Ich gestehe, ich bin keiner großer Poetry-Slam-Freund. Leute, die sich professionell (oder unprofessionell, noch schlimmer) öffentlich aufregen, sind mir meist unsympathisch, dazu gehören oft auch Politiker und Comedians. Ich bin auch kein guter Fremdschämer.
Gestern Abend nun stieß ich im Blog meiner Blogger-Freundin Petra Schuseil, die sich gerade auf Schreibreise auf Zypern befindet, auf eine „Liebeserklärung an den Norden“. Von einer Norddeutschen, mitgeschnitten im Juni 2015 in Deggendorf (Niederbayern), eine jedenfalls am Anfang noch leicht unsichere Frau namens Mona Harry. Das mit der Verlegenheit legt sich dann aber sehr schnell, und dann geht’s los (ab 1:30), alter Schwede!
Liebe Südlichter, solltet ihr euch jemals gefragt haben, warum wir „unseren“ Norden lieben und uns in „eurem“ Süden nicht so ganz heimisch fühlen (wollen oder können), dann hört mal rein: „… stell deinen Blickwinkel neu ein. Deine Kleider sollen fortan aus Seemannsgarn sein. Wirf deine Netzhäute aus, um zwischen den Wellen nach neuen Sichtweisen zu fischen.“
Mona Harry hat damit abgeräumt und das Video ist viral gegangen, mit allen Folgen. Ich wusste das natürlich alles nicht, aber es wundert mich kein Stück, dass alle möglichen Leute und Institutionen aufgesprungen sind. Dies hier ist die Originalversion des Videos, in dem sie dem Publikum erklärt, was der Norddeutsche an Süddeutschland nicht liebt – wobei ich nicht weiß, ab wo bei ihr Süddeutschland anfängt, für viele Nordlichter spätestens ab Höhe Kassel. Der Harz ist auf jeden Fall schon nicht mehr norddeutsch. Wegen der Berge, genau.
„… dass Wind auch bloß Himmel ist, der sich Hautkontakt traut.“ Hier traut sich der Himmel gerade noch mehr: Es regnet (endlich).
Habt einen schönen Tag!
Gefällt mir sehr gut!!Und ich hab sie sogar verstanden, was ja nicht selbstverständlich ist. Ich bin ja ein Nordfan, allerdings wäre mir nicht eingefallen Deutschland schon als Norden zu bezeichnen 🙂
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Es gibt ernst zu nehmende Aussagen, wonach die Norddeutschen von der Mentalität her näher an den Skandinaviern wären als an den Süddeutschen. Ich kann das weder bestätigen noch falsifizieren, aber einen (großen) Unterschied gibt es sicherlich. Ich hoffe, du kannst deine Norddeutschland-Reisepläne umsetzen 😁
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Diese Mentalitätsunterschiede sind schon ein spannendes Thema ….. Ich hoffe so ab März oder April langsam wieder reisefähig zu werden …..
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Ich kenne diverse Aussagen, dass Hüften viel unproblematischer als Knie seien. Ich würde aber auch kein Risiko eingehen wollen, solange der Untergrund noch rutschig sein könnte. …
Ich frage mich oft, wenn Mentalitätsunterschiede im gleichen Land schon so ein Thema sein können, wie bekommen interkulturelle Beziehungen das dann hin?
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Man muss extrem open minded sein, aber wer ist das schon immer …….
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Wie recht Du doch hast, liebe Christiane!
Ganz ehrlich? Es funktioniert auch nur an der Oberfläche, mit wahnsinnig viel gutem Willen, mal dort und mal hier und Toleranz auf allen Seiten und nun zeige mir mal den Menschen, der die Toleranz für sich gepachtet hat. Auch der Toleranteste hat seine Schwächen.
Aber wir sollten uns weiter bemühen, denn am Ende, das hoffentlich auch ein Anfang sein kann, da mischen wir uns, so wie sich Germanen mit Römern mischten, Hugenotten mit Preußen *g* und die Vermischung bringt dann einen Menschentyp hervor, der wie neu ist und hoffentlich über die Maßen gut und aufrichtig zu sich selbst und allen anderen auch…
(Hilfe, Bruni, so offen wolltest Du doch gar nicht sein 🙂 )
Die verdammt gute Slammerin hat mich verführt, liebe Christiane
Mit lieben Grüßen von mir
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„Es ist kompliziert.“ Das ist auch meine Erfahrung, liebe Bruni, in der Kurzfassung. Allerdings ist es auch bereichernd und lehrreich. Nun ja.
Liebe Grüße, freut mich, dass es dir gefällt 😉
Christiane
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Und Humor braucht es auch von allen Seiten, über sich selbst lachen können vor allem.
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Humor hilft fast immer 😏
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Allerdings ist es auch bereichernd und lehrreich
So sehe ich es auch und schon deshalb ist es wichtig, daß wir uns zusammenreißen, damit es gelingern möge!
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Hand drauf, Bruni! 😁👍
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Machen wir!
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😀
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🙂
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Ich bewundere die Leute, die so gut dichten und das dann vortragen können! Toll!
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Ja, die Worte zu finden und so zu setzen, das bewundere ich auch. Wie gesagt, der Vortrag ist nicht so meins, aber die Kunst erkenne ich an.
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Das spricht für dich, dass du das anerkennen kannst!
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Danke 🙂
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vor allem junge Frauen, die ich zunächst im Blick habe … zuerst Julia Engelmann und nun Mona … es ist wie eine Rolle lernen habe ich mir erzählen lassen … ganz viele Male abschreiben … und dann performen! Einfach nur großartig. Da bin ich ganz bei Dir.
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Hallo Christiane, ja schön, dass dir dieser Poetry Slam mit Mona so gut gefällt, dass Du ihn hier vorstellst. Diese Liebe zu ihrer Heimat Norddeutschland! Das hat natürlich gehörig was bei mir gemacht auch wenn ich jetzt nicht so ne norddeutsche Sprotte bin … da hab ich viel übertragen auf Frankfurt … und ich texte noch drumherum.
Ich hatte Tränen in den Augen so sehr hat mich ihr Können berührt und das was sie erzählte … diese Wortgewandtheit!
Hab*s schön! Herzlich. Petra
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Ja, sie trifft nicht nur auf den Punkt, was auch mir hier oben so gefällt, sondern auch das, was mir im Süden oft nicht gefällt bzw. nicht gefallen hat. Ich dachte immer, das wäre halt was Subjektives, das ginge nur mir so, und war SEHR begeistert, dass es anderen auch so zu gehen scheint 😉
Ganz herzlich Grüße an dich und noch mal vielen Dank, ohne dich wäre der an mir bestimmt vorbeigegangen!
Christiane
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Am besten gefällt mir der Satz „Das Stroh eurer Köpfe haben wir auf den Dächern“.
Super Slam. Danke.
Es grüßt DieReiseEule
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Ist das nicht großartig? Ich musste so lachen. Nicht nur an der Stelle.
Danke dir!
Liebe Grüße
Christiane
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Tatsächlich. Großartig!
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Hach … und wieso bin ich nur im Süden gelandet 😉
Danke, liebe Christiane, für diese feine Liebeserklärung an den Norden, die ich unterschreibe.
herzliche Grüße, Ulli
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Tja, warum? Der Norden ist freundlich zu Einwanderern, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, vor allem, wenn sie sich so willig mit dem „Fischköppe“-Virus infizieren lassen 😉
Herzlich zurück
Christiane
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Ich habe mich noch immer im Norden am wohlsten gefühlt – nun ist aber meine ganze Familie hier gelandet und ich hadere immer wieder mit dem Fortgang, obwohl es meine Seele so sehr wünscht …
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Man setzt Prioritäten, es bleibt nicht aus, und es ist ja auch gut so. Vielleicht kommt die Zeit erst noch, wo es sich für dich richtig anfühlt, einen so großen Ortswechsel zu vollziehen. Ich wünsche dir jedenfalls, dass du deinem Herzen folgen kannst und das (für dich) Richtige tust, und ich würde nie behaupten, dass Entscheidungen einfach sind …
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Noch immer geht die Familie vor. Ich habe ja versucht ins Wendland zu gehen, du weißt es bestimmt noch, aber diese Traurigkeit von all den Lieben so weit weg zu sein war stärker und ich bereue es auch nicht. Nur meine Sehnsucht nimmt sich manchmal Raum, wie bei diesen Beitrag!
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Klar erinnere ich mich. Und ich kann Sehnsucht immer verstehen. Irgendwie. Und wie man sich dabei fühlt. 😏
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🙂 ich muss grad schmunzeln, irgendwas ist ja immer und nach irgendwas scheint man sich auch immer, mal mehr, mal weniger zu sehnen … vielleicht ist das auch gut so, weil es „uns“ nicht stillstehen lässt?!
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Wenn das so ist, dann finde ich es gut, aber ich denke, dass bei vielen die Sehnsucht nicht genügt, sie aus dem Stillstand zu holen. Hm.
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Stimmt, es gibt auch das Jammersehnen 😉 🙂
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Eben. 😉
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Liebe Christiane. Danke für’s Teilen des Videos. Ich war erst skeptisch, aber der Slam hat mir sehr gut gefallen. Ich liebe das Meer, ob Ostsee oder Atlantik, und konnte bei der Dame diese Liebe auch fühlen. Eine tolle Liebeserklärung an den Norden. LG, Susanne
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Mir ging es wie dir, ich war auch erst sehr skeptisch und dann sehr begeistert. Freut mich, dass der Funke auch bei dir übergesprungen ist! 😁
Liebe Grüße
Christiane
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Mittlerweile lerne ich, mich auch mal Dingen zu öffnen, die ich nicht kenne. 😁
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Eben, warum nicht 😁
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Man lernt nie aus, zum Glück. 😊
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👍👍👍
Stimmt.
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Danke Christiane für diesen Beitrag!
Ja Mona ist einzigartig, absolut super. Sie war in den letzten beiden Jahren auf der Hallig Langeneß im Schafstall (ist auf der Hallig die Event-Location) beim jährlichen Festival „Kultur auf den Halligen“. Unbeschreiblich!
Schönen Gruß,
Helmut
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Hallo Helmut, bisher kenne ich die Halligen nur von Land aus. Deine Seite und deine Fürsprache machen Lust, diesen Zustand zu ändern, vielen Dank dafür!
Herzliche Grüße
Christiane 😀
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Wirklich ein Ohrenschmaus, im wahrsten Sinne. By the way, ist diese Mona Harry obendrein sehr sympathisch in ihrer Ausstrahlung.
Liebe Grüße aus dem mittleren Flachland 🙂 .
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Ja, ist sie, finde ich auch.
Wie „norddeutsch“ fühlen sich eigentlich die Leute in deiner Ecke, bzw. was heißt „mittleres Flachland“?
Vergnügte Grüße
Christiane
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Wenn man die eiszeitlichen Hinterlassenschaften hier bei uns mal weglässt, liegen wir doch als plattes Land ziemlich nah an den Mittelgebirgen. Somit betrachte ich mich weder dem Norden noch dem Süden zugehörig, sondern einfach eher mittig.
Liebe Grüße zurück
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Ah, okay, danke. Ich hab mich das nämlich echt gefragt. 😉
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Klasse und so locker & leicht, mit Witz und Spaß. Selbst nach Jahren bin ich noch angespannt, vor größerem Publikum zu sprechen, auch wenn es routinierter wird. Und schön, wenn man sich dort auch wohl fühlt, wo man verwurzelt ist (gilt auch für Flachwurzler 😉)
LG aus dem wilden Süden!
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Dass du so was überhaupt kannst, lässt meinen Respekt vor dir ins Unermessliche steigen. Und natürlich hast du recht mit den Wurzeln.
Liebe Grüße zurück
Christiane
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Manchmal springt man eben ins kalte Wasser 🚿 oder man wird gesprungen…
Die Liste der Eigenschaften, die mir fern sind, ist sicher länger…
Jetzt lass ich mich noch ein wenig akustisch berieseln, der Tag war hektisch…
(‚Manics‘ – Tell me your truth…)
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Mir ist es so egal, ob ich perfekt bin. Geht eh nicht, schon aus Prinzip.
Hab einen wunderbaren entspannten Abend!
😼
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