Du bist mein Land
Du bist mein Land,
ich deine Flut,
die sehnend dich ummeeret;
du bist der Strand,
dazu mein Blut
ohn Ende wiederkehret.
An dich geschmiegt,
mein Spiegel wiegt
das Licht der tausend Sterne;
und leise rollt
dein Muschelgold
in meine Meergrundferne.
(Christian Morgenstern, Du bist mein Land, aus: Und aber ründet sich ein Kranz, 1902, Online-Quelle)
Nur dich
Der Himmel trägt im Wolkengürtel
Den gebogenen Mond.
Unter dem Sichelbild
Will ich in deiner Hand ruhn.
Immer muß ich wie der Sturm will,
Bin ein Meer ohne Strand.
Aber seit du meine Muscheln suchst,
Leuchtet mein Herz.
Das liegt auf meinem Grund
Verzaubert.
Vielleicht ist mein Herz die Welt
Pocht –
Und sucht nur noch dich –
Wie soll ich dich rufen?
(Else Lasker-Schüler, Nur dich, aus: Gesammelte Gedichte, 1917, Online-Quelle)
Lied vom Meer
Capri. Piccola Marina
Uraltes Wehn vom Meer,
Meerwind bei Nacht:
du kommst zu keinem her;
wenn einer wacht,
so muß er sehn, wie er
dich übersteht:
uraltes Wehn vom Meer
welches weht
nur wie für Ur-Gestein,
lauter Raum
reißend von weit herein…
O wie fühlt dich ein
treibender Feigenbaum
oben im Mondschein.
(Rainer Maria Rilke, Lied vom Meer, Der neuen Gedichte anderer Teil, 1918, Online-Quelle)
Quelle: Pixabay
Ich bin ja davon überzeugt, dass jede*r so was wie sein „inneres Meer“ hat. Ich jedenfalls habe gerade Sehnsucht nach meinem.
Kommt gut in und durch die neue Woche!
Inneres und äußeres Meer – könnte ich jetzt auch gut vertragen😊
Hab einen guten Start☕🌞
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An der Küste (Nordsee) ist es jetzt stürmisch, saukalt und ungemütlich. Das sieht nur in Kitschfilmen gut aus, da, wo dann nach einem „erfrischenden“ Spaziergang wie von selbst heißer Kakao mit Sahne auf dem Tisch steht und alle trocken und fröhlich sind.
Ich bin sehr versucht, rauszufahren 😁
Liebe Grüße, eine gute Woche auch dir
Christiane 😀🐱☕🍪👍
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Oh, ich liebe das raue und stürmische, da ich allerdings aktuell immer noch das Bett hüte, verzichte ich auf Meer und zaubere mir statt dessen einen heißen Tee😷🍵
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Oh, du Arme, immer noch?
Gute Besserung, gern auch schnell, falls gewünscht 😉
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Ja, leider immer noch, schnelle Besserung ist erwünscht😉😷😁
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Dann selbstverständlich!!! 😁👍👍👍
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Danke dir😷🍵😁
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Och, Armes 🤗
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Ach, das würde ich an deiner Stelle unbedingt machen !!
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Ich denke ernsthaft darüber nach. Aber eigentlich ging es mir um das Gefühl, nicht um die Ausfahrt.
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Das reale Erleben verstärkt doch aber das Gefühl…. Meistens zumindest
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Deswegen denke ich ja auch darüber nach. Die Realität des „äußeren Meeres“ entspricht momentan nicht dem „inneren Meer“, aber ja, es würde das Gefühl verstärken.
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Interessante Idee: das innere Meer. Ich mag das äußere, aber ich spüre innen drin nichts dergleichen. Da sind eher Berge und Täler, vielleicht noch reißende Bäche, aber falls in mir ein Meer wäre (was ich nicht glaube), ist es wohl das Eismeer, total zugefroren und absolut bewegungslos. Nicht einmal Eisschollen türmen sich darauf für die inneren Pinguine.
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Interessante Idee: dass jemand kein „inneres Meer“ hat, nur Land. Ich habe eine komplette Landschaft, so viel ist sicher.
Das ist mehr so ein Gefühl, ich kann dazu eigentlich nichts sagen.
Hab eine gute Woche, liebe Elke.
Liebe Grüße
Christiane 😀🐱☕🍪👍
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Der Meerwind bei Nacht, ja, das hat was.
Guten Start in den Tag!
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Ja, nicht? Ob innen oder außen.
Auch dir einen guten Start!
Liebe Grüße zurück
Christiane 😀🐱☕🍪👍
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Das Konzept der Ummeerung gefällt mir 🙂
Dir eine erfolgreiche Woche.
VG, René
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Mir auch 😉
Auch dir eine gute Woche!
Liebe Grüße
Christiane 😀🐱☕🍪👍
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Schöne Vorstellung, das Meer in sich zu tragen.
Komm gut in die Woche.
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Ich möchte nicht ohne leben.
Auch dir eine gute Woche, danke!
Liebe Grüße
Christiane 😀🐱☕🍪👍
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Ich bin eher ein Freund von der Meeresstille auf dem Foto, dem sanften Geplätscher der Wellen und Wogen. Aufgewühlte, stürmische, zerstörerische Meeresgewalt macht mir Angst, ein Spaziergang an der Nordsee wäre jetzt Strafe für mich. Als Metapher für die Liebe eignet es sich natürlich vortrefflich – Liebeswogen …..wiegend oder zerstörerisch.
Einen lieben Gruß vom Dach und ein Dankeschön für Deine Auswahl, Karin
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Ich liebe beides. Und jedes zu seiner Zeit.
Wie geschrieben, die Nordsee ist jetzt im Wesentlichen ungemütlich. 😉
Herzliche Grüße auf dein Dach
Christiane 😀🐱☕🍪👍
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Das innere Meer, o ja. Gefühl ist gleich Meer. Abgründig, aufgepeitscht, glänzend fröhlich, bitter, wütend, schäumend, lächelnd, ausgesetzt den Stimmungen (emotions), die manchmal wie Stürme in es hineinfahren.
Mir scheint, Rilke hat keinen Bezug zum Meer. Jedenfalls spüre ich ihn in diesem Gedicht nicht. Anders Morgenstern, wenngleich ein eher verklärtes Bild von Land und Meer in der Umarmung und gegenseitigen Belebung. Else Lasker-Schüler kommt meinem Meer-Gefühl sehr nahe
(„Immer muß ich wie der Sturm will,
Bin ein Meer ohne Strand.
Aber seit du meine Muscheln suchst,
Leuchtet mein Herz.“).
Ich habe übrigens meine erste Meeres-Lyrik als Jugendliche (17.jährig) geschrieben, auf englisch, denn auf Deutsch schien mir das Vokabular verbraucht. Ich erinnere mich, dass ich das Meer ganz altmodisch shakespearisch ansprach als…though sea that once I loved“, darin ich selbst „a decaying fish“, und die letzten Zeilen: „you devoured me, now digest“. Leider hab ich alles weggeworfen.
Eine schöne Woche, vielleicht sogar mit Meer, wünsche ich dir, liebe Christiane!
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Ja, Rilke hebt das Meer auf eine schon fast abstrakte Ebene, das habe ich auch gedacht, als ich die drei zusammengestellt habe. Morgenstern verklärt, das empfinde ich auch, aber mir war gerade so, als ich es las. Und Else Lasker-Schüler ist sehr eigen und lässt sich schwer vergleichen, sie sticht immer raus – und entweder es passt, oder es passt eben nicht.
Hochinteressant, dein Meeresgedicht. Ich mag Englisch (aber nicht schreiben) aus einem ähnlichen Grund: Ich muss mich noch viel mehr um die Wörter bemühen, dadurch tauche ich tiefer in den Text ein …
Eine schöne Woche auch dir! Ich sehe mich eher nicht ans Meer fahren, aber die Sehnsucht ist gerade groß …
Liebe Grüße
Christiane 🙂
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Dir auch eine gute Woche liebe Christiane und danke für diesen kleinen Meeres-Ausflug ❤
Liebe Grüße
Nicole
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O bitte, sehr gern, freut mich!
Liebe Grüße
Christiane 🙂
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Wie ich es mag mit deiner Auswahl von Gedichten in die Woche zu starten, liebe Christiane! Heute ist es mal nicht Rilke, seine Zeilen wirken auf mich eher distanziert, denn wirklich mit dem Meer verbunden. So anders bei Morgenstern und Lasker-Schüler, dort schwingen und wellen das innere und äußere Meer gemeinsam.
Ich wünsche dir eine gute Woche und grüße dich herzlich,
Ulli
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Du bist, was mich nicht wundert, wieder mal in Übereinstimmung mit Gerda, was Rilke angeht 🙂. Ich habe ihr dort geantwortet.
Hab auch du eine erfolgreiche Woche und möge alles gelingen, was du dir wünschst!
Liebe Grüße
Christiane 🙂
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Danke Christiane! Dass Gerda ähnlich empfunden hat, habe ich erst im Nachhinein gelesen, da ich es ja möglichst vermeide erst die Kommentare der anderen zu lesen, meins frei bin.
Nun aber ab in die Puschen, der Tag wartet nicht auf mich Klüngelliesel 😉
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Ja, dein Kommentar und meiner zu Gerda waren wohl ziemlich gleichzeitig.
Dir Gutes! 🙂
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„Ummeeret“ finde ich eine großartige Wortschöpfung.
Irgendwie klingt in diesen Gedichten viel Sehnsucht mit, finde ich.
Obwohl ich nicht am Meer lebe, war ich zu Besuch an Nordsee, Ostsee und Atlantik, im Winter wie im Sommer, am Festland und auf Inseln – es verliert nie seinen Zauber.
Kommt gut in die neue Woche!
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O ja. Sehr viel Sehnsucht. Sehr viel. Und auch ja, der Zauber des Meeres, hach … Du siehst, meine Gedichtauswahl war heute emotional diktiert 😉
Auch dir eine gute Woche!
Liebe Grüße
Christiane 😁☕👍
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Morgensterns Gedicht ist schon ganz besonders! Fast könnte es einen schaudern auch.
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Es ist sehr intensiv, ja. Meinst du das mit „schaudern“?
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Ja, durchaus!
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😀👍
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Lasker-Schülers Gedicht duftet auch schön, es schwingt in ähnlicher Weise wie das von Morgenstern!
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Das sehe ich ähnlich, wobei ihre Bilder differenzierter und tiefer sind. Sie ist nicht jedermanns Sache, weil sie so unbedingt ist.
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DA bin ich Novize 😀
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Stimmt, sie ist immer unbedingt! *g*
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Rilke personifiziert das Meer nicht. Ist das Gedicht deswegen unangemessen? Meer kann gewaltig/unbeugsam, wie schiebende Masse sein.
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O ja, das stimmt. Bei Rilke muss man sich immer fragen (na ja, wenigstens oft), worüber er eigentlich wirklich spricht. Über das Meer? Mitnichten, oder? Er nimmt das Meer als Metapher. Aber wofür? Und kann man das in Worte fassen?
Unangemessen finde ich das nicht, es gibt ja keine Zielvorgabe.
Wenn, dann habe ich einen Fehler gemacht, indem ich ein abweichendes Gedicht in diese Reihe gestellt habe.
Liebe Grüße zum Abend
Christiane 😁🐱🍷👍
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Könnte man so sehen oder auch nicht.
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Ohhhhhhhhh, ist das schön, das ist einmal ein Gedicht, das mir so richtig unter die Haut geht und noch ein Stück tiefer. „Du bist mein Land“ ❤ ❤
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Es gibt so Tage, da erwischt es einen und holt einen von den Füßen, wenn man so etwas liest. So erging es mir damit, und ich freue mich, wenn du dieses Gefühl teilen kannst. 😁
Ganz herzliche Grüße südwärts
Christiane 😁🐱☕🍪👍
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Bei mir gibt’s bei Gedichten im allgemeinen nur nein oder jaaaa. Wobei dieses ganz speziell ist weil es mir würde ich es analysieren vielleicht gar nicht gefallen würde. Man muss nicht alles analysieren 😇
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Neee, muss man nicht. Manchmal ist das Analysieren-Müssen sogar äußerst lästig 😉
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So ist es …
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👍👍👍
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Nein, Herr Rilke, heute sind sie wirklich nicht mein Favorit. Morgenstern ist grandios. Er trifft mich ohne Schutz und ich gehe mit offenen Armen auf ihn zu.
Else Lasker-Schüler, ja, klar, ich mag sie auch, aber heute übertrifft Morgenstern alles.
Liebe Regengrüße von Bruni
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Hier schüttet es auch, liebe Bruni, aber alles im Rahmen. Der Fellträger findet das allerdings eine Zumutung. Ich lege ihm schon mal sein Handtuch auf die Heizung.
Tja, die Gedichte, was soll ich dazu sagen? Freut mich, dass der Morgenstern dich so trifft. 😁
Liebe Grüße, schönen Abend dir
Christiane 😁🐱🍷👍
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