Flötentöne | abc.etüden

Bitteschön, die Fortsetzung von Selbst dran schuld von letzter Woche.

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Er würde ihr schon noch die Flötentöne beibringen, hatte er am Telefon großmäulig gedroht, das ließe er sich nicht gefallen, was sie denn glaube, wer sie denn schon sei, wenn sie sich da mal nicht verrechnet hätte. Nun, sie war erst mal aus der Schusslinie, mit einem guten Arzt war es kein Problem, für ein paar Wochen mit einer Burn-out-Diagnose abzutauchen.
Und nach allem, was ihr ihre Kollegin vorhin brühwarm am Telefon berichtet hatte, würde auch er bald einen guten Arzt brauchen – so oder so. Denn nicht nur, dass er immer öfter brüllend mit einer bedenklich hochroten Birne durch die Firma raste; nachdem er heute die Schnepfe vom Empfang angeschrien hatte, war die zusammengeklappt und hatte angeblich was von „schwanger“ geschluchzt.

Ein Schuss, ein Treffer? Das wusste keiner, leider, noch nicht, aber auch das Geheimnis um diese Vaterschaft würde sich schon noch lüften lassen, sie konnte warten, in der Firma blieb auf Dauer nicht allzu viel geheim.
Ach, wie ärgerlich für ihn. Wie gut er wohl damit klarkam, wenn noch eine den Aufstand trainierte? Sie hatte da so ihre Zweifel.

Man würde sehen, wie das mit den angekündigten Flötentönen ausgehen würde, aber das dazugehörige Notenblatt hielt momentan eindeutig sie in den Händen, so viel stand mal fest.

 

2018_16_1_eins lz | 365tageasatzadayVisuals: ludwigzeidler.de

 

Für die abc.etüden, Woche 16.2018: 3 Worte, maximal 10 Sätze. Die Worte stammen in dieser Woche von mir und lauten: Notenblatt, schwanger, trainieren.

 

14 Kommentare zu “Flötentöne | abc.etüden

  1. Guten Morgen, liebe Christiane, die Fortsetzung also … ohoh … nun auch noch schwanger ;-).
    Wunderbar in welch andere Zusammenhänge Du deine Worte bringst.
    Ich „bastel“ noch an meiner Geschichte.
    Schönen Tag. Petra

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    • Guten Morgen, liebe Petra, ja, mit einer derartigen Wortvorgabe konnte ich mich eigentlich nur noch entscheiden, wer schwanger ist, die Sprecherin oder die „Schnepfe“. 😉
      Liebe Grüße und viel Spaß beim Schreiben
      Christiane

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    • Ich hatte mir das mit dem „schwanger“ ja nun dooferweise auch noch selbst eingebrockt 😉
      Also blieb nur die Frage zu klären, wer schwanger wird. Ich frage mich allerdings schon, wie es weitergeht und OB es weitergeht.
      Danke fürs Mögen! 😀
      Liebe Grüße
      Christiane

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  2. „Oh, Männer, was für eine bescheuerte Spezies“ hast Du im vorangegangenen Beitrag gesagt. Und ihr Frauen: eine rachelüstige Spezies?
    Ich frage mal: wer hat sich denn schwängern lassen?? Und jetzt den Aufstand proben!?
    Wer wird als nächster auf den Scheiterhaufen gezerrt? Der Pförtner, weil er immer weggeschaut hat?, oder der Gärtner?, der ist sowieso auch immer schuld? Oder der blasse Nickelbrillen-tragende Buchhalter, der immer die Bücher fälschen musste?

    Bin sehr gespannt auf die Fortsetzung des Schlachtfestes!

    LG Werner

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    • Lieber Werner,
      du glaubst doch hoffentlich nicht wirklich, dass ich Frauen für besser als Männer halte? Natürlich verbrate ich hier mit Freuden alle Klischees, die nicht bei drei auf dem Baum sind, und natürlich habe ich Spaß daran, deshalb mache ich es ja!
      (Wie einfach wäre das Leben, wenn man … (bitte Beliebiges einsetzen) am Geschlecht, an der Hautfarbe, der sexuellen Orientierung etc. festmachen könnte!)
      Liebe Grüße
      Christiane 😉

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  3. O, ganz schön gemein, das Frauenzimmer. Keine Spur von Solidarität mit der geschwängerten Schnepfe. Ich bin froh, niemals in einem Büro gearbeitet haben zu müssen (sagt man so?). Das ist ja wohl ein Brutkasten für Gemeinheiten jeglicher Art. Und Burnout als Vorwand für Extra-Urlaub, um neue Gemeinheiten zu ersinnen.
    Was heißt: sehr überzeugend geschrieben.

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    • Ja und ja. Es gibt sone und solche, aber es gibt in Büros eigentlich immer wen, der/die nur nach dem eigenen Vorteil geht, Freund*innen eventuell noch gewogen ist, solange mensch mitzieht, und alle anderen niedermacht. Früher nannte man das Diven (männlich wie weiblich). Furchtbar anstrengend.
      Der Gipfel ist dann das in der Ausgabe als Chef.
      Ich kenn so was, ich bin da nicht sehr belastbar, was mich wiederum zu einem dankbaren Opfer macht, wenn ich nicht aufpasse. Auf jeden Fall fördert es Fluchtinstinkte.
      Nur für Geschichten ist es ideal, gemäß Jutta Reichelts Maxime: Bringe deine Protagonisten in Schwierigkeiten! 😉
      Liebe Grüße
      Christiane, die sich freut, dass du es überzeugend findest

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  4. och, und das arme Kindchen, das da vermutlich gezeugt wurde
    Ich bin jetzt voller Mitleid mit der Schnepfe 🙂 und habe Deine Zeilen total interessiert gelesen, liebe Christiane *g*

    Liebe Gutenachtgrüße von Bruni

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    • Ich nutze die Gelegenheit, um eine eher unsympathische Hauptfigur auszuprobieren, liebe Bruni, und bin aber durchaus noch nicht sicher, ob ich auf der Spur des Kindes bleiben werde, ob das Kind sein Kind ist und und und.
      Von daher: Alles kann, nichts muss.
      Morgengrüße 😉
      Christiane

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  5. Pingback: Aussprache | abc.etüden | Irgendwas ist immer

  6. Ich blicke auf das Notenblatt und sehe ein Gis
    Frage mich, woher es kommt
    Stand da nicht eben eine sechs
    Egal, einfach weitermachen
    Nicht nachdenken
    Weiter trainieren
    Wie ich es schon zuvor tat
    Und so schlecht sehe ich gar nicht aus
    Ich meine, ich bin Schwanger
    Da habe ich keine sechs verdient

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