Komm in den totgesagten park und schau
Komm in den totgesagten park und schau:
Der schimmer ferner lächelnder gestade
Der reinen wolken unverhofftes blau
Erhellt die weiher und die bunten pfade
Dort nimm das tiefe gelb das weiche grau
Von birken und von buchs · der wind ist lau
Die späten rosen welkten noch nicht ganz
Erlese küsse sie und flicht den kranz
Vergiss auch diese letzen astern nicht
Den purpur um die ranken wilder reben
Und auch was übrig blieb von grünem leben
Verwinde leicht im herbstlichen gesicht.
(Stefan George, Komm in den totgesagten park und schau, aus: Das Jahr der Seele, 1897, Infos bei Wikipedia, Online-Quelle)
Herbstgefühl
Müder Glanz der Sonne!
Blasses Himmelblau!
Von verklungner Wonne
Träumet still die Au.
An der letzten Rose
Löset lebenssatt
Sich das letzte, lose,
Bleiche Blumenblatt!
Goldenes Entfärben
Schleicht sich durch den Hain;
Auch Vergehn und Sterben
Deucht mir süß zu sein.
(Karl Friedrich von Gerok, Herbstgefühl, 1860, Online-Quelle)
Der Herbst des Einsamen
Der dunkle Herbst kehrt ein voll Frucht und Fülle.
Vergilbter Glanz von schönen Sommertagen.
Ein reines Blau tritt aus verfallner Hülle;
Der Flug der Vögel tönt von alten Sagen.
Gekeltert ist der Wein, die milde Stille
Erfüllt von leiser Antwort dunkler Fragen.
Und hier und dort ein Kreuz auf ödem Hügel;
Im roten Wald verliert sich eine Herde.
Die Wolke wandert übern Weiherspiegel;
Es ruht des Landmanns ruhige Gebärde.
Sehr leise rührt des Abends blauer Flügel
Ein Dach von dürrem Stroh, die schwarze Erde.
Bald nisten Sterne in des Müden Brauen;
In kühle Stuben kehrt ein still Bescheiden
Und Engel treten leise aus den blauen
Augen der Liebenden, die sanfter leiden.
Es rauscht das Rohr; anfällt ein knöchern Grauen,
Wenn schwarz der Tau tropft von den kahlen Weiden.
(Georg Trakl, Der Herbst des Einsamen, 1915, Online-Quelle)
Quelle: Pixabay
Ja, ich bin wieder zurück. Irgendwann heute schaue ich bei euch vorbei, es war gestern/letzte Woche nur alles bisschen viel.
Kommt ihr unterdessen gut in die neue Woche!
In diesem Jahr ist es besonders farbenprächtig!
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Findest du? Kann ich zumindest vom Norden hier nicht unbedingt sagen. Aber vielleicht kommt da ja noch was.
Liebe Grüße
Christiane
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Dann ist es nachts bei euch noch nicht kalt genug. Kommt sicher noch. 🙂
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Ist es nicht, hast recht. Schöne neue Woche dir!
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Eine melancholische Herbstlese hast Du ausgesucht, passt noch gar nicht zu dieser täglich hier strahlenden Herbstsonne mit Sommertemperaturen. Durch die Trockenheit fällt hier die Herbstverfärbung aus, die Blätter werden gleich braun, nur einige Sträucher leuchten, also bunt wird der Herbst hier leider nicht.
Es sind wieder drei so unvergängliche Gedichte, die man immer wieder lesen kann und möchte.
Dir , liebe Christiane, einen herzlichen Gruß vom Dach, Karin
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Ich war auf der Heimfahrt überrascht, liebe Karin, wie bunt die Bäume doch waren, ich hatte sie mir brauner (und vielleicht auch schon kahler) vorgestellt. Aber hier bei mir sind die Wälder noch nicht so weit, vielleicht war es wirklich noch nicht kalt genug. Ich hoffe, dass es bald Regentage gibt.
Ja, es sind melancholische Gedichte, die meisten Herbstgedichte sind melancholisch oder besingen die Freuden der Ernte. Letzteres war mir zu penetrant. 😉
Und auch ja, unvergängliche Gedichte, hoffentlich.
Einen herzlichen Gruß an den entzückenden Fellträger und dich auf dein Dach!
Christiane, völlig im Buchmessen-Nachfiebern
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Was hast Du denn mitgebracht, liebe Christiane?
Ich bin neugierig *schmunzel*
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Eine Klangschale 😉
Zu was sonst fährt man auf die Buchmesse?!
(Ja, unter anderem.)
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*lach*, na ja, ich dachte, zu dem einen Buch, das Du schon hast noch eines dazu 🙂
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Ich kann es nicht leugnen … 😉
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hätt mich doch auch gewundert 🙂
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😉
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Das Trakl-Gedicht zirkuliert mir im Blut – immer noch, seit meiner Jugend. Wort für Wort, Bild für Bild.
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Oh, wirklich? Na, das freut mich jetzt aber sehr, dass ich ein dir so wichtiges Gedicht ausgesucht habe!
(Mir geht es ähnlich mit Rilkes „Herbsttag“, den ich liebe, seit ich ihn kenne, und lange schon, bevor mir klar wurde, dass dieses Gedicht ein „Gassenhauer“ ist.)
Hab einen schönen Montag!
Liebe Grüße
Christiane
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da kannst du dich freuen – wenn du die beiden Endzeilen vergleichst, verstehst du das andere Lebensgefühl.
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Ich lasse es einsinken.
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Schön, dass du wieder da bist und für die schönen Herbstgedichte sorgst. Bei uns ist es sommerlich warm, gelb und braun und bunt und ich denke, ein kräftiger Herbststurm und Regenguss könnten die bunte Prcht vernichten. Daher sollten wir jeden Sonnenstrahl nutzen und auskosten.
Ein gutes Ankommen und Einleben und herzliche Grüße zu dir!
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Hier färben sich die Wälder erst langsam, liebe Anna-Lena, und sommerlich warm ist es auch, ich war heute mit der Kamera draußen. Bin gespannt, was das noch gibt. Ich freue mich schon auf nebelverhangene Regentage.
Ein gewisser Fellträger hatte zu meiner Abwesenheit eine Menge anzumerken. Aber jetzt ist seine Dosen- und Türöffnerin ja wieder zu seiner Verfügung … 😉
Liebe Grüße
Christiane
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Nebel und Regen werden sicher kommen, liebe Christiane 🙂 .
Das hätte ich unserem Mops mal anbieten sollen, der würde mich mit dem Allerwertesten nicht ansehen. Aber solange das Herrchen ihm nicht von der Seite weicht, darf das Frauchen mal eigene Wege gehen …
Sei auch gegrüßt,
Anna-Lena
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Ja, es ist komisch, das hört man oft, dass Tiere sich an den einen Teil des Paars fester binden als an den anderen. Sei froh, dass euer Mops dich duldet 😉
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😆 Das werde ich ihn gleich mal fragen, wer hier wen duldet 😆 !
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Ich diskutiere mit meinem regelmäßig aus, wer hier die Oberkatze ist 😉
(Vermutlich liegt das Geheimnis darin, dass wir beide denken, wir hätten gewonnen.)
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Das werde ich mir mal merken … 🙂
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😀
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Trakl hat mich wirklich gepackt, habe ich bestimmt seit meiner Schulzeit nicht mehr gelesen.
Komm‘ gut in diese Woche, und hoffentlich lässt der Stress wieder ein wenig nach.
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Ja, der ist auch toll, das denke ich auch. Ich frage mich gerade, ob ich ihm schon zu Schulzeiten begegnet bin. Vermutlich nicht, was gut war.
Freut mich, dass er dich so berührt hat.
Liebe Grüße
Christiane
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Da bin ich mal zum Gegenbesuch… Der Trakl gefällt mir von den dreien am besten – schon der Start ist doch klasse, ich kannte natürlich keines der drei Werke!
Und ja, die Farben und das Licht ist in diesen Tagen mehr als faszinierend. Und in den Gärten summt und brummt es ohne Ende.
Sonnige Grüße in den Norden.
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Nur zur Einordnung: Bekannt ist ebenfalls Stefan George, besonders das Gedicht, das ich zitiert habe. Trakl ist eine andere Nummer, dies Gedicht ist schon posthum erschienen, er hatte ein kurzes heftiges Leben und ist im 1. Weltkrieg gestorben (Wikipedia, guckst du).
Schön, dich wieder mal hier zu begrüßen. Hast recht, hier summt und brummt das Getier auch noch wie blöd, ich war gestern mit der Kamera unterwegs.
Liebe Grüße und dir einen guten Tag
Christiane
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Oha, danke für den Hinweis… und da fällt mir ein, da kam von Sonntag auf Montag in der ARD eine Verfilmung davon… zu spät. Mal sehen, vielleicht gibt die Mediathek noch was her.
Spätabendgrüße!
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Stefan George ist mir von den dreien mit seinen Worten hier der liebste, liebe Christiane.
Sein Name und der GeorgTrakl, die beiden kannte ich natürlich gut, aber Friedrich Karl von Gerok ist mir ganz unbekannt. Da muß ich ubedingt mal nachsehen, was ich von ihm finden kann.
Spaßeshalb habe ich eben mal bei mir nachgesehen und stelle fest, in wortbehagen gibt es unzählige Herbstgedichte, lustig, launig und schwermütig melancholisch.
An der Bergstraße ist jetzt schon alles bunt, kunterbunt und wunderbunt und gerade heute morgen konnte ich es wieder sehr deutlich sehen und fotografieren.
Liebe Nachmittagsgrüße von Bruni
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Hier färbt es sich entschlossen auch immer bunter, liebe Bruni, ich war gestern mit der Kamera unterwegs.
Den Herrn von Gerok kannte ich auch nicht, muss ich zugeben.
Liebe Grüße
Christiane
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