Du gleichst dem Geist, den du begreifst.
(Johann Wolfgang von Goethe)
Ich spreche mit einer guten Freundin darüber, dass mir andere mit ihren Eigenheiten und Starrköpfigkeiten gerade ziemlich auf den Keks gehen, und sie fängt an zu lachen und sagt: „Es kann aber nicht sein, dass du selbst auch ein kleines bisschen anstrengend bist?“
Später denke ich darüber nach. Natürlich habe ich genauso meine Ecken und Macken, meine Verletzlichkeiten, Kleinlichkeiten, Ängste und Sturheiten. Lebenslang erworben, das eine oder andere durchaus mit Stolz und Hingabe gepflegt. Manchmal begreife ich bitter und denke: oh, das hättest du lieber nicht (von dir) gewusst. Aber es anzuerkennen, es zu integrieren ist das eine, das bedeutet nicht, dass ich dazu verdammt bin, ewig in dieser Schiene zu fahren. Und es heißt auch nicht, dass jemand, der mich nervt, deswegen nicht mehr mein Freund ist.
Freunde sind was anderes. Meist fällt mir erst lange nachdem mein Herz mir signalisiert hat, dass es sich hingezogen fühlt, auf, dass dieser für mich so faszinierende Mensch ein Querkopf, eine Grenzgängerin ist. Weil ich es einfach normal finde, dieses Eigen-Sein. Vielleicht anders als ich selbst, aber normal. Weil mir das Anderssein keine Angst macht.
Von daher: jo, da ist was dran. Und ich möchte nie aufhören, zu begreifen.
Quelle: Pixabay
Ja
Feine Erkenntnis Sätze / ich mag sie / auch wenn ich fuer mich immer wieder erkennen muss
das es verdammt anstrengend ist diese Eigenheiten als die eigenen akzeptiert zu wissen.
Wie oft würde ich schon gezwungen im Gleichlauf der Masse zu sein.
Als folge:
Ausbruch
Ins eigene
Aufrecht es zu Leben.
Abseits aller geforderten / du musst so. Du musst so.
Danke
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Immer wieder den Mut aufzubringen, diesem inneren Müssen zu folgen, ungeachtet aller Verletzungen … sehr bittersüß.
Ich danke dir.
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und es ist überhaupt nicht schlimm, auch ein wenig anstrengend zu sein. ❤
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Überhaupt nicht! Das Problem bei so was ist immer die Grenze 😉
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Deine Freundin macht den „klassischen“ Gegenvorwurf. Der bringt dich von deinen Gefühlen weg zu reinem Verstand.
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Ja und nein. Nein in diesem Fall, weil ich mich dadurch liebevoll an „Gleich und gleich gesellt sich gern“ erinnert fühlte, was mir sofort einleuchtete.
Du hast recht, da habe ich den Bogen nicht gut gespannt.
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