24.12. – Nach oben abgeben | Adventüden

Es nach oben abgeben.

Im Rhythmus der Schwünge des Nudelholzes vermischt sich der Satz mit Kerzengeknister, das Nachbarskind verspielt sich hingebungsvoll auf der Blockflöte.

Am warmen Herd ist Roxane nicht aus Silkes Kopf zu bekommen. Gestern hat sie ihr wider alle Vorsätze ein Lebensengelchen gehäkelt, das nun in der Backwärme an einer Schnur über der Arbeitsplatte kreiselt, nix als Adventsgedöns in Roxanes Augen.

Roxanes verkopfte, verbissene Art, die zum Terminator ihrer Freundschaft wurde. Angeschrien haben sie sich: »Nur weil du mit irgendwelchen höheren Mächten kommunizierst, kannst du nicht zum Ballermann fliegen und das Klima ruinieren.«

Erst war Roxane die frömmste aller Maskenträgerinnen gewesen, nun kasteit sie sich fürs Klima. Kein Fitzelchen Lebensenergie mehr.

Es nach oben abgeben.

Im Treppenhaus ist ein schabendes Geräusch, wie Juli, Roxanes Hündin.

Silke nimmt das nächste Blech Zimtkekse aus dem Ofen.

Noch ein Schwung heißer Luft.

Das Englein tanzt unverdrossen.

Das Schaben kommt von der Wohnungstür.

Morgen kommt der Wei-TRÖÖT-mann.

Fix das nächste Blech.

Das Englein hält abrupt im Tanze inne.

Ungewöhnlich für Adventsgedöns.

»Reinlassen!«, quäkt es von draußen.

Das Englein reißt die Schnur entzwei.

»Aufmachen!«

 

Silkes Herz rast.

Ein rasendes Fellknäuel schießt in die Wohnküche, verschlingt ihren sorgsam ausgerollten Teig, die heißen Zimtplätzchen, das Nudelholz.

»Rumpelquietsch, mäßige dich!« Dem Wesen folgt ein erstaunlich lebendiger Wichtelmann. »Entschuldigen Sie bitte«, sagt der, während er am Schlafittchen des irren Fellknäuels zieht. »Polarkobolde können Weihnachtsgebäck grundsätzlich nicht widerstehen, LASS DAS, DU DUMMES VIEH. – Wir sind vom Weihnachtsmann gekommen, um mit Ihnen das diesjährige Weihnachtswunder zu vervollkommnen.«

Silke zittert, so ein Wunder hat sie nicht bestellt.

Das frei fliegende Häkelenglein schmiegt sich tröstlich an ihre Schulter.

Morgen kommt der Weihnachtsmann. Richtig diesmal.

Rumpelquietsch hält ihr treuherzig den letzten Keks hin.

Ihr Smartphone klingelt, der Wichtel reicht es ihr.

Juli guckt mit gespitzten Ohren aus dem Display.


Autor*in: Natalie                    Blog: Fundevogelnest

Ich bin glücklich, dass Natalie die Zeit gefunden hat, gleich zwei Adventüden beizusteuern, die zusammengehören und nacheinander gelesen werden sollten. Wer die erste verpasst hat, lese bitte hier.


Adventüden 2023 12-24 | 365tageasatzaday

Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

Zum Thema Inhaltshinweise/CN/Triggerwarnungen in den Adventüden bitte hier lesen.

Nachdem viele Teilnehmer*innen und Leser*innen das Fetten der vorgegebenen Wörter als störend empfunden haben, wurde darauf verzichtet. In einem Text, der maximal 300 Wörter umfassen durfte, waren (mindestens) drei der folgenden fünfzehn Begriffe zu verwenden:

Adventsgedöns, Ballermann, Blockflöte, Budenzauber, Geisterstunde, Kerzengeknister, Kirchgang, Kokolores, Morgennebel, Nudelholz, Schale, Silber, Terminator, Winterschlaf, Wunschzettel.

Dieser Text erschien zuerst im Rahmen der Adventüden 2023, einem Projekt von »Irgendwas ist immer«.

 

20.12. – Das diesjährige Weihnachtswunder | Adventüden

Der düstere Morgennebel über der Feldmark spielt ihren müden Sinnen Streiche, erst vermeint sie einen Wichtel am Fenster vorbeigehen zu sehen, dann schimmert zwischen den Erlen ein Elchgeweih.

Geisterstunde um halb acht. Sie schüttelt den Kopf und stellt die Kaffeemaschine an. Plötzlich springt Juli auf, bellt, mit wedelndem Schwanz und aufgestellten Öhrchen.

Wie immer, wenn Silke geschellt hat; sie seufzt und scheucht den zwickenden Hoffnungsschimmer davon.

Stolz waren sie gewesen, den großen Coronazwist aus ihrer Freundschaft zu halten, und dann, nur wegen eines Zeitungsartikels …

Silkes Worte schmerzen auch Monate später noch.

 

Vor der Tür steht ein veritabler Elch und wünscht glockenklangtief einen guten Morgen. Ihr, der selbst Kirchgänge zu viel Glauben an Unwahrscheinlichkeiten abverlangen.

Die scheue Juli kuschelt sich an den Elch. Auch der Wichtel war keine Halluzination: »Gestatten Sie, Ziegenbart mein Name, mein Kollege heißt Søren. Wir haben festgestellt, dass Sie uns beim diesjährigen Weihnachtswunder ausgesprochen behilflich sein könnten. Würde es Ihnen viel ausmachen, uns den Inhalt dieser Schale zu überlassen?«

Er deutet auf die Fensterbank mit dem Adventsgedöns.

Ihr Menschenverstand kapituliert.

»Diesen esoterischen Kokolores?«

Jedes Jahr hat Silke diesen Engelskitsch gehäkelt, warum hatte sie den nach dem Zerwürfnis überhaupt hervorgeholt?

»Randvoll mit Liebe, wahre Weihnachtsmagie«, sagt Ziegenbart und nimmt ihr die Schale sanft aus den Händen. Lang vermisste Wärme durchströmt sie.

Der Elch bläst durch seine Nüstern auf Silkes Häkelarbeit.

Wie aus langem Winterschlaf erwachen die Englein, rekeln sich, piepsen, erheben sich in den aufklarenden Wintermorgen, ungeschickt noch flattern sie um Sørens Geweih herum, doch bald sind sie reines fliegendes Silber zwischen den kahlen Ästen.

Ihr Atem stockt in unbändiger Freude und selbst Juli kläfft nicht.

»Fliegt dahin, wo ihr gebraucht werdet«, sagt Ziegenbart leise. Und dann zu ihr: »Hätten Sie, bevor Sie Ihre Freundin anrufen, vielleicht noch einen Kaffee für uns? Gern mit viel Zimt.«


Autor*in: Natalie                    Blog: Fundevogelnest

Und zum Dritten: Die erste der beiden magischen und herzerwärmenden Adventüden von Natalie. Verpasst nicht die zweite!


Adventüden 2023 12-20 | 365tageasatzaday

Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

Zum Thema Inhaltshinweise/CN/Triggerwarnungen in den Adventüden bitte hier lesen.

Nachdem viele Teilnehmer*innen und Leser*innen das Fetten der vorgegebenen Wörter als störend empfunden haben, wurde darauf verzichtet. In einem Text, der maximal 300 Wörter umfassen durfte, waren (mindestens) drei der folgenden fünfzehn Begriffe zu verwenden:

Adventsgedöns, Ballermann, Blockflöte, Budenzauber, Geisterstunde, Kerzengeknister, Kirchgang, Kokolores, Morgennebel, Nudelholz, Schale, Silber, Terminator, Winterschlaf, Wunschzettel.

Dieser Text erschien zuerst im Rahmen der Adventüden 2023, einem Projekt von »Irgendwas ist immer«.

 

22.12. – Dritter Besuch | Adventüden

Nachts wandert sie jetzt zwischen den Welten.

Lukas macht das Sorgen, er befürchtet einen Sturz oder dass der Eintopf auf dem Herd verkohlen könnte, dabei isst sie kaum noch etwas. Dann und wann ein Plätzchen genügt.

Kreuzkümmelduft steigt aus der Gebäckdose und sie weiß, heute kommt er zum dritten Mal. Ein Weihnachtswichtel ist er, Ziegenbart sein Name, kein liebenswerter Tunichtgut aus der Art der Geschichten, die sie Lukas und Joyce beim Öffnen der Adventskalender vorgelesen hatte. Ziegenbart kommt aus einer Welt, in der Zartheit und Mut das sind, was gilt.

Bei der ersten Begegnung war sie zehn gewesen, der Duft geheimnisvoll, mit Kreuzkümmel hatte damals in diesen Breiten niemand gekocht. Unendlich verlassen hatte sie sich gefühlt, weiß längst nicht mehr wieso, als er vor ihr gestanden und freundlich um die Batterien ihrer Taschenlampe gebeten hatte, für den Weihnachtsmann. Sie legte sie in seine schmale Hand und alle Verlassenheit verflog. In ihr wuchs Zuversicht und jahrelang verneigten sich manche vor ihrem Mut.

Als aller Mut und jede Zuversicht verloren waren, kehrte er zurück, Dezemberdilemma hatte sie jene Adventszeit genannt, in der sie entscheiden sollte, Joyce in eine Einrichtung zu geben, was doch nichts anderes war als ein Heim.

Die Unerbittlichkeit, eine Entscheidung zu treffen, die nur falsch sein konnte, drohte ihr Herz in Stücke zu reißen.

Ziegenbart bat wieder um irgendwelche Batterien. Sanft strich er über ihre Wange, sie weinte und wusste, es würde weitergehen, zerzaust, aber im Herzen unversehrt.

Jedem wärmenden Gericht, das sie kochte, hat sie Kreuzkümmel beigefügt seitdem.

Und nun, Jahrzehnte später, steht er wieder duftend da, will keine Batterie, sondern streckt ihr wortlos seine schmale, seltsam spröde Hand entgegen wie eine Liebeserklärung.

Lächelnd wechselt sie die Welt, wendet sich nur noch einmal um, um sich zu vergewissern, dass der Herd ausgeschaltet ist.

Für Lukas. Für Joyce.


Autor*in: Natalie                    Blog: Fundevogelnest


Adventüden 2022 22-12 | 365tageasatzaday

Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

Zum Thema Inhaltshinweise/CN/Triggerwarnungen in den Adventüden bitte hier lesen.

Nachdem viele Teilnehmer*innen und Leser*innen das Fetten der vorgegebenen Wörter als störend empfunden haben, wurde darauf verzichtet. In einem Text, der maximal 300 Wörter umfassen durfte, waren (mindestens) drei der folgenden fünfzehn Begriffe zu verwenden:

Adventskalender, Dezemberdilemma, Eintopf, Gebäckdose, Hefe, Lametta, Laubsäge, Liebeserklärung, Kreuzkümmel, Kulturschock, Sternenglanz, Sturz, Taschentuch, Tunichtgut, Weihnachtsputz.

Dieser Text erschien zuerst im Rahmen der Adventüden 2022, einem Projekt von »Irgendwas ist immer«.

 

Nachts kommt die Angst | abc.etüden

In den Hügeln der Nacht lauert die Angst.
Die Frau erwacht und ist gedankenschnell von einer Woge Angst überschwemmt, einmal, mehrmals, ihr Herz rast, Schweiß bricht aus, sie fühlt sich wie gelähmt, aber hellwach, und sitzt schließlich im Bett.

Nicht schon wieder, fleht sie innerlich und tut, was sie sich mühsam antrainiert hat: die Erstarrung bekämpfen, das Bett verlassen, Bewegung hilft, eine Runde durchs schlummernde Haus, Toilette, Küche, ein Glas Wasser trinken.

Wird es draußen schon hell? Nein. Sie schaut zur Uhr. Noch nicht mal vier.

Was ist eigentlich los, fragt sie und lauscht nach innen, um die bedrohliche Welle mit Bezeichnungen zu belegen. Benannt – bekannt – gebannt. Schwarz, so eine hübsche Farbe. Wenn es zu konkret wird, kann sie die Nacht vergessen, aber sie erlaubt der Unruhe nicht, sie länger aus dem Bett zu vertreiben, denn dann, glaubt sie, ist ihr Schlaf-Wach-Rhythmus ziemlich schnell komplett im Eimer.

Nachts sind Ängste immer dunkler, predigt sie sich. Gibt es etwas, was sie jetzt im Moment tun muss? Nein.

Sie atmet tief durch.

Ihr Körper meldet, dass er es kalt findet – normal –, und sie schlüpft erleichtert wieder ins Bett und kuschelt sich in die Decke. Dankbar für die Ablenkung schaltet sie den Fernseher ein. Wenn die Programmgötter großzügig sind, wird sie irgendeine halbwegs interessante Doku finden und darüber hoffentlich noch einmal einschlafen, während die Angst sich im Schildkrötenschritt zurückzieht und irgendwann für diese Nacht unsichtbar wird.


abc.etüden 2022 44+45 | 365tageasatzaday

Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

Für die abc.etüden, Wochen 44/45.2022: 3 Begriffe, maximal 300 Wörter. Die Wortspende stammt dieses Mal von Natalie mit ihrem Blog Fundevogelnest. Sie lautet: Schildkröte, großzügig, flehen.

Und zu meiner großen Überraschung erwies es sich, dass einer der sogenannten Rahmen aus Myriades aktueller Impulswerkstatt auch passt, und zwar am Anfang … 😉

Miniatur aus unterschiedlichen Aspekten, ein Versuch.


Schreibeinladung für die Textwochen 44.45.22 | Wortspende von Fundevogelnest

Ende Oktober schreiben wir, liebe Etüdenfans, -schreiber*innen und -leser*innen, die Zeit ist umgestellt und in vier Wochen starten die Adventüden, was bedeutet, diese Schreibeinladung und dann noch eine … und dann zählen wir auf Weihnachten runter.
Ich konnte den ersten Lebkuchen in den Läden nicht mehr widerstehen und warte ehrlich gesagt darauf, dass das Wetter so kalt und hässlich wird, wie man es dem November nachsagt, den wir ab übermorgen begrüßen dürfen. Aber was ist schon normal in diesem Jahr …

Ich glaube, ich beginne lieber mit der Statistik. Diese vermeldet 26 Blogmenschen, die 54 Etüden beigesteuert haben, dazu gehört eine von Jessy vom Schweizer Schreibenblog (sollten evtl. später noch welche von Gabriella freigeschaltet werden, ergänze ich nur noch die Links). Ich habe mich mit dem Billard schwerer getan als erwartet und bin sehr froh, dass euch mehr eingefallen ist als mir, so hat zum Beispiel Kain mal wieder eine mehrteilige Fortsetzungsgeschichte geliefert – sehr lesenswert.

Tatsächlich führt er mit Gerhard mit jeweils 6 Etüden die Liste an, gefolgt von Monika, der Wortspenderin, und Petra mit jeweils 5 Etüden und Gerda und Rika mit jeweils 3 Etüden. Sehr erfreulich, das alles, vielen Dank! 😉

Vielen Dank wie immer an alle, die Lust hatten, mitzuschreiben und/oder mitzulesen, die gelikt und kommentiert haben! Vielen Dank speziell an Monika für ihre Wortspende und auch immer wieder meinen Extradank an jede*n von euch, den*die ich in den teilnehmenden Blogs getroffen habe und der*die dort kommentiert/mitdiskutiert hat, speziell den wirklich unermüdlichen Werner. 😀👍

Wie immer bitte ich euch, die Liste zu kontrollieren, ob jede eurer Etüden dort verzeichnet ist oder ob euch sonst was komisch vorkommt. Ich trage gerne nach, wenn irgendwas nicht stimmt, und versichere wie jedes Mal, dass es keine böse Absicht ist. 😀

Disclaimer: Nach intensiver Diskussion bleibt das Setzen von Inhaltshinweisen (CN/Triggerwarnungen, z. B. in den Schlagwörtern) jedem teilnehmenden Blog freigestellt.

Bereit für die erste Etüdenliste zur Winterzeit? Hier kommt sie!


Corly in Corlys Lesewelt: hier
Puzzleblume auf Puzzleblume: hier und hier
Heidi auf Erinnerungswerkstatt: hier
Gerhard auf Kopf und Gestalt: hier, hier, hier, hier, hier und hier
Monika auf Allerlei Gedanken: hier, hier, hier, hier und hier
Petra auf Petra schreibt: hier, hier, hier, hier und hier
Maren auf Ich lache mich gesund: hier
Jessy auf Schreibenblog: hier
Werner auf Werner Kastens: hier und hier
Tanja auf Stachelbeermond: hier
Kain Schreiber auf Gedankenflut: hier, hier, hier, hier, hier und hier
Gerda von GERDA KAZAKOU: hier, hier und hier
Judith auf Mutiger leben: hier und hier
Ulrike auf Blaupause7: hier
Trina auf Trinas Welt: hier
Olpo auf olpo run: hier und hier
Natalie im Fundevogelnest: hier
Anna-Lena auf Meine literarische Visitenkarte: hier und hier
Ellen auf nellindreams: hier und hier
Meine (Christiane) auf Irgendwas ist immer: hier
Myriade auf la parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée: hier
Katharina auf Katha kritzelt: hier
Rika auf Rika liest: hier, hier und hier
Alice auf Make a Choice Alice: hier
Fraggle auf reisswolfblog: hier
Nina vom Bodenlosz-Archiv: hier


Die Wortspende für die Textwochen 44/45 des Jahres 2022 stammt von Natalie mit ihrem Blog Fundevogelnest. Sie lautet:

Schildkröte
großzügig
flehen.


Zum vorletzten Mal in diesem Jahr weise ich darauf hin, dass der obligatorische Etüden-Disclaimer gilt: 3 Begriffe in maximal 300 Wörtern.
Eventuelle Inhaltshinweise (Triggerwarnungen) und die Überschrift zählen NICHT zum Text. Eure Beiträge verlinkt ihr bitte wie gewohnt hierhin und/oder postet den Link unten in einen Kommentar, damit eure Etüden auch ganz sicher von mir und von allen, die es interessiert, gelesen werden können. Wen ich nicht in den Kommentaren/Pings der zugehörigen Schreibeinladung finden kann (das ist diese hier), der kommt (höchstwahrscheinlich) nicht auf die nächste Liste bzw. muss meckern, ich merke mir nicht, was ich wann eventuell bei wem gelesen habe.
Die Illustrationen unterliegen nach wie vor meinem Copyright. Wie immer behalte ich mir vor, Kommentare zu moderieren, wenn nötig. Wer sich die Illustrationen herunterladen möchte, sollte sie vorher großklicken, danach kann man sie in der Regel downloaden und bei sich wieder hochladen.

Noch Fragen zu den Etüden? Hier habe ich das Kleingedruckte zusammengetragen. Wenn euch was auffällt – ihr wisst ja.

Die letzten regulären Wörter für dieses Jahr gibt es am 13. November 2022. Ja, auch diesen Herbst spiele ich KEINE Extraetüden aus. Grund: So gewinnen noch zwei weitere Wortspender jeweils 2 Wochen Zeit für ihre Wörter, denn danach (letzter Novembersonntag = 1. Advent) beginnen bereits die Adventüden …

 

abc.etüden 2022 44+45 | 365tageasatzaday

Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

abc.etüden 2022 44+45 | 365tageasatzaday

Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

abc.etüden 2022 44+45 | 365tageasatzaday

Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

Adventüden 2021 24-12 | 365tageasatzaday

24.12. – Nacht der Wunder | Adventüden

Sturmwolkenblau«, sagt Søren, der Elch, zu Ziegenbart, dem begnadeten Kutscher des Fliegenden Rentierschlittens. »Schneien wird’s kaum.«

»Bestenfalls Schneeregen zur Bescherung.«

Ziegenbart schaudert.

»Ach nee, was hat Rumpelquietsch nun wieder angestellt?«

Eine Polarkoboldin wankt um den Rentierstall, macht »Grpph!«, und stürzt Søren schlafend vor die Hufe.

»Wehe, das war das Marzipan, und dass sie mir nicht wieder den ganzen Glitzer vom Geschenkpapier gegnibbelt hat.«

»Nee, die riecht nach diesem widerlichen Eistee, den der Weihnachtsmann jüngst angeschleppt hat.«

»Und sechsundvierzig Packungen Aachener Printen! Irgendwann platzt sie!«

»Dafür kommt sie heute nicht mit.«

»Strafe muss sein«, bestätigt der Elch, ein Prinzip, über das er sich stets ohne großes Kopfzerbrechen hinwegsetzt.

Gleich beginnt sie, die schönste Nacht, die, in der die Weihnachtsgeschichten geschrieben werden und der Menschen Sehnsucht über Kuchenbleche weht. In der Nacht des 23. Dezember können die Rentiere endlich wieder fliegen. Für gewöhnlich trainiert Ziegenbart dann die Jungtiere und schaut von oben auf die erwartungsvolle Welt. Die Heilige Nacht ist die eigentliche Daseinsberechtigung der Crew, aber das Bescheren ist rechte Fließbandarbeit und lässt wenig Zeit für Wunder.

Der Wichtel schirrt die hampeligen Tiere geduldig ein und Rumpelquietsch erwacht aus ihrer Fressstarre: »Mitkommen!«

»Nein!« Ziegenbart versucht, streng zu klingen.

»Maaann«, kreischt die grün anlaufende Polarkoboldin. »Maaann … heult in die Aaatsche.«

»In was heult ein Mann?«, fragt Ziegenbart. »In Asche? Oder meinst du einen Aschenbecher?«

»In seine Aktentasche?«, schlägt Søren vor.

Es ist nicht rauszukriegen. Grün wird zu Lila. »Keine Hoffnung … brauch Kekse … brauch Ziiiiiegenbart.«

Søren nickt, niemand kann mehr Hoffnung schenken als der sanftäugige Ziegenbart. Und niemand außer Rumpelquietsch kann Tränen auf Tausende von Kilometern riechen.

»Als ob wir noch Kekse hätten«, brummt Ziegenbart. »Komm halt, aber fall nicht vom Schlitten.«

Søren sieht ihnen liebevoll nach. Ein Weinender wird ein Weihnachtswunder erleben.


Autor*in: Natalie                            Blog: Fundevogelnest

 

Adventüden 2021 24-12 | 365tageasatzaday
Quelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

Zum Thema Inhaltshinweise/CN/Triggerwarnungen in den Adventüden bitte hier lesen.

Nachdem viele Teilnehmer*innen und Leser*innen das Fetten der vorgegebenen Wörter als störend empfunden haben, wurde darauf verzichtet. In einem Text, der maximal 300 Wörter umfassen durfte, waren (mindestens) drei der folgenden fünfzehn Begriffe zu verwenden:

Aktentasche, Bratapfel, Doppelgänger, Eistee, Geborgenheit, Glitzer, Kartoffelsalat, Kekse, Kopfzerbrechen, Marzipan, Partitur, Schneeregen, Sehnsucht, Sturmwolkenblau, Weihnachtsschmuck

Dieser Text erschien zuerst im Rahmen der Adventüden 2021, einem Projekt von »Irgendwas ist immer«.

 

Awesome was? – Der Awesome Blogger Award

Innerhalb von vier Tagen ereilten mich zwei Nominierungen für den Awesome Blogger Award. Beide von Blogs, die ich außerordentlich gerne lese, wobei ich mir verblüffenderweise zwei unterschiedliche Begründungen sparen kann: Vielen Dank, liebe Tanja Stachelbeermond und liebe Natalie aus dem Fundevogelnest, ohne eure poetischen, fröhlichen, traurigen, mystischen, verspielten, bitteren, lebensklugen, herzlichen … ach, wunderschönen, das Leben feiernden Geschichten wäre meine Bloglandschaft so, so viel ärmer. Ich bin so froh, euch gefunden zu haben, und natürlich auch, dass ihr Etüden schreibt 😉 … Danke, wirklich.
Und wenn ich, liebe Natalie, wirklich mit den Etüden der Anlass gewesen bin, dass du einen Blog hast … dann freu ich mich doppelt.

Ich bin kein großer Fragenausdenker, daher endet diese Kette bei mir. Ich werde dementsprechend auch nicht die Regeln herunterbeten – bedankt habe ich mich, hashtaggen mit #awesomebloggeraward will ich gern.

Hier kommen meine Antworten. Holt euch am besten noch einen Kaffee, es wird länger.

 

Tanja will wissen:

 

  1. Warum schreibst du?
    Weil es Spaß macht. Weil es mich jedes Mal, wenn es mir einigermaßen gut geht, packt, eine Geschichte zu erzählen, zumindest anzureißen, Menschen und ihre Lebensumstände zu erfinden, sei die Handlung groß, klein, ambitioniert oder platt, menschlich oder tierisch, heiter oder traurig, von dieser Welt oder mehrdimensional. Mit (m)einer Geschichte zufrieden zu sein macht mich glücklich.
  2. Wie viel Zeit verbringst du mit deinem Blog? Zu wenig? Zu viel?
    Manchmal gefühlt zu wenig, manchmal gefühlt zu viel. Ein Projekt wie die Etüden macht eine Menge kontinuierliche Arbeit im Hintergrund, und es ist nicht so, dass ich das nicht öfter schon verflucht hätte. Andererseits habe ich auch daran Spaß, ohne das ginge es sicher nicht. Aber natürlich sehne ich mich auch manchmal nach den Prä-Etüden-Zeiten zurück, wo ich viel mehr nur nach Lust und Laune gebloggt habe. Im Moment bin ich da viel strukturierter.
  3. Welche Literaturform magst du am liebsten? Warum?
    Roman, lang, kann „hohe“ Literatur, schnöde Belletristik oder noch was anderes sein. Ich bin einstmals dem Lesen mit Karl May, Alexandre Dumas und Tolkien verfallen. Für die Tage, wo ich eine Auszeit von der Realität brauche oder sie durch einen anderen Filter, andere Augen sehen will.
    Kurzgeschichten lese ich (wie Lyrik) viel distanzierter.
  4. Socken mit Motiven oder ohne?
    Ohne!
  5. Wie beginnst du deinen Tag?
    Ich falle die Stiege (nicht) hinunter, öffne dem Fellträger die Tür und füttere ihn, setze Kaffee auf und verschwinde im Bad. Dann mache ich den Computer wach, schaue nach Mails, trinke meinen ersten Kaffee (mit viel Milch) und laufe die erste Runde durch die Blogs.
  6. Welche Getränke begleiten dich durch deinen Tag?
    Kein Morgen ohne Kaffee mit viel Milch, daran scheitert bei mir jegliches Intervallfasten. Später kommt es darauf an: Ist es kalt, sind die Getränke heiß, ist es heiß, sind die Getränke kalt. Viel Wasser ist immer dabei, entweder als Getränk oder in den Getränken. Gelegentlich ein Nachmittagskaffee, gelegentlich Cola. Abends gern mal (Rot-)Wein, den im Sommer auch als Schorle.
  7. Wenn du vor die Haustür trittst und dich nach rechts wendest – was siehst du?
    Eine Bank, auf der bevorzugt der Fellträger Zeit verbringt, sommers wie winters, sommers auch ich zum Beispiel mit besagtem Kaffee. WLAN reicht bis dort. Einen schlichten Plattenweg, überschattet und aufgeworfen von einer großen Weide. Da die Öffentlichkeit dort nicht längstrampelt, erhalte ich den Status quo mit Freude.
  8. Lebst du gern in dem Haus, in dem du wohnst? Gibt es eine Geschichte dazu?
    Ja, sehr gern, möge es noch lange so bleiben, in der Nähe soll groß gebaut werden. Es war die Wohnung eines Bekannten, der, als er auszog, mich fragte, ob sie was für mich wäre. Und ich hörte mich zu meiner eigenen Überraschung sagen, dass ich darüber nachdächte. Ich habe es nie bereut, über die Elbe in den Hamburger Süden gezogen zu sein, was für mich davor unvorstellbar war, hat sich als genau die richtige Entscheidung herausgestellt. Ich bin hier zu Hause, mehr, als ich es vorher drüben war.
  9. Wenn du dich für eine andere Wandfarbe als weiß entscheiden müsstest, welche wäre das?
    Eine rote Wand fände ich toll, aber bitte nur eine als Blickfang, ansonsten vielleicht orange oder ein ganz zartes Grün. Aber eigentlich ist Weiß völlig okay.
  10. Eine Weisheit aus deinem Leben, rückblickend gesehen – welche wäre das?
    Hinterher ist man immer schlauer 😉

 

Natalie fragt:

 

  1. Wie kam dein Blog zu seinem Namen?
    Mein Blog begann als 365-Tage-Projekt. Der Name war Programm: Jeden Tag ein Gedanke, ein Zitat oder ein Bild – und mein Senf dazu, kürzer oder länger. Das war mehr eine Herausforderung an mich selbst, ob ich das durchhalten würde, jeden Tag etwas zu posten, und es schaffen würde, mich in Bloghausen heimisch zu fühlen. Nach den 365 Tagen war mir klar, dass der Zug an dieser Stelle nicht enden würde, und ich wechselte erleichtert den Blognamen und in einen entspannteren Modus. Irgendwas ist schließlich immer.
  2. Hast du schon Menschen „leibhaftig“, durch das Bloggen kennengelernt? Würdest du das gerne oder warum lieber nicht?
    O ja! Es ist ja so, dass sich durch das Bloggen eine Art Vertrautheit aufbaut, ein Zu-Kennen-Meinen, ein Kennenlernen-Wollen, schlichtweg Neugier und/oder ein Mögen. Dann finde ich es völlig normal und wunderbar, bei einem Kaffee oder so zu überprüfen, ob die Realität dem Online-Eindruck standhält. Ich habe schon einer Bloggerin meine Couch angeboten, bei einer anderen Bloggerin übernachtet und für eine dritte die Stadtführerin (und nicht nur Stadt-) gemacht und bei Nr. vier und fünf eine großartige Hinterhofparty mit Livemusik besucht – alles waren absolute Highlights. Und natürlich auch die „Nur Kaffee“-Begegnungen: Ich würde sie jederzeit wiederholen wollen, ich habe aus jeder viel mitgenommen.
    Bis auf eine waren meine Blog-Begegnungen durchweg positiv und erfreulich – und bei jener einen war nach drei Sätzen klar, dass die Chemie einfach nicht stimmt. Das kann passieren, ich war darauf vorbereitet. Alles gut.
    Also: Ja. Ich würde es immer wieder machen. Aber ich verstehe, dass andere das anders sehen.
  3. Hat sich durch das Bloggen der Blick auf deinen Alltag geändert?
    Ja, speziell im ersten Jahr, als ich jeden Tag „Content“ produzieren wollte und daher meinen Alltag ständig auf Blogbeitragstauglichkeit abgeklopft habe. Ich fand’s nervig (meine Freunde auch), aber zugleich auch spannend. Irgendwie war ich so ein bisschen Lokalreporter im eigenen Leben. Mit den Etüden ist es zwar ähnlich, aber durchaus entspannter. Aber ich habe auch schon Geschichten, die mir andere erzählt haben, in die Etüden eingebaut … 😉
  4. Und durch das Lesen anderer Blogs?
    Unbedingt, das Lesen anderer Blogs erweitert den Horizont. Ich folge einer (hoffentlich) gesunden Mischung aus Schreib-, Tagebuch- und Rezensionsblogs, ein paar Foto- und Künstlerblogs sind dabei und ein bisschen Politik fehlt auch nicht. Ich finde, mein Tellerrand ist wirklich schön bunt. Und ich unterhalte mich gern.
  5. Wie bist du durch die „Corona-Monate“ gekommen? Entschleunigt? Erschöpft? Verarmt? Verängstigt? Mit neuen Erkenntnissen? Hoffentlich gesund!
    Gesund, ja. Ansonsten von allem etwas. Ich hätte NIE geglaubt, dass so viele Leute so leicht Verschwörungstheorien aufsitzen – und sich so erbittert darüber streiten, wer „recht“ hat. Krisen offenbaren viel vom Charakter eines Menschen … und das war und ist interessant.
    Genervt vom Auf und Ab, auch finanziell, würde ich sagen. Und irgendwann habe ich einfach beschlossen, mir den täglichen Aufreger nicht mehr zu geben, und mich stattdessen um Lohnenderes gekümmert.
  6. Wie hältst du es mit den Krabbeltieren, Insekten, Spinnen und Co.? Kreischanfall? Staubsauger? Glas und Postkarte? Insektenhotel? Mehlwurmburger? (Frau Pflanzwas hat diese Frage schon durch ihren Blog beantwortet ;))
    Alles, was man mit Glas und Postkarte von drinnen nach draußen befördern kann, verlässt auf diesem Weg meine Wohnung. Mit manchen (Weberknechte, Schnaken) kann es sein, dass ich mich auf „Bleib du in deiner Ecke, dann bleib ich in meiner“ einige. Lediglich Stechmücken überleben nicht, wenn ich sie mitbekomme, ich bin empfindlich bei Insektenbissen, aber normalerweise bei Wespen, Bienen, Hummeln und Co. absolut tiefenentspannt. Mit Ameisen habe ich noch keine Probleme gehabt.
  7. „Musst“ du im Sommer wegfahren? Weit weg gar? Oder ist es um dich herum auch ganz schön?
    Muss ich nicht, weit weg schon mal gar nicht (ab wann ist weit weit?). Hamburg und die Küsten sind doch gefragte Urlaubsgebiete! Ich bin ein begeisterter Tages- und Wochenendausflügler und mag Städtereisen, Kultur, Essen, Land und Leute und so. Allerdings hätte ich doch schon manchmal Gelüste nach ganz woanders, aber das ist vermutlich auch der aktuellen Situation geschuldet.
  8. Lernst du manchmal Gedichte oder auch andere Texte, die dir gefallen, auswendig?
    Früher Gedichte (aktiv gelernt), heute sind es vermutlich eher Songtexte, die ich so oft höre, dass ich sie mitsingen kann.
  9. Findest du es sehr schlimm, wenn mir keine Frage mehr einfällt?
    Ich finde jede*n bewundernswürdig, dem überhaupt SO VIELE Fragen einfallen, die keine Lala-Fragen sind, vor allem, weil man sich ja auch nicht wiederholen will, die Award-Welle schwappt ja gerade so richtig in alle Ecken. Alles gut.
    Darf ich zurückfragen? Welche von deinen Fragen würdest du gern selbst beantworten? 😉

 

Awesome Blogger Award | 365tageasatzaday

 

15 – Vorbereitet | Adventüden

Zum Thema Inhaltshinweise/CN/Triggerwarnungen in den Adventüden bitte hier lesen.

 

Vorbereitet (Natalie, Fundevogelnest)

 

»Ich taufe dich auf den Namen Géraldine«, spricht Alma zu dem bebenden Tierchen in ihren Händen. Früher hatte sie ein Buch gehabt, Géraldine und die Mauseflöte. Diese Maus spielte auf ihrem Schwanz Flöte und vertrieb mit dieser Musik anderen Mäusen im Winter den Hunger. Insofern war es ein Buch, das vorbereiten konnte, mindestens so nützlich wie der Selbstversorgergarten, und obendrein wäre es ein Geschenk für Brüderchen zur Wintersonnenwende, weil sie doch kein Weihnachten mehr feierten. Aber so leicht ließ Vater sich von Alma nicht aufs Glatteis führen: »Löse dich von solchem Tand«, grollte er, »sonst wirst du nicht vorbereitet sein.«

Tags darauf wollte er ihr, Agnes und Hermann das Schießen beibringen. Heimlich musste das sein, natürlich: »In Amerika darf ein Mann seine Kinder noch beschützen, in diesem Scheißland jedoch …«
Vater war das Rattennest in der Scheune gerade recht gekommen. Agnes gelang es tatsächlich, mit der illegal erworbenen, uralten Beretta ein Gemetzel unter den Jungratten anzurichten, Blut und Todesangstquieken überall. Dann war Hermann ohnmächtig geworden, Vaters Zorn übermächtig und Alma musste nicht schießen. Später hatte sie Géraldine, die Verwaiste, in einer angeschlagenen Teekanne gefunden.

Sie wusste, was ihre Eltern zu Géraldine sagen würden. »Unnützer Fresser. Wenn die Katastrophe kommt …«
Die schon ewig auf sich warten ließ. Alle Welt lümmelt sich im Herbststurm in geheizten Wohnungen vor coolen Tablets, einzig ihre Familie sitzt mit Pudelmützen in der eisigen Stube und bereitet sich vor. Bibellesend und Federn spleißend.

Allein Brüderchen darf Géraldine kennenlernen. Alma lehrt sie Kunststücke, Männchen machen, Pfötchen geben. Davon darf Brüderchen indes nichts wissen, auch nicht von der Packung Lebkuchen, die irgendein nachlässiger Mensch, der von der Katastrophe hinweggerafft werden würde, auf der Straße verloren hatte.

Sie wird Brüderchen einen fantastischen Weihnachtszauber bereiten, mit Lebkuchen, geklauten Kerzen, Abfallglitzer und der tollsten Rattenshow aller Zeiten.

Ihre Vorbereitung ist einwandfrei.

 

Adventüden 2019 15 | 365tageasatzadayQuelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

Schreibeinladung für die Textwoche 14.19 | Extraetüden

Extraetüden! Extraetüden! Nur für kurze Zeit! Extraetüden! Zum zweiten Mal, liebe Etüdenfans, -schreiber*innen und -leser*innen, rufe ich euch zu den Extraetüden auf! Denn heute Nacht wurde nicht nur die Zeit umgestellt – ja, hallo! Alle wach? –, heute ist der fünfte Sonntag im Monat März. Und das bedeutet, richtig, Extraetüden, bis es am nächsten (ersten) Sonntag des Monats April ganz normal wieder weitergeht.

Die Statistik lehrt, dass in den letzten beiden Wochen 47 Etüden von 29 teilnehmenden Blogs (Stand ohne Nachzügler) gemeldet wurden. Alice, Werner Kastens und der wertgeschätzte fraggle führen mit jeweils 4 Etüden die Hitliste an. Nicht ganz neu, aber wieder hinzugekommen ist Sandra Matteotti mit ihren Denkzeiten – und ich freue mich sehr, dass Elke H. Speidel wieder die Tastatur geschwungen hat, regelmäßige Leser wissen, warum das ein Anlass zur Freude ist.

Nun also die Liste für das vergnügliche Lesen beim (verdammte Zeitumstellung, na gut, nächstes Jahr zum letzten Mal) Sonntagmorgenvormittagskaffee (oder so). Wie immer: Checkt bitte, ob alles mit euren Links okay ist, und falls euch auffällt, dass jemand fehlt oder sonst was falsch ist, dann brüllt!

dergl auf Die Tintenkleckse sehen aus wie Vögel: hier und hier
Gerhard von Kopf und Gestalt in den Kommentaren: hier
Corly in Corlys Lesewelt: hier
Sandra Matteotti auf Denkzeiten: hier
Miki auf Miki: hier
Rina auf Geschichtszauberei: hier und hier
Bettina auf Wortgerinnsel: hier und hier
Alice auf Make a Choice Alice: hier, hier, hier und hier
Myriade auf la parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée: hier
Werner Kastens auf Mit Worten Gedanken horten: hier, hier, hier und hier
Die Hummel im Hummelweb: hier
Viola auf viola-et-cetera: hier
Sabine auf Wortgeflumselkritzelkram: hier, hier und hier
René auf Ein Blog von einem Freund. Von Humor. Und Spass. Aus Berlin. Im Ernst!: hier
Sophie auf Immer diese Gedankenmacherei: hier
fraggle auf reisswolfblog: hier, hier, hier und hier
Frau Vro auf vro jongliert: hier
Meine (Christiane) auf Irgendwas ist immer: hier und hier
LadyAngeli auf Mein Leben ist bunt: hier
Anna-Lena auf Meine literarische Visitenkarte: hier und hier
Bernd auf Red Skies over Paradise: hier und hier
Gerda auf GERDA KAZAKOU: hier und hier
Katharina auf Katha kritzelt: hier
Natalie im Fundevogelnest: hier
Ulli aus dem Café Weltenall: hier
Petra auf Wesentlich werden: hier
Nina vom Bodenlosz-Archiv: hier
Elke H. Speidel auf Transworte auf Litera-Tour: hier
Sven auf Svens kleiner Blog: hier

Nachzügler:
Nicole auf Die Waldträumerin: hier

 

Ebenfalls wie immer vielen Dank an die Wortspenderin und alle, die gelesen, gelikt und kommentiert haben – und natürlich an euch, die ihr mitschreibt!

Noch mal zur Erinnerung, wie das mit den Extraetüden geht: Ihr nehmt die Begriffe des abgelaufenen Monats, das sind sechs, sucht euch davon fünf aus und verpackt die in einen Text von maximal 500 Wörtern. Zeit: eine Woche!
Der Rest ist so wie immer.

Dies waren die März-Wörter, gespendet von Natalie und Rina.P:

Nieselregen, weich, irren
Café,
verdorben, beißen.

 

Der Etüden-Disclaimer: Die Headline für die Extraetüden heißt: 5 Begriffe in maximal 500 Wörtern (jaha, ist das nicht toll? 200 Wörter mehr!).
Eure Beiträge verlinkt ihr bitte wie gewohnt hierhin und/oder (am besten „und“) postet den Link unten in einen Kommentar, damit eure Etüden auch ganz sicher von mir und von allen, die es interessiert, gelesen werden können. Wen ich nicht in den Kommentaren/Pings der Schreibeinladung finden kann (das ist hier), der kommt nicht auf die nächste Liste, das wäre doch schade, oder?
Die Illustrationen unterliegen nach wie vor meinem Copyright.
Wie immer behalte ich mir vor, Kommentare zu moderieren, wenn nötig.

Noch Fragen zu den Etüden? Hier habe ich das Kleingedruckte zusammengetragen.

Die nächsten regulären Wörter gibt es am 7. April 2019. Bin sehr gespannt, was ihr draus macht!

 

Extraetüden 14.19 | 365tageasatzaday

 

Extraetüden 14.19 | 365tageasatzadayQuelle: hier und hier, Bearbeitung von mir

 

 

Katzengold | abc.etüden

Es tat weh. Sie starrte auf die Mail. Soso, sie war ihm also nicht gut genug. Soso, er wünschte sich eine, die mehr auf Augenhöhe war. Soso.

Sie verkörperte den Satz, dass der Mensch nicht vom Brot allein existiert, denn unter ihrem Dach lebten die Musen. Musik umgab sie, Bücher und Bilder waren kostbare, geliebte Gefährten und brachten Regale und Wände in schöner Regelmäßigkeit fast zum Bersten, für ihre Abonnements für Konzerte, Oper und Schauspiel verzichtete sie auf manches andere. Aus reiner Lust unterhielt sie eine Präsenz im Internet, wo sie Gleichgesinnten ihre gesammelten Preziosen vorstellte.

Nicht genug? Sie fühlte sich deklassiert. Er nämlich vollbrachte wichtige Arbeit für die Gesellschaft. Tatkräftig, hochintellektuell, beredt, charakterstark. Eine Führungspersönlichkeit. Sie dagegen spielte mit bunten Steinen.
Es war erschreckend leicht, sich klein zu fühlen.

„Man kann einen Wasserhahn nicht streicheln, bis er kräht“, hätte ihr viel zu früh verstorbener Partner nüchtern geurteilt. Auch er war nicht von ihrer Art gewesen, aber er hatte sich dadurch nicht bedroht gefühlt, dass es Gebiete gab, in denen sie ihn weit überflügelte.
„Lass den, Mama, der ist doch weich in der Birne, wenn er nicht sieht, wer du bist“, hörte sie ihren Sohn wie von fern sagen, praktisch wie eh und je.

Nun, es stimmte wohl, dass sie für unterschiedliche Dinge im Leben brannten. Wenn ihre Schätze für ihn Katzengold waren, weil er glaubte, schon weiter zu sein – ha! –, dann hatte sie sich leider geirrt.

Sollte sie also vom Olymp der schönen Künste in den Nieselregen der Alltäglichkeiten hineintreten, um auf Augenhöhe zu sein? Für einen Mann, der Mozart nicht von Wagner unterscheiden konnte? Wirklich nicht. Was war sie eigentlich bereit, sich selbst anzutun, um endlich von ihrem Prinzen auf sein weißes Pferd gehoben und bewundert zu werden?

„Werd erwachsen“, schalt sie sich.

Es tat weh.

 

abc.etüden 2019 10+11 | 365tageasatzadayQuelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

Für die abc.etüden, Wochen 10/11.2019: 3 Begriffe, maximal 300 Wörter. Die Worte stammen dieses Mal von Natalie und ihrem Blog Fundevogelnest und lauten: Nieselregen, weich, irren.

Bitte: Die Protagonistin ist fiktiv, eine Ähnlichkeit mit lebenden Personen oder Ereignissen nicht beabsichtigt. Alle anderen Möglichkeiten sind mir zu spät aufgefallen und ich mochte es nicht mehr ändern. Frauen machen gemeinhin in Kunst und Mode, Männer in Wissenschaft oder Wirtschaft: Dass Männer und Frauen / Mädels und Jungs in zwei sehr unterschiedlichen Welten leben, ist anscheinend gerade wieder sehr modern; und sich blöd benehmen kann man in jedem Alter. Der Verweis auf Lagerfeld gilt nicht. Und oh, Anwesende sind sowieso natürlich ausgenommen.

 

Schreibeinladung für die Textwochen 10.11.19 | Wortspende aus dem Fundevogelnest

Nach dem Höhenflug folgt zuverlässig der Fall, liebe Etüdenfans, -schreiber*innen und -leser*innen. Mit dieser Schreibeinladung befinden wir uns zahlenmäßig wieder auf dem sogenannten realistischen Boden der Tatsachen. Alles gut, ich habe es wirklich erwartet, kein Spruch.

Trotzdem wüsste ich gern, woran es liegt. Hat euch das schöne Wetter weg vom Rechner gelockt oder ist es schlicht eine verfrühte Frühjahrsmüdigkeit nach dem verfrühten Frühjahrsputz? Liegt ihr alle mit irgendwelchen Vorfrühlingskrankheiten darnieder (hoffentlich nicht)? Ich zum Beispiel ersaufe immer noch in Arbeit und merke das Wetter, erst die Wärme, jetzt wieder den Umschlag. Ich könnte schlafen, schlafen, schlafen … kann ich natürlich nicht, aber meine Motivation, online irgendwas zu reißen, ist gerade nicht besonders hoch. Ich vermute mal, dass es euch ähnlich ergeht.

Die Statistik sagt, dass wir 56 Etüden von 22 teilnehmenden Blogs (Stand ohne Nachzügler) haben. Ja, das ist Jammern auf hohem Niveau, aber es ist zu den 62 Etüden bei 28 teilnehmenden Blogs vom letzten Mal weniger. Gerettet hat die Anzahl Alice mit alleine 11 unglaublichen Etüden (sie lebe hoch!), und wenn ich mir die Leichtigkeit ansehe, mit der sie schreibt (was ich bewundere), hätte sie vermutlich auch das Doppelte geschafft. Das Einzige, was mir dabei so bisschen aufgestoßen ist, ist, dass ich das kein so glückliches Verhältnis finde, wenn ein knappes Viertel aller eingereichten Etüden von einem Blog kommt.
Wenn man das weiterdenkt, führt das zu einer Frage, die wir noch nicht hatten: Heißt das, dass es Limits geben sollte? Bitte (zum Beispiel) nicht mehr als eine Etüde pro Tag und Blog, also maximal 14 Etüden alle zwei Wochen, Verteilung auf die Tage egal? Und das, wo ich doch eigentlich froh bin, wenn Blogs mehr als eine Etüde beisteuern? Klingt nach einem echten Luxusproblem.
Wie seht ihr das, auch was die Ausgewogenheit angeht und so? Stört euch das, oder findet ihr, ich solle mich da nicht so anstellen? Ich erbitte eure Meinung.
Der Vollständigkeit halber seien des Weiteren dergl mit 7 und Sabine, die Wortspenderin, mit 6 Etüden genannt.

Genug gejammert. Hier ist die Liste für das vergnügliche Lesen beim Sonntagmorgenvormittagkaffee (oder so), und wie immer, checkt bitte, ob alles mit euren Links okay ist, und falls jemand fehlt oder sonst was falsch ist, dann brüllt! Sorry an die, wo ich noch nicht zum Lesen war, ich war Samstag komplett außer Haus, ich komme noch rum. Nach dem Schlafen.

dergl auf Die Tintenkleckse sehen aus wie Vögel: hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier
Corly in Corlys Lesewelt: hier
Werner Kastens auf Mit Worten Gedanken horten: hier, hier, hier, hier und hier
LadyAngeli auf Mein Leben ist bunt: hier
Das andere Mädchen auf Das andere Mädchen: hier
Miki auf Miki: hier
Alice auf Make a Choice Alice: hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier
Sabine auf Wortgeflumselkritzelkram: hier, hier, hier, hier, hier und hier
Die Hummel im Hummelweb: hier
Sven auf Svens kleiner Blog: hier und hier
m.mama auf Mein Name sei MAMA: hier und hier
Katharina auf Katha kritzelt: hier
Nicole auf Die Waldträumerin: hier
Viola auf viola-et-cetera: hier
Myriade auf la parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée: hier
Ulli aus dem Café Weltenall: hier und hier
Bernd auf Red Skies over Paradise: hier und hier
Alice auf worteausdemwunderland: hier
Anna-Lena auf Meine literarische Visitenkarte: hier, hier und hier
Meine (Christiane) auf Irgendwas ist immer: hier und hier
Alexandra auf Blätterflug Gedankenschnuppen: hier
Natalie im Fundevogelnest: hier
Frau Vro auf vro jongliert: hier
Gerda auf GERDA KAZAKOU: hier

Nachzügler:
Nina vom Bodenlosz-Archiv: hier

Ebenfalls wie immer vielen Dank an alle, die gelesen, gelikt und kommentiert haben!

Die zauberhaften Wörter für die Textwochen 10/11 des Schreibjahres 2019 kommen von Natalie und ihrem Blog, dem Fundevogelnest. Die neuen Begriffe lauten:

Nieselregen
weich
irren.

 

Der Etüden-Disclaimer: Die Headline heißt: 3 Begriffe in maximal 300 Wörtern (und ja, ich meine das so. 300. NICHT MEHR!).
Eure Beiträge verlinkt ihr bitte wie gewohnt hierhin und/oder (am besten „und“) postet den Link unten in einen Kommentar (oder gleich die ganze Etüde, wenn ihr keinen Blog habt oder es bei euch nicht passt), damit eure Etüden auch ganz sicher von mir und von allen, die es interessiert, gelesen werden können. Wen ich nicht in den Kommentaren/Pings der Schreibeinladung finden kann (das ist hier), der kommt nicht auf die nächste Liste, das wäre doch schade, oder?
Die Illustrationen unterliegen nach wie vor meinem Copyright.
Wie immer behalte ich mir vor, Kommentare zu moderieren, wenn nötig.

Noch Fragen zu den Etüden? Hier habe ich das Kleingedruckte zusammengetragen.

Die nächsten Wörter gibt es am 17. März 2019. Euch viel Spaß und gute Ideen!

 

abc.etüden 2019 10+11 | 365tageasatzadayQuelle: Johannes Roth auf unsplash, Bearbeitung von mir

 

abc.etüden 2019 10+11 | 365tageasatzadayQuelle: Pixabay, Bearbeitung von mir

 

Ein gelungener Abend | abc.etüden

 

„Also, weißt du, wenn ich es mir recht überlege, würde ich dich gerne mal fragen …“

Verdammt, dachte John, erfahrungsgemäß drohte nach dieser Einleitung eine der von ihm so bezeichneten unverzeihlichen Fragen, und davon wollte er jetzt keine beantworten – oder erst recht keiner ausweichen müssen. Der Nachmittag war bisher so schön verlaufen, aus dem lockeren Geplänkel auf dem großen Balkon der WG war ebendort ein entspanntes Gespräch unter vier Augen an einem etwas schwül-warmen Abend entstanden, und auch die alkoholischen Getränke, an denen er natürlich nur pro forma genippt hatte, hatten die Stimmung höchstens so weit gehoben, dass Sara übermütig geworden war.

„Verrate mir doch mal, was Vampire eigentlich mit Fledermäusen zu tun haben.“

Nun, diese Frage konnte er beantworten, allerdings etwas anders, als sie erwartete. Vor ihren erstaunten Augen schien er zu verblassen, und obwohl sie sich Mühe gab, ihn nicht aus den Augen zu verlieren, wurde er durchsichtiger und durchsichtiger … bis es ihr plötzlich schien, als schieße eine Fledermaus über sie hinweg auf die andere Seite des Balkons, der sie ungläubig nachsah.

„Nichts“, erklang Johns dunkle Stimme neben ihr, und sie fuhr wieder herum, wo er saß und sich scheinbar nicht gerührt hatte, „nichts haben wir mit denen zu tun außer in den Augen der Menschen, die uns und denen Dämonisches anhängen wollen, zum Beispiel eine Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen. Was völliger Blödsinn ist, übrigens, das funktioniert ganz anders.“

Sara starrte ihn fasziniert an. „Oh, bitte“, keuchte sie, kein bisschen eingeschüchtert, „mach das noch mal, ja?“, und John begann zu grinsen.

 

2018_28_2_zwei lz | 365tageasatzadayVisuals: ludwigzeidler.de

 

Für die abc.etüden, Woche 28.2018: 3 Worte, maximal 10 Sätze. Die Worte stammen in dieser Woche von Natalie aus dem Fundevogelnest und lauten: Fledermaus, schwül, verraten.

Erinnert sich noch jemand an meine Vampir-WG aus den Generator-Zeiten von und mit Jutta Reichelt? Ja, die gibt es noch, und Vampire haben ja eh viel Zeit …

Schön, zugegeben, 10 Sätze sind WIRKLICH zu wenig.

 

Schreibeinladung für die Textwoche 28.18 | Wortspende von fundevogelnest

Nachdem die Etüden der vergangenen Textwoche, liebe Etüdenfans, -schreiber*innen und -leser*innen, zum Teil sehr politische, gesellschaftskritische und dystopische Inhalte hatten, kommen wir mit den Wörtern für die nun folgende Textwoche 28.18 wieder in sprachlich ruhigeres Fahrwasser. Die Wortspende stammt dieses Mal erneut von Natalie aus dem Fundevogelnest (fundevogelnest.wordpress.com), ein Blog für Geschichten mit einem gewissen Zauber, dem ich mich nicht entziehen kann und will. Ihre Wörter lauten:

Fledermaus
schwül
verraten.

 

Ankündigung: Das Etüdensommerpausenintermezzo tobt ab Anfang August los und geht bis Anfang September. Soll heißen, ich habe noch für die Wochen 28 (diese), 29 und 30 Wörter, und dann, ja dann … ich melde mich rechtzeitig vorher, denn NATÜRLICH brauche ich eure Hilfe! Wer nachlesen will, was wir letztes Jahr in selbigem getrieben haben, kann das HIER tun.
Etüden-Disclaimer: Nach wie vor gilt, dass diese 3 Wörter bitte in maximal! 10! Sätzen unterzubringen sind. Wie gewohnt stammen die Illustrationen von dem werten Herrn lz., vielen Dank, Ludwig!
Euren Beitrag verlinkt ihr bitte wie gewohnt hierhin und/oder (am besten „und“) postet den Link unten in einen Kommentar (oder gleich die ganze Etüde, wenn ihr keinen Blog habt oder es bei euch nicht passt), damit eure Etüde auch ganz sicher von Natalie und mir und von allen, die es interessiert, gefunden werden kann.

 

2018_28_1_eins lz | 365tageasatzaday

 

2018_28_2_zwei lz | 365tageasatzaday

 

Versiegelt | abc.etüden

Sie sah auf den Handzettel, den ihr die junge Frau am Ausgang der U-Bahn routiniert in die Hand gedrückt hatte: Parkettversiegelung. Was für ein Mist, wen kümmerte so was schon, es war doch egal, alles war egal, seit … ja, seit.

Jeder Tod kommt immer zu früh.

Ihr ganzes Leben war seitdem versiegelt, das war ein gutes Wort dafür. Sie hatte nicht mehr weinen wollen, hatte den Kummer nicht ausgehalten, da waren das Lachen und alle anderen Gefühle gleich mit auf der Strecke geblieben.

Wie jeden Tag bog sie auf ihrem Heimweg auf den sonnenbeschienenen Weg durch den Park ab und sah es plötzlich zum ersten Mal in diesem Jahr durch die Luft torkeln und flattern. Rötlich braun, das war doch … ein Pfauenauge, ein Kleiner Fuchs, ein Admiral … und die, die sie einst die Namen der Schmetterlinge gelehrt hatte, die konnte sie nun nicht mehr fragen.

Sie stockte, als der Schmerz brüllend mit Messern auf sie einstach, aber sie nahm ihn hin, akzeptierte, wie verlassen und klein sie sich fühlte, gestattete sich eine Träne und fühlte sich in ihrer Trauer von der Sonnenwärme umarmt und gehalten.

Aus ihrem in sich gekehrten Dahinhasten war ein schon fast gemütliches Schlendern geworden. Und zu Hause würde sie ausprobieren, ob dieser Handzettel Papierfliegerqualitäten aufwies.

 

2018_11_1_eins lz | 365tageasatzadayVisuals: ludwigzeidler.de

 

Für die abc.etüden, Woche 11.2018: 3 Worte, maximal 10 Sätze. Die Worte stammen in dieser Woche von Natalie aus dem Fundevogelnest und lauten: Pfauenauge, versiegelt, schlendern.

Und vielleicht, wer es noch kennt, so als Lied für den Tag …  😉

 

 

 

Schreibeinladung für die Textwoche 11.18 | Wortspende von fundevogelnest

Nicht nur ihre Etüden, liebe Etüdenfans, -schreiber*innen und -leser*innen, sondern auch die für die kommende Woche gespendeten Wörter haben für mich etwas Besonderes, ja, oft etwas Glänzendes, Herzwarmes – ich kann es nicht besser beschreiben. Auf jeden Fall sind diese Worte wieder etwas kniffliger zu einer Geschichte zusammenzufügen, denke ich, aber wir werden das schon schaffen …

Vorhang auf für die Wörter der Textwoche 11.18, gestiftet von Natalie aus dem Fundevogelnest (fundevogelnest.wordpress.com), die da lauten:

Pfauenauge
versiegelt
schlendern.

Das Kleingedruckte bleibt wie immer gleich: Diese 3 Wörter sind in maximal! 10! Sätzen unterzubringen, wie immer stammen die Illus aus der Kamera/Feder des werten Herrn lz., vielen Dank, Ludwig!
Euren Beitrag verlinkt ihr dann bitte wie gewohnt hierhin und/oder (am besten „und“) postet den Link unten in einen Kommentar (oder gleich die ganze Etüde, wenn ihr keinen Blog habt oder es bei euch nicht passt), damit eure Etüde auch ganz sicher von Natalie und mir und von allen, die es interessiert, gefunden werden kann.

 

2018_11_1_eins lz | 365tageasatzaday

 

2018_11_2_zwei lz | 365tageasatzaday