November

Graue Winde schütteln den Wald,
Winde rütteln am Haus,
In den Eichen Regengebraus,
Regen hämmert aufs Dach.
Mein leer Herz liegt wach,
Lauscht auf das Schütteln und Gießen.
Mein Herz kann nicht mehr weinen um mich,
Herz, die Himmel weinen für dich.

(Max Dauthendey, Graue Winde schütteln den Wald, aus: Reliquien, in: Gesammelte Gedichte und kleinere Versdichtungen, Albert Langen, München 1930, S. 115)

 

Novembertag

Nebel hängt wie Rauch ums Haus,
Drängt die Welt nach innen;
Ohne Not geht niemand aus;
Alles fällt in Sinnen.

Leiser wird die Hand, der Mund,
Stiller die Gebärde.
Heimlich, wie auf Meeresgrund,
Träumen Mensch und Erde.

(Christian Morgenstern, Novembertag, Quelle)

 

Baum im Nebel | 365tageasatzadayQuelle: Pixabay

 

Kommt gut in die neue Woche!  😀