon sein, gut würde es werden, er war jung und doch ein anständiger Kerl, oder? Was brauchte es mehr? The future was wide open, und die Alte sollte ihre düsteren Prophezeiungen ruhig stecken lassen.

Out in the great wide open, a rebel without a clue? Inzwischen verstand er sie besser, die Oma. Manches, was man wusste, konnte man nicht mehr vergessen, und es färbte die Sicht auf die Zukunft, auch wenn es einem nicht gefiel. Er gab den Cowboy, schüttelte lässig eine Zigarette aus dem Päckchen, ließ das Feuerzeug aufschnappen, sog den Rauch tief ein und hustete. Eigentlich hatte er längst aufgehört, aber das war jetzt auch egal.
Er war sich nicht mehr sicher, was noch zählte.

Wo soll das alles enden.

The sky was the limit.

Und jetzt?

Weiterlächeln.

Na dann.

 

abc.etüden 2021 38+39 | 365tageasatzaday
Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

Für die abc.etüden, Wochen 38/39.2021: 3 Begriffe, maximal 300 Wörter. Die Wortspende stammt dieses Mal von Werner Kastens mit seinem Blog Mit Worten Gedanken horten. Sie lauten: Prophezeiung, anständig, verkrümeln.

Mini-Etüde, Stimmungsding, gemischt mit einem alten Lieblingssong aus dem Radio, nämlich Tom Petty & The Heartbreakers: Into the Great Wide Open, aus dem die kursiven Zeilen sind. Bei Songfacts (eine sehr nützliche Seite) findet sich allerlei zu Song und Video sowie der Text, allerdings auf Englisch (für Übersetzungen empfehle ich DeepL), auf YouTube sollte man das Originalvideo schauen (hier klicken) – mit einem sehr jungen Johnny Depp! 🙂
Tom Petty ist übrigens morgen vor 4 Jahren gestorben. Mit 66. Versehentliche (laut Wikipedia) Überdosis Schmerzmittel.

 

Waldmensch | abc.etüden

Ich betrete ein Wäldchen. Viele Birken, viele Buchen, die Sonne scheint, der vor mir liegende Weg wirkt licht und grün, ich sehe, dass sich Häuser in die Hänge kuscheln. Wohnen im Wald – wie herrlich, denke ich, und dass uns Deutschen ja sowieso eine intensive Beziehung zum Wald nachgesagt wird und es im Deutschen schier unendlich viele Bezeichnungen für Grüns gäbe. Wir sind irgendwie Waldmenschen, denke ich, lächle und fühle mich in meinem Dahingehen wohl.

Waldmenschen. Es trifft mich wie ein Schlag. »Waldmensch«, das ist die Übersetzung von »Orang-Utan«, einer Affenart, an deren Ausrottung wir Menschen gerade mit aller Macht arbeiten, indem wir für Holz- und Palmölgewinnung ihre Lebensräume vernichten und sie jagen, um sie zu essen oder als Haustiere zu verkaufen. Big Business. Orang-Utans sind die größten heute noch lebenden Baumsäugetiere sowie die einzigen überlebenden Großen Menschenaffen Asiens. Ein paar dürfen in Zoos herumsitzen und sich fortpflanzen, ja, klar, aber leben? Leben?

Ich denke ein bisschen beschämt an meine Mitgliedschaft im NABU, die mir plötzlich wie ein Feigenblatt vorkommt, anständig und bemüht, wie ich nun mal bin, und daran, dass Palmöl heute in etwa jedem zweiten Produkt steckt, das in deutschen Supermärkten zu kaufen ist.

Ich trotte weiter. Der Wald um mich herum leuchtet, Spechte klopfen, es ist wunderschön. Es gibt Zahlen, wie viel Prozent der Bäume aktuell bereits schwer geschädigt sind, die tendenziell steigenden Temperaturen und die Trockenheit machen die Sache nicht besser. Ich überlege, dass ich mich nicht so einfach aus der Welt verkrümeln kann, wie ich demnächst diesen Wald hinter mir lassen werde. Und was das bedeutet.

Früher sah man gefühlt überall diesen Aufkleber mit der (angeblichen) Prophezeiung der Cree-Indianer: »Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.«

Abgelutscht, aber wahr.

 

abc.etüden 2021 38+39 | 365tageasatzaday
Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

Für die abc.etüden, Wochen 38/39.2021: 3 Begriffe, maximal 300 Wörter. Die Wortspende stammt dieses Mal von Werner Kastens mit seinem Blog Mit Worten Gedanken horten. Sie lauten: Prophezeiung, anständig, verkrümeln.

Alles an dieser Etüde stimmt: Der Weg durch den Wald, die Assoziationen, sogar die Sache mit der Prophezeiung, die allgemein als »Weissagung der Cree« verkauft wird, ist mir dort eingefallen. Geht also auch ohne Hund (hallo, Werner).

Die Links, mit denen ich euch jetzt füttern möchte, die musste ich allerdings nachschlagen.

Orang-Utans: Dazu gibt es unglaublich viel Bewegendes, und ihr werdet vermutlich einiges selbst kennen. Ich fange einfach mal ganz simpel mit dem WWF (hier) und mit der Wikipedia (hier) an.
Von der WWF-Seite stammt auch die Aussage mit dem Palmöl (hier lesen).

Hier ist ein weiteres (Schweizer) Projekt zum Schutz von Orang-Utans vor Ort, ich möchte nicht, dass der Link in den Kommentaren untergeht: PanEco – Der SMARTe Regenwaldschutz.

Wald: »Nur noch einer von fünf Bäumen weist keine erkennbaren Schäden an seiner Krone auf«, fasst GEO den aktuellen Waldbericht der Bundesregierung 2021 zusammen. Mehr siehe dort.

Weissagung: Die »Weissagung« ist mitnichten eine Weissagung (und erst recht keine Prophezeiung), sondern ein Zitat einer (späteren) kanadischen Filmemacherin, die einem Volk der First Nations entstammt, hat der »Quote Investigator« Garson O’Toole herausgefunden (hier, engl.). Der Wikipedia-Eintrag (hier) listet außerdem noch ein paar Infos um das Zitat herum auf, z. B. die Verwendung durch Greenpeace, wodurch es in D sehr bekannt wurde.

Ja, ich weiß, ich bin früh dieses Mal, aber ich wollte verhindern, dass eine*r von euch vor mir mit diesem Aufkleber ankommt … 😉

 

Schreibeinladung für die Textwochen 38.39.21 | Wortspende von Werner Kastens

Recht verhalten ist die neue Etüdensaison gestartet, liebe Etüdenfans, -schreiber*innen und -leser*innen, nicht nur ich konnte mich nicht zu einer zweiten Etüde motivieren, auch einigen von euch ging es scheinbar nicht anders. Einige jedoch sind zum Glück jubelnd (schreibend) losgestürmt, andere hingegen sind wohl aus der Sommerpause noch nicht wieder zurück. Es sei ihnen von Herzen gegönnt, es ist ja auch außerhalb der Blogs genug los (leider bzw. Gott sei Dank).

Es sind übrigens inzwischen alle Adventüden eingetrudelt, ich sortiere und überlege, wer wann wohin am besten passt. Auch die ausgelosten und erbetenen Wortspenden bis Ende November sind alle wohlbehalten eingetroffen und werden von mir im nächsten Schritt illustriert 😉

Auf jeden Fall hat der Wortspender der nächsten beiden Wochen uns meiner Meinung nach mit so ungeheuerlich passenden Begriffen versorgt (Gruß ins Ausland, wir haben am Sonntag Bundestagswahl), dass ich schon sehr gespannt bin, was da so alles bei euch sprießen wird … 😉

Los geht es mit der Liste und der Statistik! Gerhard führt sie mit 5 Etüden an, Maren und Christian folgen mit jeweils 4 Etüden.
Insgesamt wurden von 31 Blogmenschen 47 Etüden eingereicht, und ich muss meiner eigenen gelegentlichen Unlust zum Trotz schon sagen, dass ich hoffe, dass da demnächst noch bisschen mehr geht 😉

Also: Danke an euch, die ihr mitgeschrieben, mitgelesen, gelikt und kommentiert habt! Vielen Dank an jede*n, die*der mit durch die teilnehmenden Blogs gegangen ist und kommentiert/diskutiert/gelikt hat, und speziell an Ludwig Zeidler, den Etüdenerfinder, dem wir die Wortspende der letzten beiden Wochen verdankten.

Nach intensiver Diskussion bleibt das Setzen von Inhaltshinweisen (CN/Triggerwarnungen, z. B. in den Schlagwörtern) jedem teilnehmenden Blog freigestellt.

Gerhard von Kopf und Gestalt in meinen Kommentaren: hier
Barbara von der Kulturbowle in meinen Kommentaren: hier
Melina auf Innen-Reise-Wege: hier
Heidi auf Erinnerungswerkstatt: hier
Ulrike auf Blaupause7: hier
Corly in Corlys Lesewelt: hier
Christian auf Wortverdreher: hier, hier, hier und hier
Anja auf Annuschkas Northern Star: hier
Fraggle auf Modern Wolfare: hier und hier
Alice auf Make a Choice Alice: hier und hier
Judith auf Mutiger leben: hier und hier
Werner auf Werner Kastens: hier und hier
Sabine auf Wortgeflumselkritzelkram: hier
Carmen aus der Wortwabe: hier
Monika auf Allerlei Gedanken: hier, hier und hier
Maren auf Ich lache mich gesund: hier, hier, hier und hier
Kain Schreiber auf Gedankenflut: hier
Gerhard auf Kopf und Gestalt: hier, hier, hier, hier und hier
Bernd auf Red Skies over Paradise: hier und hier
Lene auf HerzPoeten: hier
Marion auf Findesatz: hier
Meine (Christiane) auf Irgendwas ist immer: hier
Alice auf Make a Choice Alice: hier
Myriade auf la parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée: hier
Natalie im Fundevogelnest: hier
Gerda von GERDA KAZAKOU: hier
Katharina auf Katha kritzelt: hier
Puzzleblume auf Puzzle: hier
Yvonne auf umgeBUCHt: hier
Torsten auf Wortman: hier
Doro auf DORO|ART: hier

Nachzügler:
Olpo auf olpo run: hier

Die Wörter für die Textwochen 38/39 des Schreibjahres 2021 stiftete Werner mit seinem Blog Mit Worten Gedanken horten. Sie lauten:

Prophezeiung
anständig
verkrümeln.

 

Ab sofort gilt wieder der obligatorische Etüden-Disclaimer. Die bekannte Headline für die Etüden heißt: 3 Begriffe in maximal 300 Wörtern.
Eventuelle Inhaltshinweise (Triggerwarnungen) und die Überschrift zählen NICHT zum Text. Eure Beiträge verlinkt ihr bitte wie gewohnt hierhin und/oder postet den Link unten in einen Kommentar, damit eure Etüden auch ganz sicher von mir und von allen, die es interessiert, gelesen werden können. Wen ich nicht in den Kommentaren/Pings der zugehörigen Schreibeinladung finden kann (das ist hier), der kommt (höchstwahrscheinlich) nicht auf die nächste Liste bzw. muss meckern, ich merke mir nicht, was ich wann eventuell bei wem gelesen habe.
Die Illustrationen unterliegen nach wie vor meinem Copyright. Wie immer behalte ich mir vor, Kommentare zu moderieren, wenn nötig. Wer sich die Illustrationen herunterladen möchte, sollte sie vorher großklicken, danach kann man sie in der Regel downloaden und bei sich wieder hochladen.

Noch Fragen zu den Etüden? Hier habe ich das Kleingedruckte zusammengetragen. Wenn was fehlt – ihr wisst ja.

Die nächsten regulären Wörter gibt es am 3. Oktober 2021.

Habt weiterhin ein schönes Wochenende! Ich wünsche euch viele gute Einfälle und Schreiblust!

 

abc.etüden 2021 38+39 | 365tageasatzaday
Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

abc.etüden 2021 38+39 | 365tageasatzaday
Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

Adventüden 2020 18-12 | 365tageasatzaday

18.12. – C+M+B – 2020 | Adventüden

 

Melchior war außer sich. »Caspar mit seiner dusseligen Kifferei gefährdet unser ganzes Projekt!«
Balthasar ergänzte: »Das war nicht der leuchtende Stern. Das war so ein Experiment von den Ungläubigen mit den von Feuer getriebenen Ballons. Wie die Geschichte damals mit dem brennenden Hollerbusch: Nichts als heiße Luft also!«
»Caspar! Wir ziehen weiter und suchen nach dem guten Stern, der uns zum Messias führen wird«, übernahm Melchior wieder die Führung.

Nach Wochen entbehrungsreicher Reise kamen sie an den Dschebel Musa und machten sich an den beschwerlichen Aufstieg durch die Nebelschwaden zur Elija-Mulde.
»Vielleicht werden wir ja hier über den weiteren Weg erleuchtet!«, meinte Balthasar. »Außerdem wird uns eine Rast guttun, bis sich auch das letzte Kamel für die Weiterreise vollgesoffen hat!«

Tage später.
»Du, Melchior, nachdem wir jetzt sozusagen entschleunigt haben, möchte ich noch einmal den Sinn unserer Reise zur Diskussion stellen.«
»Nun, Caspar, sprich weiter!«, ermunterte ihn Melchior. »Was bedrückt dich?«
»Ist das denn alles wahr, was wir glauben?«, fragte Caspar nach einigem Zögern.
Plötzlich mischte sich Balthasar ein: »Du immer mit deinen albernen Grundsatzdiskussionen! Sind wir denn Glücksritter, die das rosa Lama im Morgenland finden wollen? Wir suchen nach dem Erlöser, kapier das endlich!«
Caspar ließ nicht locker: »Finden wir denn nicht Sinn genug im Klang der Schalmei, im Tanz der Gedanken und den Wirbelstürmen unserer Fantasie und im Minnesang? Welche Haltestangen sucht ihr denn noch, um unser Leben ohne schlechtes Gewissen voll Freude zu genießen?« Er blies genussvoll den Rauch seiner Shisha in die klare Abendluft und zerbröselte dabei gedankenverloren einen Lebkuchen.
Melchior war nachdenklich geworden. »Schau, Caspar, es geht nicht um die Frage angstfreien Genießens. Es geht vielmehr um Verzicht, um Nachhaltigkeit und Seelenhygiene!«
»Also, was machen wir?«, fragte Balthasar nach einer langen Pause.
»Wir halten weiter Ausschau!«, antwortete Melchior, »und warten auf das Wunder der Geburt!«

Autor*in: Werner     Blog: Mit Worten Gedanken horten
Der ersten Teil der Wanderung von C+M+B gibt es hier: hier klicken!

 

Adventüden 2020 18-12 | 365tageasatzaday
Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

Zum Thema Inhaltshinweise/CN/Triggerwarnungen in den Adventüden bitte hier lesen.

Nachdem viele Teilnehmer*innen und Leser*innen das Fetten der vorgegebenen Wörter als störend empfunden haben, wurde darauf verzichtet. In einem Text, der maximal 300 Wörter umfassen durfte, waren (mindestens) drei der folgenden fünfzehn Begriffe zu verwenden:

Etikett, Gin, Käsekuchen, Kuscheldecke, Lebkuchen, Lichtermeer, Märchenbuch, Minnesang, Nebelschwaden, Schlittenfahrt, Semmelknödel, Streicheleinheiten, Wichtel, Wunschpunsch, Zugvogel

Dieser Text erschien zuerst im Rahmen der Adventüden 2020, einem Projekt von »Irgendwas ist immer«.

 

W2 – Ehrenrettung ;-) | abc.etüden

Ihr erinnert euch: der scheinbar unbeschilderte Wanderweg? Ich musste da ein zweites Mal hin und der Sache auf den Grund gehen. Und, Überraschung: Es war mein Fehler! 😉

Nein, es ist nicht so, dass wir Tomaten auf den Augen gehabt hätten. Die Tücke liegt im Detail. Die Tourbeschreibung behauptet: „Tour ist vollständig beschildert/markiert.“ Aha?! Wer lesen kann, hat Vorteile! Wenn man die häufig auftauchenden und durchaus auch mit verschiedenen Buchstabenkombinationen versehenen (keine davon „W2“-ähnlich) handgepinselten gelben Pfeile als besagte Markierung begreift, dann kommt man anhand dieser Pfeile hervorragend durch den Wald und fühlt sich mitnichten in der Wildnis ausgesetzt. Wir sind also beim ersten Mal schlicht zu früh nach Osten abgebogen, was ich im Nachhinein vermutet hatte. Beim zweiten Mal bin ich die Schleifen des Weges alle fröhlich entlanggetrottet und entdeckte nicht nur (vereinzelt) Schilder, sondern stellte auch fest, dass wir den Weg sogar wiedergefunden und begangen, dem Frieden jedoch nicht getraut hatten und schließlich kurz vor knapp endgültig falsch abgebogen waren, um aus dem Wald zu gelangen. Okay, was solls, alles gut.

Das Einzige, was mich ernsthaft wundert, ist die Routeneinstufung als „familienfreundlich“, die Unbedarfte (wie mich) zu falschen Schlüssen verleiten könnte. Ich habe ein junges Paar am Hang getroffen: Er schleppte ein Kleinstkind, sie schob in ultimativer Körperschräglage den dazugehörigen Buggy über Wurzel und Stein nach oben und wirkte nicht wirklich glücklich. Ein undankbarer Job, freundlich formuliert.
Zudem (weit weniger witzig) hatte ich zuvor dabei geholfen, eine Krankenwagenbesatzung in den Wald zu lotsen*, wo eine Elektrorollstuhlfahrerin (mit Mann) unterwegs gewesen und umgekippt war. WTF? Rollstuhl? Hier? Und ich als Wandereinsteiger halte (teilweise) Wanderstiefel für nicht unangebracht? Hm. Ich nenne das Diskrepanz.

Ein Blick auf die Tourbeschreibung offenbart: „Keine Höhenangaben verfügbar.“ Nun. Endmoränengebiet, ich hatte es bereits erwähnt. Ob die noch Landvermesser brauchen? Ich kenne mich jedenfalls jetzt aus.

 

abc.etüden 2020 41+42 | 365tageasatzadayQuelle: Pixabay, bearbeitet von mir

 

Sachetüde für die abc.etüden, Wochen 41/42.2020: 3 Begriffe, maximal 300 Wörter. Die Worte stammen dieses Mal von Werner mit seinem Blog Mit Worten Gedanken horten. Sie lauten: Landvermesser, undankbar, aussetzen.

 

* Die Geschichte ist zu lang für die Etüde, daher hier die Ergänzung/Erklärung: Ich wurde in der Nähe des Heidefriedhofs von einem Mountainbiker aufgehalten, der auf ein Paar getroffen war, von dem die Frau im Elektrorollstuhl saß und mit diesem auf dem Weg aufgrund einer Wurzel umgekippt war. Er sagte, dass sie zwar wieder im Rollstuhl säße und sich in unsere Richtung bewege, jedoch aber schlimme Schmerzen habe und wohl ins Krankenhaus müsse. Er sei dabei, einen Krankenwagen hierher zu lotsen, ob ich helfen würde? Ich war dabei, als er mit der Leitstelle telefonierte und ihnen beschrieb, was er wusste und wohin sie kommen sollten, und er bat mich, zur Straße zurückzugehen und die anrückenden Rettungskräfte zur richtigen Stelle zu schicken.

(Ich kann nicht beurteilen, wie jenes Paar mit dem Elektrorollstuhl auf diesen Weg geraten ist, ich habe nicht mit ihnen gesprochen. Vom Weg abgekommen? Kräfte und Wegbeschaffenheit falsch eingeschätzt? Einfach blauäugig gewesen? Ich weiß es nicht, aber ich habe festgestellt, dass jeder Weg dieser W-Reihe, auf dem ich bisher mehr als ein paar Hundert Meter gegangen bin, sowohl eine sehr einfache wie auch eine anspruchsvolle Bodenbeschaffenheit aufwies, die ich niemandem zumuten würde, der auf fremde Hilfe angewiesen ist.)

Als die Rettungskräfte dann mit voller Kavallerie anrückten, waren glücklicherweise die Verunfallte plus Mann plus Mountainbiker bereits fast auf festem Boden. Er bedankte sich bei mir, dass ich geblieben sei. Ich sagte: Kein Problem, ist doch selbstverständlich, würde mir was passieren, würde ich auch wollen, dass mir jemand hilft. Er nickte, und wir gingen/radelten unserer Wege, jetzt dann wirklich.

Mir geht das nach. Ich fahre an den Straßenrand, wenn ich die Sirene eines Krankenwagens höre, denn schließlich könnte auch ich es sein, die drinliegt, oder jemand, der*die mir nahesteht. Und dann höre oder lese ich von Fällen, wo bei abgestellten Notarztwagen die Radmuttern gelockert werden etc. Von Notärzten und Sanitätern, die angegriffen werden, wenn sie ihrem Job nachgehen und zu helfen versuchen. Keine Einzelfälle.
Und dann … verstehe ich die Welt nicht mehr.

 

 

 

Schreibeinladung für die Textwochen 41.42.20 | Wortspende von Werner Kastens

Da es theoretisch schon Jahresstatistiken geben könnte, liebe Etüdenfans, -schreiber*innen und -leser*innen, könnte man sicherlich daraus ersehen, dass der Zuspruch zu den Etüden im Herbst meist hoch ist. Das freut mich und überrascht mich dennoch immer wieder gleichermaßen – es sind über 60 Etüden zusammengekommen, dass kann nicht daran liegen, dass Deutschland gestern Feiertag hatte!

Auch heute freue ich mich wieder, zwei neue Mitschreiber begrüßen zu dürfen: Maren vom Blog Ich lache mich gesund und Wortman von Wortman. Euch ein herzliches Willkommen bei den Etüdenverrückten, kommt auch bei uns anderen vorbei, nicht nur bei denen, die ihr eh schon kennt … 😉

Es sind 66 Etüden von 33 Blogs zusammengekommen, das ist einfach nur toll. Die Liste führen mit jeweils sechs(!) Etüden Puzzleblume und Gerhard an, danach folgen mit jeweils drei Lea, Ulrike, Sabine, Werner und Kain.

Vielen Dank wie immer an alle, die mitgeschrieben, mitgelesen, gelikt und kommentiert haben! Vielen Dank ebenso speziell an Lea, die Wortspenderin, sowie an jede*n, die*der mit durch die teilnehmenden Blogs gegangen ist und kommentiert/diskutiert hat.

Wie immer bitte ich euch, die Liste zu kontrollieren, ob jede eurer Etüden dort verzeichnet ist oder ob euch sonst was komisch vorkommt. Ich war ein paar Tage weitgehend off und raus aus meiner Alltagsspur, da können sich wirklich Fehler eingeschlichen haben. Ich trage gerne nach, wenn irgendwas nicht stimmt, ihr wisst das, es ist keine böse Absicht.
Bereit für die Liste? Dann los.

Disclaimer: Nach intensiver Diskussion bleibt das Setzen von Inhaltshinweisen (CN/Triggerwarnungen, z. B. in den Schlagwörtern) jedem teilnehmenden Blog freigestellt.

Melina auf Innen-Reise-Wege: hier
Jane auf Blood, Tears, Gold & Minds: hier und hier
Lea auf kommunikatz: hier, hier und hier
Puzzleblume auf Puzzle: hier, hier, hier, hier, hier und hier
Tanja auf Stachelbeermond: hier
Ulrike auf Blaupause7: hier, hier und hier
Myriade auf la parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée: hier
Gerhard auf Kopf und Gestalt: hier, hier, hier, hier, hier und hier
Sabine auf Wortgeflumselkritzelkram: hier, hier und hier
Yvonne von umgeBUCHt: hier und hier
Christian auf Wortverdreher: hier, hier, hier, hier und hier
Anna von Eulenschwinge: hier
Corly in Corlys Lesewelt: hier
Maren auf Ich lache mich gesund: hier
Doro auf DORO | ART: hier
Fraggle auf Modern Wolfare: hier und hier
Judith auf Mutiger leben: hier und hier
Werner auf Werner Kastens: hier, hier und hier
Olpo Olponator auf olpo run: hier
Alice auf Make a Choice Alice: hier und hier
Kain Schreiber auf Gedankenflut: hier, hier und hier
Veronika auf vro jongliert: hier
Katharina auf Katha kritzelt: hier
Ellen auf nellindreams: hier, hier und hier
Monika auf Allerlei Gedanken: hier und hier
Donka auf onlybatscanhang: hier
Wortman auf Wortman: hier
Natalie im Fundevogelnest: hier
Sofie auf Sofies viele Welten: hier
Der Wortschmied in der Wortschmiede: hier
Gerda von GERDA KAZAKOU: hier und hier
Meine (Christiane) auf Irgendwas ist immer: hier
Marion auf Findesatz: hier

Die Wörter für die Textwochen 41/42 des Schreibjahres 2020 stiftete Werner mit seinem Blog Mit Worten Gedanken horten. Sie lauten:

Landvermesser
undankbar
aussetzen
.

 

Auf eure Ideen zu „Landvermesser“ bin ich schon sehr gespannt, muss ich gestehen. Aber warum nicht mal eine kleine Herausforderung?

Selbstverständlich gilt jetzt wieder der übliche öde, blöde Etüden-Disclaimer: Die Headline für die Etüden heißt: 3 Begriffe in maximal 300 Wörtern.
Eventuelle Inhaltshinweise (Triggerwarnungen) und die Überschrift zählen NICHT zum Text. Eure Beiträge verlinkt ihr bitte wie gewohnt hierhin und/oder postet den Link unten in einen Kommentar, damit eure Etüden auch ganz sicher von mir und von allen, die es interessiert, gelesen werden können. Wen ich nicht in den Kommentaren/Pings der Schreibeinladung finden kann (das ist hier), der kommt nicht auf die nächste Liste, ich merke mir nicht, was ich wann eventuell bei wem gelesen habe.
Die Illustrationen unterliegen nach wie vor meinem Copyright. Wie immer behalte ich mir vor, Kommentare zu moderieren, wenn nötig.

Noch Fragen zu den Etüden? Hier habe ich das Kleingedruckte zusammengetragen. Wenn was fehlt – ihr wisst schon.

Die nächsten Wörter gibt es am 18. Oktober. Habt weiterhin ein schönes Wochenende!

Und herzlichen Dank all jenen, die in den letzten Tagen ihr Wissen zum neuen bzw. zum Auffinden des alten („klassischen“) Editors geteilt haben! Wie ihr alle hätte ich meine Einträge auch mit dem neuen irgendwie hinbekommen, aber ich hab es doch gern, wenn jedes Wort so sitzt, wie ich das möchte, und ich weiß, bei Formatierung liegt die Tücke extrem im Detail … danke!

 

abc.etüden 2020 41+42 | 365tageasatzadayQuelle: Pixabay, hier und hier, bearbeitet von mir
abc.etüden 2020 41+42 | 365tageasatzadayQuelle: Pixabay, bearbeitet von mir